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29.01.2013

"Lars von Trier - als er selbst": Reale Personen als fiktionale Figuren im narrativen Spiel, am Beispiel von Casper Christensens und Frank Hvams Comedyserie "Klovn" (DK 2005-09).

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Zitat2Go

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    Filke, lahm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin hier. Und ich glaube,
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    keine Fans, die so gut wie neu,
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    weil sie nämlich zusammen ein Büro sich teilen.
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    Wir beide sind das Ivan im Büro,
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    der fakultiert für Reisteswissenschaften und sitzen in 12, 12,
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    also ein Stoffwecken bei uns.
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    Sind wir promoviert zu narrativer Unzuverlässigkeit und Rosa-Daten. Kannst du Erich Nostalk
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    ein Auto nehmen, vielleicht einen gewonnenen Kenn aus Hamburg?
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    Ja, in jedem. Und sammle ich Angst auf Meister,
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    ist sie eine Autorin des Standardwerks mittlerweile, Einführung in die Erzähltext-Analyse,
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    sodass wir aus der Erfahrung wissen können,
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    in der Lehre jetzt eigentlich flächendergut und halt eingesetzt wird
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    Und ein zweiter Aufladen ist gerade im Trupp. Eine Besonderheit dieses Werks ist,
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    dass da auch andere Beiträge drin sind und das alles wieder schnell
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    von euch dann zusammengetragen und zum Teil auch selbst verpasst wurde.
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    Also ein neues Konzept ist einfach einer Einführung der Fetex-Analyse,
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    die wir finden, sehr wegweisend ist.
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    Wenn Netzler erschienen wird, wir sind auch erschwinglich fürs Proviere dafür.
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    Lachen. Silbe ist doppelt kompliziert für den Vortrag, heute diesen schönen Abschlussvortrag.
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    Sie ist auf der einen Seite ausgewiesene Naratologin,
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    also Erzähltheoretikerin, und auf der anderen Seite dänische Muttersprachwirkung.
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    Und von daher freuen wir uns sehr auf einen verurtragten,
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    vor allem auch über ihr Statement,
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    das Fakten ohne Inhalts in ihr sind,
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    Fakten ohne Kontexte,
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    aber Kind
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    Das nehmen wir als Integration für den Vortrag, auf den
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    wir uns jetzt sehr freuen. Das sieht gut aus. Ja,
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    zunächst einmal vielen Dank für die äußerst freundliche Vorstellung und
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    vielen Dank auch an die beiden Organisatoren für die Möglichkeit.
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    In dieser äußerst spannenden Ringvorlesung mitwirken zu dürfen.
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    Ich habe nun heute den Vorteil,
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    Dass ich die letzte Vorträgerin bin und somit bereits
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    sehr viele Beiträge zum Thema Fiktionalität, Faktualität gehört habe.
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    Ich kann nur sagen,
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    dass ich von den Ausführungen meiner Vorredner sehr profitiert habe und
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    dass ich meine eigenen Überlegungen zu dem Thema sehr befruchtet haben.
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    Sie sehen hier also quasi eine Zwergen, die auf den Schultern von Riesen steht.
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    Mein expliziter Dankelt, also daher auch insbesondere mein Vorredmann.
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    Heute in der letzten Sitzung werde ich ein Phänomen genauer untersuchen,
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    das uns zwar seit Stan und Olli wohl vertraut ist,
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    das aber in den letzten zehn bis 20 Jahren
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    deutlich vermehrt in Film- und TV-Auftritt
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    Bekannte Persönlichkeiten, vornehmlich aus der Showbranche,
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    aber eigentlich auch aus allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens,
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    treten, als sie selbst auf. Welche Auswirkungen es hat,
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    wenn reale Personen als fiktionale Figuren im narrativen Spiel eingesetzt werden,
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    das werde ich Ihnen heute anhand der äußerst erfolgreichen dänischen Comedy-Serie Clown vorstellen,
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    für die Casper Christensen und Frank Wamm verantwortlich zeichnen.
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    Und diese beide haben, sehen Sie, auf diesem DVD-Cover,
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    das ist das DVD-Cover zu der ersten Staffel gewesen.
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    Oben drüber können Sie sehen, es ist ein Qualitätsprodukt,
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    weil oben drüber steht Gewinner,
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    von die beste Comedy des Jahres und unten drunter steht,
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    basierend auf wirklichen Vorfällen.
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    Kurz zu den Rahmendaten. Clown wurde ab Februar 2005
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    auf den Bezahlsender CW-Zoo-Sulu ausgestrahlt. Und bis April 2009
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    wurden insgesamt sechs Staffeln gesendet mit jeweils zehn Folgen.
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    Insgesamt liegen uns also 60 Folgen vor.
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    Jede Folge ist rund 25 Minuten lang. Das heißt,
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    wir haben es zumindest in zeitlicher Hinsicht mit dem klassischen Sitcom-Format
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    zu tun
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    Wie sie sich sicherlich erinnern werden, haben wir hier zum
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    Auftakt dieser Ringvorlesung den wunderbaren Abschlussfilm von Christian Hornung gesehen,
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    der sich anschließend den Fragen von Jan Christoph Meister gestellt hat.
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    Und in diesem Gespräch und in einer abschließenden Plenumsdiskussion wurde deutlich,
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    dass Glabs Film, der Untertitel, ich hoffe,
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    man kann das noch sehen auf dieser Abbildung.
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    Nein, kann man nicht, aber ich sage ihn jetzt
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    im Untertitel steht, dass es ein Dokumentarfilm ist.
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    Glabs Film erschien uns doch irgendwie als merkwürdiger Grenzgänger zwischen Fiktion
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    und Nicht-Fiktion, obwohl er explizit im Untertitel den Ausdruck
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    Dokumentarfilm führt
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    Auch Clown ist meiner Auffassung nach solch ein merkwürdiger Grenzgänger zwischen Realität und Fiktion.
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    Allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen und mit ganz anderen Konsequenzen.
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    Wie bereits gesagt ist, ein Stiehmittel der Serie des Your Celebrities,
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    als Sie selbst auftreten. Und ich möchte kurz zwei nennen,
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    um Ihnen die Bandbreite und auch die Qualität dieser Mitwirkenden zu illustrieren.
  • 00:05:05
    Wir erleben in Clown etwa den Bösewicht.
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    Ich sehe schon die ersten Damen fallen in Ohnmacht.
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    Das dänische Sexsymbol schlechthin. Die anderen Anwesenden kennen ihn vielleicht
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    als Bösewicht aus dem James Bond-Film Casino Royale von
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    Und wir sehen Mass Mikkelsen in Clown,
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    wie er ganz privat am Wochenende mit Freunden zu seinem eigenen
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    privaten Vergnügen auf dem Sportplatz um die Ecke kickt,
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    also einen größeren Gegensatz zu Les Cifrö und allen Fußballkickenden verschwitzten Mess Mikkelsen,
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    kann man sich kaum vorstellen.
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    Vor allen Dingen Semestern lief eine Ringvorlesung über James Bond,
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    also wer da gewesen ist,
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    ist also besteninstruiert über die James Bond-Serie.
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    Die wurde übrigens organisiert von den Fucking und ich glaube,
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    Christoph hat auch einen Vortrag gehalten.
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    Genau. Aber auch die Welt des Sports ist
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    in Clown vertreten
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    Und zwar sehen wir keinen geringeren, als Mikael Laudrup beim
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    privaten Kaffee mit Freunden in der privaten Küche.
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    Und jetzt für Frauen, die Frauen unter uns,
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    die nicht wissen, wer Mikael Laudrup ist.
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    Er ist ein mindestens Dänemark-berühmter, aber sicherlich auch ein europaberühmter Fußballer,
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    der diverse Meisterschaften in diversen europäischen Top-Clubs und so weiter eingefahren hat.
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    Aber vor allem wurde er 2006 zum besten dänischen Fußballer aller Zeiten gekürt.
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    Man könnte jetzt irgendwie sagen, die Ideen sagen,
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    ach, das war's jetzt mit unserer Karriere als Fußballnation.
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    Das haben wir hinter uns. Das ist der beste Fußballer
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    aller Zeiten, da kommt nichts mehr nach.
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    Aber das nur am Rande. Auf jeden Fall kurz gesagt,
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    in Dänemark ist Michael Laudrup die Fußballlegende schlechthin
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    Die Comedy-Serie mit dem Prinzip reale Personen einzubinden,
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    scheint mir ein ausgezeichnetes Beispiel zu sein, um zu zeigen,
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    wie sie ja in den letzten 10, 20 Jahren,
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    vor allem in den filmischen Unterhaltungsmedien,
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    aber auch im Feld der Literatur,
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    die Grenze zwischen fiktionalen und faktuellen Erzählungen mehr und mehr verschwimmt.
  • 00:07:17
    Damit sie wissen,
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    über welche Art von Erzählungen ich mit Clown überhaupt rede,
  • 00:07:22
    haben die Organisatorinnen und ich uns entschlossen,
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    die Klammer in der Ringvorlesung auch quasi performativ zu schließen,
  • 00:07:28
    zu Glabs filmen und ihnen zunächst zu zeigen,
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    worum es überhaupt geht
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    Bei der Folge von Clown, die wir gleich sehen werden,
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    handelt es sich um die Folge Congely Hoffner,
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    zu Deutsch der königliche Hofner, die am 10. Oktober 2005 ausgestrahlt wurde.
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    Als fünfte Folge in der zweiten Staffel. Hier sehen wir,
  • 00:07:52
    als ihn selbst, wie versprochen, Lars von Trier,
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    der den meisten von ihnen als Regisseur bekannt sein wird und
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    seinen Zentroperpartner Peter Ollbeck Jensen,
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    und zwar bei einem äußerst wichtigen Geschäftsessen,
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    bei dem es um den Verkauf eines großen Anteils der
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    größten Filmproduktionsfirma in Skandinavien gilt
  • 00:08:12
    Sintrope hat beispielsweise, das wissen vielleicht einige von Ihnen,
  • 00:08:16
    die meisten Dogma-Filme produziert, vor allem die ersten Filme.
  • 00:08:20
    Und bis vor kurzem eigentlich auch sämtliche Lars von Trier-Filme.
  • 00:08:23
    Also Zentroper ist wirklich die skandinavische Filmproduktionsfirma. Da die Serie nicht
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    im deutschen Fernsehen lief und es deshalb keine Synchronisation gibt,
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    bitte ich um ihr Verständnis, dass ich Ihnen die originale,
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    die dänische Originalfassung zeige,
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    allerdings mit englischen Untertiteln,
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    das macht dann auch gleich so ein bisschen Festivalcharakter hier,
  • 00:08:43
    weil ihre Festivals ist das ja auch immer
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    der Fall
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    Anschließend, bevor ich dann in meinem Vortrag fortfahren werde,
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    möchte ich Ihnen im Anschluss an die Folge die Gretchenfrage im Bereich Fiktionalität, Faktualität erörtern.
  • 00:08:58
    Und zwar eine Frage, die ich infolge des Vortrags von
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    Markus Queen etwas aktualisiert als die Lonely Girl 15-Frage nennen möchte.
  • 00:09:06
    Nämlich echt oder nicht echt. Echte dient mir hierbei
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    als Platzhalter für Begriffe wie Real oder faktual,
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    nicht echt als Platzhalter für fiktional, fiktiv, fingiert,
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    erfunden und alles, was Ihnen noch dazu einfällt.
  • 00:09:21
    An dieser Stelle möchte ich nur andeuten, dass wir in
  • 00:09:23
    diesem Feld auch ein eklatantes, terminologisches Problem haben.
  • 00:09:27
    Und vielleicht haben wir am Ende bei der abschließenden Diskussion
  • 00:09:30
    ja noch Zeit,
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    um darauf zurückzukommen
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    Ich werde sie im Anschluss an die Clown-Frage, also fragen,
  • 00:09:36
    wie sie den ontologischen Status von Clown einschätzen.
  • 00:09:41
    Ob es sich dabei also um eine eher fiktionale oder eher um
  • 00:09:44
    eine faktuale Erzählung handelt und welchem Genre sie entsprechend die Serie dann zurechnen würden.
  • 00:09:50
    Und ich würde sie bitten,
  • 00:09:51
    dass sie vielleicht beim Schauen schon darauf achten,
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    welche Signale ihnen auffallen und welche Signale sie nehmen für eine fiktionale oder eine faktuale Repräsentation.
  • 00:10:01
    Man kann sich auch so ein bisschen Notizen machen,
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    dann hat man das nachher bei der Diskussion eher zur Hand.
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    Ich frage an dieser Stelle mal kurz,
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    ich hoffe nicht, aber kennt jemand die Serie bereits
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    Niemand. Hat irgendjemand von der Serie schon mal gehört.
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    Das ist auch nicht der Fall. Sie sind also meine Idealtypische Zuschauergruppe.
  • 00:10:20
    Das freut mich sehr. Und dann würde ich das sagen,
  • 00:10:22
    Film abdrücken Sie die Daumen, dass es klappt. Ja,
  • 00:10:26
    bevor wir zurückkommen zu der Form des Vortrages und dich die verschiedenen Elemente,
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    die wir hier in der Serie finden, zwischen Fiktionalität und Faktualität.
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    Zunächst zur angekündigten Gretchenfrage beziehungsweise zur Lone, die Girl-15-Frage.
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    Was ist Ihr Eindruck? Handels sich bei Clown im Anefaktuale
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    oder um eine fiktionale Darstellung? Und Sie sind,
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    wie ich vorher sagte, so mein ideales Publikum,
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    weil Sie haben, Sie kennen die Menschen nicht,
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    Sie haben noch nie was von der Serie gehört.
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    Wir können also sozusagen total voraussetzungsfrei an die Serie gehen.
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    Und sowas wie einen in der Literaturwissenschaft nennt man das
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    ein Werk immanenten Zugriff auf die Repräsentation waren.
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    Das ist der Eindruck, fiktional oder faktuell? Das ist
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    ganz schlecht begründen, aber auch nicht wirkt es sehen gewollt,
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    nicht bestellt. Und deswegen nicht gestreben stellt. Unter anderem,
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    weil es ist super lustig, um die Situation zu verwenden.
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    Aber das ist keine Situationsgruppe sein in den meisten Momenten,
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    die ihr dann sehen habt.
  • 00:11:28
    Also man hat zwar einen Einblick in das Klomatium dieser Leute,
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    weil das so eine Wohnung von den Leuten,
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    sie am eigenen Arbeitsplatz und so weiter.
  • 00:11:38
    Und in diesem Verrat der Kamera, das hinterher,
  • 00:11:41
    die guckt auf, so ein Straßenmäßig irgendwie auch nicht,
  • 00:11:44
    so ganz extrem schnell. Vielleicht darf ich da nachfragen,
  • 00:11:48
    wirkt nicht diese Kamera aus sie total doku-mäßig?
  • 00:11:56
    Aber vielleicht auch mal wieder. Schon mit zugesprochen,
  • 00:12:00
    kannst du sagen, vielleicht tippen und sowas auch hier.
  • 00:12:09
    Okay. Ja, die Kamera ist eben auch gar nicht überzeugt,
  • 00:12:12
    weil er ist teilweise,
  • 00:12:13
    wenn ich rede mit dem Satz,
  • 00:12:14
    weg mit dem Perstinieren der Kamera
  • 00:12:17
    Und bisher hatten wir in Druck immer eine Kamera,
  • 00:12:20
    filmt das und dann wird das später geschnitten.
  • 00:12:22
    Okay, aber der Kameramann ist der eine Fanswechsel,
  • 00:12:24
    die überall seid. Plus, man hat das Gefühl,
  • 00:12:27
    woher die Kamera stand oder gestanden hätte,
  • 00:12:30
    ist dann eine Lehrstelle in der Buchplatz.
  • 00:12:34
    Kam manchmal so ein bisschen weg,
  • 00:12:35
    und bei uns kann natürlich auch ein Zoom arbeiten,
  • 00:12:36
    aber es wirkte ein bisschen ruhig und die waren auch immer noch direkt groß geläufig.
  • 00:12:42
    Also es war ein Kunde, was er schaffen würde.
  • 00:12:44
    Da hätte ich eventuell... Das ist eine andere Generation,
  • 00:12:54
    ich bin da, glaube ich.
  • 00:12:54
    Die wurde schon schlecht.
  • 00:12:56
    Ja,
  • 00:12:56
    ganz gut
  • 00:12:57
    Erstmal ein schöner Schild ist gut,
  • 00:12:59
    aber dass ihr das stimmt, das hört mich gar nicht.
  • 00:13:05
    Okay, die jüngere Generation versus die Eltern.
  • 00:13:09
    Ich bin auch eher auf der Seite von Frau Gunnier,
  • 00:13:11
    weil vielleicht ist Ihnen aufgefallen,
  • 00:13:13
    dass als Daniels Laus aus dem Hintergrund ins Bild kommt,
  • 00:13:15
    dass die Kamera ihn gar nicht richtig scharf bekommt.
  • 00:13:18
    Ich glaube, in einem richtigen,
  • 00:13:19
    ernsthaften Hollywood-Film hätte man das auf jeden Fall nachgedreht oder nachgemacht.
  • 00:13:24
    Und was mir auch aufgefallen ist, ist,
  • 00:13:26
    als die Szene in der Küche steht und Stany Sloss reinkommt,
  • 00:13:29
    man sieht ihn rein, komm, das ist Raumlicht.
  • 00:13:32
    Und dann wendet dieselbe Kamera, dieselbe Kamera wendet sich durch das Terrassenfenster.
  • 00:13:38
    Und da ist nun strahlender Sonnenschein. Und dann wird in
  • 00:13:41
    der Kamera versucht, nachzustellen, um doch das tatsächlich dann reinzubekommen.
  • 00:13:45
    Und das würde ich sagen, sind doch typische Mittel des Doku-Fernsehens.
  • 00:13:49
    Und ich würde sagen, RTL und ProSieben sind ja inzwischen so reich,
  • 00:13:52
    dass sie sich ja auch bei Dokus-Soaps durchaus zwei Kameras erlauben könnten und finanzieren könnten.
  • 00:13:58
    Aber sie haben natürlich eine richtige Beobachtung gemacht,
  • 00:14:01
    da wo die Kamera vorher hätte stehen müssen,
  • 00:14:03
    da ist beim Schnitt dann tatsächlich eine Lehrstelle, ja.
  • 00:14:07
    Ist ihnen sonst noch was aufgefallen? Können Sie was
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    zu denen, wie haben die Dialoge auf Sie gewirkt?
  • 00:14:13
    Und haben Sie, jetzt verstehen Sie das Bänische wahrscheinlich nicht,
  • 00:14:17
    aber können Sie was dazu sagen,
  • 00:14:18
    wie die auf Sie gewirkt haben
  • 00:14:24
    Also ich habe auch mal ein bisschen Schauspieler und mich hat es daran erinnert,
  • 00:14:28
    dass man gesagt hat, okay, wir machen die Grundwurst an dem,
  • 00:14:31
    was wir in das Ding erfüttern wollen,
  • 00:14:33
    dann haben wir wieder so ein bisschen Freiraum,
  • 00:14:36
    damit das nicht bestellt wird.
  • 00:14:39
    Das soll jetzt ungefähr aussehen, wäre ungefähr mit wem,
  • 00:14:41
    worum soll es gehen,
  • 00:14:43
    wenn man sowas dann ein bisschen offener ausspielen lässt, dann kommt sowas.
  • 00:14:47
    Und das war auch tatsächlich der Eindruck, dass genauso vorgegangen wurde.
  • 00:14:51
    Sehr gute Beobachtung, genau das ist der Fall.
  • 00:14:53
    Ich verrate schon mal was aus dem Hintergrund und aus der DVD-Box aus dem Extramaterial.
  • 00:14:57
    In In Interviews sagen die beiden Hauptdarsteller, dass es tatsächlich so ist,
  • 00:15:01
    dass das Skript die Handlung vorgibt, aber nicht die einzelnen Antworten.
  • 00:15:06
    Auf diese Art und Weise wirken die Antworten tatsächlich,
  • 00:15:08
    wie spontan in der Situation erfunden.
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    Es gibt auch Ös und Äs und Wiederholung,
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    die man in einem Film eventuell doch anders gestalten würde.
  • 00:15:18
    Ich merke schon, das ist sehr ambivalent mit meinem Eindruck,
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    dass es sich um eine faktuale Darstellung haben.
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    Haben Sie dann auch Signale gesehen, die eindeutig sind,
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    dass das sich hier um Fiktionen handelt?
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    Ich glaube, merkwürdigerweise genau das, was Sie gesagt haben.
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    Also auf der sprachlichen Ebene. Das passte alles
  • 00:15:41
    unwahrscheinlich gut
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    Und wenn es, also ich hätte drauf getippt,
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    dass es gescriptet war, aber wenn es nicht gescriptet war,
  • 00:15:48
    dann waren die Charaktere sehr genau definiert in der Art und Weise,
  • 00:15:53
    wie sie sich in diesen Dialogen inszenieren.
  • 00:15:56
    Also das war ja bei der einen Figur ganz klar,
  • 00:16:00
    dass dieser Typus, der immer peinliche Sachen sagt,
  • 00:16:03
    mit der Wahrheit zum falschen Zeitpunkt rauskommt und das ist so das Dialogschema,
  • 00:16:08
    dass der auch eisenhalb durchhält durch alle Sehnen hindurch,
  • 00:16:12
    also dass eine Figur realitär sich konstant so verhält,
  • 00:16:17
    du oder ich.
  • 00:16:18
    Ja, das möchte man immer gerne und dann natürlich
  • 00:16:22
    auch irgendwie ein bisschen respektierlicher, aber ich glaube,
  • 00:16:26
    das funktioniert nicht so und hier ist diese Über-Authentizität für mich gleich so ein Signal,
  • 00:16:34
    das du sagst, das kann man erhalten gehen.
  • 00:16:36
    Also das hält nicht mal durch. Niemand ist so bescheuert,
  • 00:16:39
    dass er hintereinander so oft ins Fettnäpfchen springt,
  • 00:16:43
    dass es nur so spritzt in alle Richtungen, also es ist oder tot.
  • 00:16:50
    Das wäre auf der sprachlichen Ebene so ein Signal,
  • 00:16:53
    um überhaupt analog zu diesen sprachlichen Anschlüssen sind es natürlich auch die Bilder am Schlüssel,
  • 00:16:58
    die einfach so komponiert werden, dass man sofort für sich denkt,
  • 00:17:04
    diesen Konstrukt.
  • 00:17:06
    Also ich treffe das nicht. Wobei das ja etwas ist,
  • 00:17:09
    was erst im Schnitt entsteht. Und das könnte man ja
  • 00:17:13
    so einblenden. Das haben wir auch bei Lonely Girl 15 gesehen.
  • 00:17:16
    Das ist doch sehr aufwendige, filmische Sachen gehabt,
  • 00:17:18
    die man ja aber heutzutage eigentlich an jedem Laptop schon machen kann.
  • 00:17:21
    Interessante Beobachtung. Aber ich glaube,
  • 00:17:23
    dass bei vielen Elemente und sie haben sehr viele richtige Sachen gesagt,
  • 00:17:27
    dass es ganz schwer ist, die einzelnen Elemente tatsächlich der Fiktion,
  • 00:17:32
    also dem Spielfilm oder faktualen Repräsentationen, also eher den Doku-Charakter zuzuweisen.
  • 00:17:37
    Also wir haben zwar diese Signale und die muten uns irgendwie an,
  • 00:17:40
    aber wir sehen jüngere Leute, interpretieren diese Signale eventuell ganz anders,
  • 00:17:44
    als wir Älteren das machen würden, mit anderen Sehgewohnheiten.
  • 00:17:49
    Ich möchte Sie ganz kurz auf zwei,
  • 00:17:50
    drei Sachen hinweisen, die ich relativ eindeutig finde,
  • 00:17:53
    dass wir es hier eher mit einem Fiktionscharakter zusammen zu tun haben.
  • 00:17:57
    Und das ist das, was ich am Anfang des Vortrages
  • 00:17:59
    schon gesagt habe und was Sie hier auch gesehen haben,
  • 00:18:01
    im Vorspann ist zu sehen, basiert auf wahren Vorfällen.
  • 00:18:06
    Und wenn man sagt, basiert auf wahren Vorfällen,
  • 00:18:08
    dann kann man sich schon sagen,
  • 00:18:09
    dass irgendwie die Realität mit eingeflossen ist,
  • 00:18:12
    aber dass es sich wohl doch eher um geskriptete Fiktion handelt,
  • 00:18:16
    die wir hier vorfinden.
  • 00:18:19
    Ein weiterer Hinweis ist der Abspann. Ich hoffe,
  • 00:18:21
    Sie haben den noch gesehen. Hier werden die Figuren und
  • 00:18:24
    ihre Darsteller aufgelistet
  • 00:18:26
    Und ich habe etwas geschummelt mit den Titeln.
  • 00:18:28
    Da steht nicht Lars von Trier, er selbst.
  • 00:18:31
    Sondern da steht Lars von Trier. Oder es steht dort
  • 00:18:33
    Lars und dann Lars von Trier. Vielleicht ist ihm auch aufgefallen,
  • 00:18:36
    dass der Repräsentant der dänischen Königin Albert in der Serie genannt wird.
  • 00:18:40
    Und er heißt auch tatsächlich Albert. Dasselbe gilt für
  • 00:18:43
    das Golf-Rezeptionsmädchen, die auch tatsächlich in Wirklichkeit Trine heiß.
  • 00:18:48
    Und auch hier in der Folge als Trine bezeichnet wird.
  • 00:18:52
    Also das ist auch so ein ambivalentes Signal eigentlich,
  • 00:18:54
    womit wir das hier eigentlich gerade zu tun haben.
  • 00:18:58
    Was mir noch aufgefallen ist, ist, also wir haben
  • 00:19:01
    jetzt hier eine Kamera und ich gucke jetzt direkt rein.
  • 00:19:04
    Das heißt, wenn wir später auf Lecture to go diese Vorlesung sehen werden,
  • 00:19:09
    dann wird für den Betrachter des Videos vollkommen klar sein,
  • 00:19:12
    dass ich mir dieser Kamera bewusst bin.
  • 00:19:15
    Wenn es sich um eine Doku-Soap handelt,
  • 00:19:17
    dann ist das doch häufig so,
  • 00:19:19
    dass die Darsteller dort mal in die Kamera gucken oder das Gesicht verziehen der Kamera gegenüber,
  • 00:19:24
    spricht, dass sie irgendwie deutlich machen,
  • 00:19:26
    dass sie sich der Anwesenheit der Kamera bewusst sind.
  • 00:19:29
    Das ist hier alles nicht der Fall. Das ist,
  • 00:19:33
    würde ich sagen, auch ein weiterer Hinweis auf den Fiktionscharakter.
  • 00:19:37
    Ich möchte im Folgenden noch ein wenig genauer auf die verschiedenen Elemente eingehen,
  • 00:19:42
    die zwischen Fiktionalität und Faktualität sich bewegen,
  • 00:19:45
    wie wir sie hier in der Serie haben
  • 00:19:48
    Die Tatsache, dass von Trier und Allback in Clown,
  • 00:19:52
    als sie selbst erscheinen, ist eine Spezialität von Filmen und Fernsehen.
  • 00:19:57
    In einem literarischen Erzähltext kann der Autor einfach und ganz nach
  • 00:20:01
    belieben reale Personen erwähnen oder auch handeln lassen.
  • 00:20:05
    In der audiovisuellen Repräsentation hingegen muss die Person in ihrer Körperlichkeit vor die Kamera treten.
  • 00:20:12
    Voraussetzung hierfür ist in aller Regel, dass sie dem zugestimmt hat.
  • 00:20:16
    Diese sogenannte Self-Appearance ist also ein genuin filmisches Mittel und kann
  • 00:20:24
    dazu führen, dass der Zuschauer aufgrund der widersprüchlichen Signale,
  • 00:20:27
    wie wir gerade festgehalten haben, bestellt haben.
  • 00:20:30
    Unsicher ist, welcher Rezeptionspakt dort eigentlich mit ihm abgeschlossen werden soll.
  • 00:20:35
    Ein Fiktionspakt oder ein referenzieller Pakt. Und referenzieller Pakt,
  • 00:20:40
    das ist der Ausdruck, wie er in der Fachliteratur verwendet wird.
  • 00:20:45
    Ich habe davor, muss ich zugeben,
  • 00:20:46
    zuvor einfach ganz schlicht und naive Faktualitätspakt gesagt,
  • 00:20:50
    aber nein, es ist Fiktionspakt und referenzieller Pakt.
  • 00:20:55
    Der Zuschauer kann im Fall von Klauen sogar mutmaßen,
  • 00:20:58
    dass ein autobiografischer Pakt mit ihm abgeschlossen werden soll.
  • 00:21:01
    Denn wie sie inzwischen bemerkt haben,
  • 00:21:04
    habe ich in eine wesentliche Information
  • 00:21:06
    bislang vorenthalten
  • 00:21:08
    Denn nicht nur die Gaststars wie von Trier und Allback
  • 00:21:10
    erscheinen in der Serie unter ihrem richtigen Namen.
  • 00:21:13
    Und als sie selbst auch die beiden männlichen Hauptdarsteller Kasper Christensen und
  • 00:21:18
    Frank Wamm heißen in Wirklichkeit, so wie in dieser Serie.
  • 00:21:23
    Und damit nicht genug. Sie sind auch die Drehbuchautoren,
  • 00:21:26
    wie sich vielleicht im Abspann gelesen haben. Dieses Phänomen,
  • 00:21:31
    dass der reale Autor mit seiner fiktionalen Hauptfigur identisch ist oder
  • 00:21:36
    als identisch erscheint, nennt man in der Literaturwissenschaft Autofiktion.
  • 00:21:42
    Beispiele für Autofiktionen sind etwa Getrude Steins, die Autobiografie von LSB Toclas,
  • 00:21:48
    33, also schon ein relativ älteres Phänomen.
  • 00:21:50
    Es gibt Erscheinungsformen, die älter sind als der Begriff an sich,
  • 00:21:54
    der erst in den 70er Jahren beziehungsweise 1991 von Genett in die Naratologie überführt wurde,
  • 00:21:59
    aber das nur am Rande.
  • 00:22:02
    Oder vielleicht letztes Jahr war hier Felicitas Hobbit zu Gast,
  • 00:22:06
    Büchnerpreisträgerin, der jüngst erschienene Roman Hoppe von Felicitas Hoppe ist auch ein Beispiel für Autofiktionen.
  • 00:22:16
    In Analogie zu Hormodilgetisch, so nennt die Naratologie,
  • 00:22:20
    dass wenn innertextlich Figur und Erzähler dieselbe Figur sind,
  • 00:22:25
    könnte man statt von Autofiktion, der Begriff ist nämlich relativ umstritten
  • 00:22:30
    Nur anständige Definition liegt uns auch noch immer nicht vor.
  • 00:22:32
    Also statt Autofiktion würde ich jetzt hier mal so spontan vorschlagen,
  • 00:22:36
    dass wir stattdessen auch von Homo-Ontologie sprechen können.
  • 00:22:40
    Das heißt, Autor und Figur bewegen sich in derselben Welt.
  • 00:22:46
    Warm und Christensen bringen nicht nur ihren Namen ein in die Serie,
  • 00:22:49
    sondern auch diverse biografische Konstellationen.
  • 00:22:53
    So waren zum Beispiel Kaspar Christensen und zumindest die in Dänemark
  • 00:22:57
    weltberühmte Schauspielerinnen eben Jeile, damals auch in der Realität ein Paar.
  • 00:23:02
    Ein Faktum, das der Serie eine besonders authentische Note verleiht
  • 00:23:07
    Zudem besteht der Freundeskreis von Frank und Kasper in der Serie aus Menschen,
  • 00:23:11
    mit denen sie sich auch in der Realität,
  • 00:23:13
    in der sie auch in der Realität befreundet sind und auch zusammenarbeiten,
  • 00:23:16
    wie hier, Lars von Trier und Peter Allbeck Jensen.
  • 00:23:20
    Clown auf Sie leider nicht, auf mich damals schon,
  • 00:23:23
    als ich das das erste Mal gesehen habe.
  • 00:23:26
    Clown wirkt auf den ersten Blick wie eine dieser Reality-TV-Serien,
  • 00:23:30
    bei denen Stars und ihre Familien im Alltag begleitet werden.
  • 00:23:34
    Wie zum Beispiel, vielleicht erinnern Sie sich daran noch,
  • 00:23:36
    die sehr erfolgreiche Dokus-Soap, The Osborns,
  • 00:23:38
    die von 2002 bis 2005 auf MTV ausgestrahlt wurde.
  • 00:23:44
    Der dokuhafte Stil, in Clown, Also das ist auf jeden Fall
  • 00:23:47
    meine These, auch wenn sie die nicht alle teilen.
  • 00:23:49
    Weckt zunächst auch diesen Eindruck bei einem dänischen Zuschauer,
  • 00:23:53
    der die früheren Comedy-Sendungen von Christensen und Wamm kennt und über
  • 00:23:58
    einige Informationen über ihr Leben aus den bunten Blättern verfügt.
  • 00:24:02
    Aber diese Serie zum ersten Mal sieht. Von Trier und
  • 00:24:06
    Peter Olbeck Jensen gehört, wie wir gesehen haben, die Filmproduktionsfirma Zentrope.
  • 00:24:13
    Und vielleicht haben sie es im Vorspann der Folge gesehen.
  • 00:24:16
    Es ist die Zentroper, die die Serie klauen,
  • 00:24:19
    auch produziert hat.
  • 00:24:21
    Solche Selbstbezüge sind typisch für die Serie
  • 00:24:27
    In der siebten Folge etwa, überrascht der Regisseur Ole Bornedal,
  • 00:24:31
    Frank und Kasper in ihrem Büro mit richtig guten Neuigkeiten aus L.A..
  • 00:24:37
    Kurz zum Hintergrund, was Bornedal angeht. Vielleicht haben sie seinen Film,
  • 00:24:42
    der europaweit erfolgreich war, von 1994 gesehen Nachtwoche.
  • 00:24:47
    Und vielleicht wissen sie auch, dass Bornedal selbst in Hollywood
  • 00:24:50
    für den amerikanischen Markt das Remake 1997 auch selbst verfilmen durfte.
  • 00:24:55
    Und seitdem gilt er der dänischen Füllbranche, als unser Mann in Hollywood.
  • 00:25:00
    Das heißt, es ist eine sehr hochkarätige Person,
  • 00:25:03
    die also den beiden Film Fuzzies, Kasper und Frank sozusagen gegenüber sitzt.
  • 00:25:09
    Und Ole Ich versuche immer, die Vornamen zu verwenden,
  • 00:25:11
    wenn ich die fiktive Figur meine.
  • 00:25:14
    Und ich versuche, die Person war im Nachbarn zu nennen,
  • 00:25:16
    wenn ich die reale Figur meine. Ole berichtet also nun,
  • 00:25:20
    er hätte mit Harvey Weinstein Franks und Kaspers Idee zu dieser neuen Serie besprochen,
  • 00:25:26
    in der diese beiden Nerds dieses Filmbüro betreiben.
  • 00:25:30
    Das sei ja etwas ganz Neues und sowas.
  • 00:25:32
    Hätte man noch nicht gesehen. Harvey sei auch ganz begeistert
  • 00:25:36
    gewesen und er wolle diese Serie unbedingt machen.
  • 00:25:40
    Das scheint mir genau die Serie zu sein,
  • 00:25:42
    von der wir gerade eine Folge gesehen haben.
  • 00:25:44
    Das heißt, die Serie taucht in sich selbst
  • 00:25:47
    wieder auf
  • 00:25:48
    Die Neurothologie nennt diese eigentümliche Widerspiegelung. Zwischen dem Real existierenden
  • 00:25:56
    Werk und seinem fiktionalen Doppelgänger in demselben Werk miserner Bühne.
  • 00:26:01
    Mit diesen Strategien schafft die Serie ein komplexes System von Selbstbezüglichkeiten,
  • 00:26:06
    die zwischen Realität und Fiktion changieren.
  • 00:26:10
    Prinzipiell kann man trotz dieser Fiktionsanmutenden Elemente die Welt der Serie
  • 00:26:14
    immer noch identisch sein, mit der des Zuschauers.
  • 00:26:17
    Warum sollten Kasper und Frank nicht wirklich Zentropeanteile kaufen wollen oder
  • 00:26:21
    Harvey Weinstein das Konzept zu einer neuartigen Serie verkaufen
  • 00:26:26
    Kommt aber der Tod ins Spiel, hört da Spaß auf,
  • 00:26:29
    sollte man meinen. Wann und Christensen,
  • 00:26:31
    schrecken aber auch vor fiktionalem Mord an realen Personen nicht zurück.
  • 00:26:37
    In der vierten Staffel lassen sie den Regisseur und ihren engen Freund Jaal Fries Mikkelsen,
  • 00:26:44
    der zuvor schon mehrfach in der Serie aufgetreten war,
  • 00:26:47
    beim Bowling mit Kasper und Frank einen tödlichen Herzinfarkt erleiden.
  • 00:26:51
    In der nächsten Szene, hier rechts zu sehen,
  • 00:26:55
    sieht man Jaal, bei sich zu Hause aufgebahrt,
  • 00:26:59
    umgeben von einer Trauergesellschaft, am offenen Sarg,
  • 00:27:01
    wo sie sich versucht, Lieder zum Anlass anzustimmen.
  • 00:27:05
    Man sieht das bei Miya Lüne solch ein Text Heft in der Hand hat.
  • 00:27:08
    Also recht sieht man Frank, Mia Lühne, Kasper und Ethnieile.
  • 00:27:16
    Im Extramaterial zur DVD-Box berichtet nun ein Quietschvergnügter Ialfries Mikkelsen,
  • 00:27:22
    dass sein Tod ein ganz großer Spaß war und er auch
  • 00:27:25
    keinerlei Bedenken hatte für diese Szene seine eigene Wohnung zur Verfügung zu stellen.
  • 00:27:30
    Also sie sehen hier die Wohnung von Fries Mikkelsen.
  • 00:27:33
    Das Vergnügen am fiktionalen Tod des realen Freundes und Mentors schreit so groß gewesen zu sein,
  • 00:27:39
    dass man in der nächsten Staffel da noch was nachgeschoben hat.
  • 00:27:42
    Und zwar besuchen Frank und Kasper Ials Grab auf dem städtischen Friedhof.
  • 00:27:46
    Auf dem Stein ist dann für die Zuschauer deutlich zu lesen,
  • 00:27:51
    Ja, halt schläft. Ja, Simon Fries Mikkelsen,
  • 00:27:55
    1.12.1951 bis 21.07.2006. Wahrscheinlich ist es inzwischen überflüssig,
  • 00:28:03
    das nochmal herauszustellen,
  • 00:28:05
    aber wenn Sie so ein bisschen googeln und bei Wikipedia nachlesen,
  • 00:28:07
    dann findet man ganz schnell raus,
  • 00:28:09
    dass der reale Jaal Fries Mikkelsen in der Tat am 1. Dezember 1951 geboren worden ist.
  • 00:28:16
    Ich folge aus der bisherigen Betrachtung,
  • 00:28:18
    dass wir gut daran tun,
  • 00:28:20
    eine Repräsentation nicht insgesamt und prinzipiell als fiktional oder faktual
  • 00:28:25
    einzustufen,
  • 00:28:26
    sondern nur jeweils ihre Elemente
  • 00:28:29
    Wir haben gesehen, dass es nicht das Personal ist,
  • 00:28:31
    das uns für die Klärung dieser Frage als zuverlässiger Indikator dienen kann.
  • 00:28:35
    Auch das Setting, wie Raum und Zeit, hilft uns nicht weiter,
  • 00:28:40
    wie das Beispiel von Jalfries Mikkelsens reale Wohnung gezeigt hat.
  • 00:28:43
    Es scheint einzig, die Handlung zu sein,
  • 00:28:46
    die ausschlaggebend ist für eine Fick-Fuck-Klassifizierung, wie ich das verkürzt nennen möchte.
  • 00:28:54
    Aber wie können wir als Zuschauer ohne weiteres Kontextwissen entscheiden,
  • 00:28:58
    ob wir gerade einer mehr oder weniger authentischen Szene beiwohnen,
  • 00:29:02
    wie etwa bei der Doku Suke Yosborns,
  • 00:29:06
    oder ob diese Szene bis ins Einzelne ohne Referenzen auf die
  • 00:29:09
    reale Welt
  • 00:29:10
    geskriptet ist
  • 00:29:12
    Und an dieser Stelle möchte ich noch mal daran erinnern,
  • 00:29:14
    was im Vorspann zu sehen war.
  • 00:29:15
    Nämlich, dass die Serie auf wahren Begebenheiten beruht.
  • 00:29:19
    Vor diesem Hintergrund ist die Darstellung vom Tod Yals ein Glücksfall,
  • 00:29:23
    weil der lebt noch. Und zumindest hierfür können wir dann
  • 00:29:26
    zweifelsfrei feststellen, wofür wir allerdings ein gewisses Kontextwissen brauchen,
  • 00:29:31
    dass der Tod von Yal Fries Mikkelsen rein fiktional ist.
  • 00:29:35
    Man ist versucht zu fragen,
  • 00:29:36
    ob der Erfolg von Clown vielleicht gerade darin gründet,
  • 00:29:40
    dass die Serie sich auf der Scheiderinie zwischen Faktualität und Fiktionalität
  • 00:29:45
    nach Berlin hin und her schwenkt, hin und her hopst,
  • 00:29:48
    also auf dieser Scheiderinie mal zum Fiktionalen und eher mal zum faktoralen Teil.
  • 00:29:53
    Und auf diese Weise eine komplexe, hybride Form darstellt.
  • 00:29:59
    Und dies auf eine Art und Weise, die mich zweifeln lässt,
  • 00:30:03
    ob es überhaupt so etwas wie Reihenformen von Fiktionalen und faktualen Texten gibt.
  • 00:30:11
    Angesichts dieses Erklärungsunterschusses und einer fehlenden,
  • 00:30:16
    unpassenden oder nicht allgemeinen akzeptierten Terminologie hat die dänische Medienwissenschaftlerin Luise
  • 00:30:23
    Brexy Jakobsen von der Orgus-Universität vorgeschlagen
  • 00:30:32
    Diese Form eines merkwürdigen Grenzgängers zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion, Fictio,
  • 00:30:40
    Biografismus zu nennen. Sie schreibt, Fictio Biografismus ist eine
  • 00:30:48
    neue Methode des Erzählens. Der Begriff bezeichnet die Tatsache,
  • 00:30:52
    dass bekannte Menschen sich selbst spielen, ohne dass wir genau sagen können,
  • 00:30:56
    wie viel davon der wahren Person entspricht und wie viel davon erfunden ist.
  • 00:31:01
    Diese Erfahrung macht man, wenn man zum Beispiel Klauen sieht,
  • 00:31:04
    angenehm, dass sie über unsere Serie redet, nicht wahr?
  • 00:31:08
    Brixi Jakobsen will da mit dem Problem begegnen,
  • 00:31:10
    dass der Ausdruck Autofiktion der literarischen Erzähltexten geprägt worden ist.
  • 00:31:15
    Nicht reicht auf audiovisuelle Werke übertragen werden kann. In der Literatur und
  • 00:31:21
    ich benutze den Ausdruck hier sowohl für fiktionale als auch für faktuale Texte.
  • 00:31:27
    Kann der Auto zwar bekannte Personen als Figuren in der Handlung
  • 00:31:31
    auftreten lassen oder in Gesprächen anderer Figuren erwähnen,
  • 00:31:35
    aber es gibt keine Self-Appearance wie im Film,
  • 00:31:37
    da in der Literatur der Aspekt der Körperlichkeit fehlt.
  • 00:31:40
    Das habe ich oben bereits erwähnt. Das heißt,
  • 00:31:43
    unser Beispiel Clown kann man in Bezug auf warmen Christensen
  • 00:31:47
    durchaus als Auto
  • 00:31:48
    fiktional bezeichnen
  • 00:31:50
    Das gilt aber etwa nicht,
  • 00:31:51
    für die in Dänemark weltberühmte Ebeneile, die ebenfalls,
  • 00:31:55
    als sie selbst auftritt, mit allen Konsequenten ihrer persönlichen,
  • 00:31:59
    realen Biografie, die aber nicht am Drehbuch mitgearbeitet hat.
  • 00:32:03
    Das heißt, sie ist keine Autorin,
  • 00:32:05
    daher passt der Ausdruck autofiktional nicht so recht auf sie.
  • 00:32:09
    Der Begriff Fixiobiografismus von Bricks Jakobsen beschreibt also auf angenehme Weise
  • 00:32:14
    beide Erscheinungsfammen. Mir will der Ausdruck von Bricks Jakobson
  • 00:32:19
    allerdings aus zwei Gründen nicht so recht gefallen.
  • 00:32:23
    Erstens. Einmal trägt er den Ausdruck Biografismus in sich,
  • 00:32:27
    was in der Literaturwissenschaft ein äußerst negativ besetztes Verfahren bezeichnet
  • 00:32:32
    Um 1900 zum Beispiel war es weit verbreitet vom Werk,
  • 00:32:36
    hemmungslos auf das Leben des Autors zu schließen und damit
  • 00:32:39
    den onthologischen Status des Werks als Fiktion zu ignorieren.
  • 00:32:44
    Aus der Kritik an dieser Praxis folgte eine der größten Leistungen der Narratologie,
  • 00:32:50
    nämlich die prinzipielle Unterscheidung, werkintern, nein, nicht Werkathan,
  • 00:32:54
    die prinzipielle Unterscheidung von Autor und Erzähler und Erzähler und Figur.
  • 00:33:01
    Das heißt, vor diesem Hintergrund,
  • 00:33:02
    wie es eventuell passender statt Factiobiografismus,
  • 00:33:06
    den Ausdruck Fictiobiografie zu verwenden
  • 00:33:11
    Zweitens, allerdings, und damit komme ich zu meinem zweiten Monitor,
  • 00:33:14
    bleibt es dabei, dass das Wort,
  • 00:33:16
    das der Wortteil Biograf nahelegt,
  • 00:33:19
    dass ein Leben in seinen relevanten Dimensionen dargestellt wird.
  • 00:33:24
    Das ist aber in Clown nicht der Fall. Es sind
  • 00:33:26
    gerade Alltagsszenen und die Routinen aus dem Privatleben der Figuren,
  • 00:33:29
    die dargestellt wurden. Und das in beliebiger Reihenfolge,
  • 00:33:33
    ohne Kausalität, ohne Anspruch auf eine umfassende Darstellung eines Lebens.
  • 00:33:37
    Also das heißt, auch Biograf passt irgendwie nicht so richtig.
  • 00:33:42
    Auf jeden Fall aber sollten die Bemühungen um eine präzisere Terminusbildung
  • 00:33:46
    weitergehen und für diese Notwendigkeit ist der Vorschlag von Brix Jakobs
  • 00:33:51
    und meiner Überzeugung nach unbedingt zu begrüßen und auch weiter
  • 00:33:54
    zu diskutieren
  • 00:33:57
    Ich komme zum Schluss unserer Zusammenfassung. Spätestens seit den Nullerjahren
  • 00:34:02
    haben Autoren fiktionale Werke in signifikanter Weise aufgehört, peinlich,
  • 00:34:06
    genau die Grenze zwischen Werkinterner und realer Welt zu respektieren,
  • 00:34:10
    seien es nun Christensen und Warmen im filmischen Bereich oder im literarischen Bereich,
  • 00:34:15
    wie erwähnt Felicitas Hoppe.
  • 00:34:18
    Vielleicht kann man sogar von einem Fall der euthologischen Mauer reden,
  • 00:34:22
    also von einem Abschied vom kategorischen Entweder-Oder und im Gegensatz ein paar Fiktionalität und Faktualität,
  • 00:34:29
    dass wenn sie mir diese persönliche Seite und Bemerkung erlauben,
  • 00:34:32
    mir vor allem eine Erfindung des Dichototomie,
  • 00:34:36
    verliebten französischen Strukturalismus
  • 00:34:38
    zu sein scheint
  • 00:34:39
    Ich stimme zu, dass wir eventuell noch für einzelne Elemente
  • 00:34:43
    sagen können, ob sie real sind.
  • 00:34:44
    Sprich, ob sie eine Referenz haben in unserer wahren Welt.
  • 00:34:48
    Für ein Erzählprodukt in seinem Ganzen aber scheint mir das weitgehend spekulativer Natur zu sein.
  • 00:34:54
    Vor diesem Hintergrund möchte ich drei Thesen formulieren. Erstens,
  • 00:34:59
    es gibt keine Reinform von faktualen und fiktionalen Erzählungen.
  • 00:35:05
    Alle Beispiele in dieser Ringverlesung scheinen mir wunderbar schillernde Hybridform zu sein,
  • 00:35:11
    die sich nicht zweifelsfrei einem fiktionalen oder einem faktuellen Genre zuordnen lassen.
  • 00:35:17
    Sie sind vielmehr anzusiedeln, auf einer weiten Skala zwischen diesen
  • 00:35:21
    beiden idealen Polen
  • 00:35:23
    Das ist das, was ich meine Skala-These nenne. Zweitens. Die Frage,
  • 00:35:28
    wo genau die einzelne Erzählung auf der Skala zwischen den beiden Polen Fiktionalität,
  • 00:35:32
    Faktualität zu verordnen ist, interessiert den Rezipienten,
  • 00:35:36
    meinem Eindruck nach weniger, solange das erzählte,
  • 00:35:39
    keine Folgen für sein eigenes realweltliches Dasein hat.
  • 00:35:43
    Von Relevanz ist für ihn vor allem der Unterhaltungswert,
  • 00:35:47
    beziehungsweise der ästhetische Genuss nach dem Motto, Hauptsache die Geschichte ist gut erzählt.
  • 00:35:53
    Das ist das, was ich meine Ästhetik-These nenne.
  • 00:35:56
    Drittens. Wichtiger als die Unterscheidung von Fiktional und Faktual scheint mir zu sein,
  • 00:36:01
    dass das Dargestellte in formaler Hinsicht komplex prohärent ist,
  • 00:36:07
    sowie in inhaltlicher Hinsicht von allgemein menschlichem Interesse.
  • 00:36:12
    Also wahr um einen dritten Ausdruck neben wirklich und fiktional einzubringen.
  • 00:36:20
    Und zwar war in deutlicher Absetzung von wirklich und in dem Sinne,
  • 00:36:23
    wie eurige Zeug es formuliert hat, war,
  • 00:36:26
    ist der Text durch die Darstellung einer bestimmten psychischen Realität.
  • 00:36:30
    Das ist das, was ich meine Wahrheit, These nenne.
  • 00:36:34
    Abschließend möchte ich noch eine Art ethische These und zwar konkret
  • 00:36:38
    auf Clown formulieren. Jean Bleicher hat in ihrem Vortrag ausgeführt,
  • 00:36:43
    dass im Realitätsfernsehen konsumbasierte und leistungsorientierte Lebensmodelle vermittelt und damit der Zuschauer,
  • 00:36:51
    die Zuschauer konditioniert werden, sich an die Anforderungen einer neoliberalen Gesellschaft anzupassen.
  • 00:36:57
    Klauen, adaptiert, wie wir gesehen haben, in formaler Hinsicht diverse Kennzeichen.
  • 00:37:03
    Das Realitätsfernsehens travestiert dieses jedoch. Wie Sie vielleicht wissen,
  • 00:37:09
    hatte Dänemark seit 1990er Jahren einen wirtschaftlichen Höhenflug erlebt,
  • 00:37:13
    der scheinbar keine Grenzenkante.
  • 00:37:16
    Das ging gut bis zur Finanzkrise 2009. Das ist nebenbei gesagt,
  • 00:37:21
    das Jahr, in dem die letzte Staffel
  • 00:37:22
    von Klauen ausgestrahlt wurde
  • 00:37:25
    Warm und Christensen stellen sich also nun von 2005 bis 2009
  • 00:37:29
    in der Serie ohne Rücksicht auf die eigene reale Person,
  • 00:37:32
    als erfolgreiche und vor allem wohlhabende Menschen dar.
  • 00:37:37
    Vielleicht ist ihnen aufgefallen, bei Frank und mir
  • 00:37:39
    in der Wohnung hängt an der Wang und Olafsen,
  • 00:37:42
    die Lampen sind PH-Lampen, die 50.000 Kronen kosten.
  • 00:37:48
    Frank, das sieht man in anderen Folgen, fährt natürlich Mercedes.
  • 00:37:51
    In Dänemark gibt es eine besondere Autosteuer. Mercedes ist in Dänemark
  • 00:37:55
    noch 20 Mal so teuer, wie er in Deutschland ist,
  • 00:37:58
    in Hamburg auch, aber auch in Dänemark in Deutschland.
  • 00:38:01
    Das heißt, wir haben unheimlich viele Attribute,
  • 00:38:03
    die darauf hinweisen, dass Frank und Kaspar extrem erfolgreich sind
  • 00:38:06
    mit ihren im Büro und über extrem viel Geld verfügen.
  • 00:38:11
    Und natürlich nur, ich habe jetzt hier so einen billigen Stift von der Uni,
  • 00:38:14
    aber natürlich wird da nur mit einem Monblance unterschrieben.
  • 00:38:18
    Das heißt, die ganze Serie ist ausgestattet,
  • 00:38:21
    dass unheimlich viel Geld und auch sehr viele Statussymbole da sind.
  • 00:38:25
    Aber gleichzeitig sind Frank und Kasper ja doch sehr selbstzentrierte und
  • 00:38:30
    daher eigentlich wenig sympathische Menschen in neoliberalen Zeiten.
  • 00:38:35
    Sie können damit also, abgesehen von ihren Tölbeleien,
  • 00:38:38
    eigentlich auch in moralischer Hinsicht,
  • 00:38:39
    kaum der Identifikation denen
  • 00:38:42
    Auf diese Weise, schreiben nach meinem Eindruck Christensen und wann
  • 00:38:46
    ihrer scheinbar so spaßorientierten Serie eine dezidiert ethische Position ein.
  • 00:38:53
    Und das ist so in Klammern meine vierte These, die ethische These.
  • 00:38:57
    Damit bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf die Diskussion.
  • 00:39:14
    Vielen Dank für Ihre Vortrag mit dem Vortrag. Ich weiß nicht,
  • 00:39:19
    vielleicht gibt es direkt Fabien. Jederseits vor allem sonst. Wie ordnest du vor diesem Hintergrund die Tatsache ein,
  • 00:39:37
    die uns jetzt sehr geläufig ist,
  • 00:39:38
    dass es schon unser E und Team herzlichen,
  • 00:39:42
    gerade die tragischen Repräsentationen, faktuelle Bestandteile gibt,
  • 00:39:47
    im Sinne von realen Personen, also Napoleon, Fotostors,
  • 00:39:53
    Typ und Frieden und so weiter und fahrt,
  • 00:39:56
    also reale historische Figuren, die gibt es mal in Kontext auftauchen.
  • 00:40:02
    Das wäre ja ein Indiz dafür,
  • 00:40:04
    dass diese eine Hybrid-These anstatt was ganz Neues beschreibt, sondern ein Phänomen,
  • 00:40:09
    dass wir seit langer Zeit kennen und vielleicht mit anderer Gesichtung.
  • 00:40:16
    Klar, mehr Realien in den fiktionalen Kontexten,
  • 00:40:20
    aber das Prinzip ist es, glaube ich. Ja,
  • 00:40:25
    wie ich gesagt habe, in der Literatur ist es ja sehr leicht,
  • 00:40:27
    dass man wen auch immer erwähnen kann, ganz einfach,
  • 00:40:30
    weil diese Person in ihrer Körperlichkeit nicht auftreten kann.
  • 00:40:33
    Und ich würde behaupten, dass man eine Person erwähnt,
  • 00:40:37
    die in der real existierenden Welt vorhanden ist,
  • 00:40:41
    dass man die auch in einem findet, dass es überhaupt kein,
  • 00:40:45
    also das ist ein Signal, das wir zwar irgendwie wahrnehmen,
  • 00:40:47
    aber wenn man sich das genauer anguckt, kann man das nicht,
  • 00:40:49
    wenn man diese Scheidelinie Fiktionalität, Faktualität nehmen, kommen wir das Töpfchen oder das Kröpfchen vor.
  • 00:40:58
    Uns wundert sich zum Beispiel darüber,
  • 00:41:03
    dass der Münsterraner Tatort auch tatsächlich in Münster gespielt und die Axel Krahl,
  • 00:41:07
    also durch die Münsterrader Innenstadt,
  • 00:41:09
    war er dann Seelen oder ein Mahnviertel ist also durch die Straße wieder gesperrt,
  • 00:41:13
    weil die Filmwagen wieder anrücken und eine neue Folge vom Brotstadt trainieren.
  • 00:41:17
    Dreher wollten, warum machen sie das?
  • 00:41:19
    Weil sie natürlich das authentische Flair von St. Pauli
  • 00:41:22
    haben wollen
  • 00:41:24
    Ertlichkeiten, das ist nicht total geläufig, dass das real in
  • 00:41:28
    der Fiktion ist. Und dann sage ich einfach, ja,
  • 00:41:31
    warum soll das nicht eigentlich auch die Figuren dann selber sein?
  • 00:41:35
    Und vielleicht nochmal, ich habe ja diese drei Elemente unterschieden,
  • 00:41:40
    Worte, Personen und Handlungen und habe versucht herauszustellen,
  • 00:41:45
    dass meine Überzeugung nach eigentlich nur die Handlung für tief sein muss.
  • 00:41:50
    Es ist eigentlich egal, ob die Orte und die Person,
  • 00:41:54
    fiktiv oder real sind, also als einziges Kriterium,
  • 00:41:58
    Publiktionalität ist das wirklich
  • 00:41:59
    die Hammelnummer
  • 00:42:03
    Heutzutage im heutigen Kontext, denn das ist ja auch wandelbar.
  • 00:42:06
    Das würde ich wieder sagen. Vermute ich mal. Das heißt,
  • 00:42:11
    das ist eigentlich nur eine Konvention, dass die Orte durchaus
  • 00:42:15
    real sein können, infektionale Darstellung, die Person aber nicht.
  • 00:42:18
    Ja, dann bin ich aber davon überzeugt,
  • 00:42:20
    dass die jüngere Generation das heutzutage schon total normal findet,
  • 00:42:24
    dass real gekannte Personen, als sie selbst auch tatsächlich nur jegliche Formen von audiovisuellen Repräsentation, Repräsentation durchs Bild stolpert.
  • 00:42:35
    Ja, Moment, das verstehe ich jetzt nicht ganz den Unterschied,
  • 00:42:39
    weil, also wenn es nur die Handlung ist,
  • 00:42:42
    also wenn wir diese Frage Sind die Figuren,
  • 00:42:45
    die da drin auftauchen, real oder nicht,
  • 00:42:48
    ist das Setting real und örtlichen Gebenheiten, was auch immer.
  • 00:42:52
    Wenn das alles keine Rolle spielt, weil diese Entscheidung,
  • 00:42:55
    sondern nur die Handlung, da muss man fragen, was ist Handlung?
  • 00:42:58
    Also was definiert eigentlich Handlung? Und mein Verständnis definiert,
  • 00:43:04
    ist Handlung eben, dass, man könnte sagen,
  • 00:43:06
    das Gerüst des Instrumentarium der Verknüpfung zwischen den Orten,
  • 00:43:12
    den Personen, den Gegenständen, all dem, was da auftaucht.
  • 00:43:15
    Die Handlung ist die Struktur, die dynamische Struktur, die
  • 00:43:18
    das Ganze zusammenhält. Und da gibt es offensichtlich für uns
  • 00:43:23
    Unterschiede zwischen der Verknüpftheit von Realien in unserer realen Welterfahrung und
  • 00:43:30
    der Verknüpftheit von Realien in einem fiktionalen Kontext.
  • 00:43:36
    Und das bringt mich wieder zurück zu meiner Beobachtung von vorhin.
  • 00:43:39
    Das stört mich überhaupt nicht, dass da reale Personen auftauchen
  • 00:43:43
    oder die könnten auch in meiner Wohnung gefilmt werden, wäre mir auch egal.
  • 00:43:48
    Was mir sauer aufstößt oder sauer ist, was mir als markant aufstößt,
  • 00:43:52
    ist die Tatsache, dass die Form der Verknüpfung überdeterminiert ist.
  • 00:43:58
    Das heißt, die ist behorcht bestimmten Gesetzmäßigkeiten,
  • 00:44:01
    bestimmten Regularitäten von denen ich ziemlich überzeugt bin,
  • 00:44:04
    dass ich in meiner realen Welterfahrung nicht herrsche.
  • 00:44:08
    Die meiner realen Welt erfahren wir viel lustiger, wenn die
  • 00:44:10
    so organisiert wäre, wie die Daten. Also Gott,
  • 00:44:15
    man sagt, man sagt einmal was Doofes und dann traut
  • 00:44:17
    man sich das noch gleich dran, wenn der jetzt,
  • 00:44:19
    sagen wir nicht alle unheimlich viel zu lachen.
  • 00:44:22
    Aber so funktioniert es halt nicht. Also ich finde das klug ist nur auf die Handlung,
  • 00:44:28
    als auf die Handlung zu reduzieren,
  • 00:44:30
    aber da müssen wir auch wirklich die Rede über diese Frage,
  • 00:44:34
    ist das real, ist das nicht real in Hinblick auf Gegenstände,
  • 00:44:36
    auf Personen,
  • 00:44:38
    auf Setting damit aufhören.
  • 00:44:40
    Das ist dann
  • 00:44:40
    kein Thema mehr
  • 00:44:43
    Dann geht es nur noch um die Verknüpfung,
  • 00:44:47
    anhand derer man mit dieser Unterscheidung feststellen könnte.
  • 00:44:52
    Glaubst du nicht? Nein, glaube ich nicht.
  • 00:44:54
    Ich glaube, da ist noch etwas mehr am Werken,
  • 00:44:58
    und zwar natürlich auch die Auswahl der Türen.
  • 00:45:01
    Also das ist doch auch alles ganz bewusst ausgewählt,
  • 00:45:07
    dass da jetzt nur diese zwei Frauen auftauchen als Sekretärin,
  • 00:45:10
    nicht noch irgendjemand anders, nicht die Mutter vom Markt,
  • 00:45:13
    wie heißen die?
  • 00:45:15
    Chris Kasper und Frank. Es ist ja
  • 00:45:18
    nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem Leben von denen,
  • 00:45:21
    und da läuft auch nichts zu
  • 00:45:22
    Fällig. Scheig war vorbei an Figuren. Das heißt also auch,
  • 00:45:25
    ich würde sagen, auch die Auswahl der Figuren ist,
  • 00:45:29
    nach diesen Verknüpfungen zu mittrichern sollen, wie es geht.
  • 00:45:32
    Achso, was würdest du noch erzählen? Ja, ja,
  • 00:45:34
    klar. Also alles kompositorische. Im Prinzip war eigentlich,
  • 00:45:37
    du hast natürlich vielleicht vielleicht auch die Auswahl gehört dazu, ganz gewiss.
  • 00:45:43
    Also ich habe jetzt gerade so automatisch dieses Schema von Wolfstütt
  • 00:45:48
    vor Augen, die verschiedenen Kompositionsebenen durch, dekliniert.
  • 00:45:52
    Genau. Und das sind all die Faktoren,
  • 00:45:54
    die darüber entscheiden, ob das stärker in Richtung einer fiktionalen
  • 00:45:58
    Darstellung tendiert
  • 00:46:01
    Diese Signale sämtlich oder stärker in Richtung Annefaktur. Und ich finde auch,
  • 00:46:04
    dass dieses Skalare-Modell ist völlig überzeugend nach allem, was wir gehört haben,
  • 00:46:08
    ist es nicht für uns heute nicht mehr möglich,
  • 00:46:11
    besser als ein schwarzer Eis Distinktion zu denken.
  • 00:46:15
    Gleichwohl sind wir natürlich nach wie vor darauf angewiesen, diese Unterscheidung zu treffen.
  • 00:46:21
    Denn wir werden nicht hier aus dem Raum gehen und sagen,
  • 00:46:24
    Anything Goals ist mir doch egal,
  • 00:46:25
    ob der Fahrstuhl nach unten oder nach oben fährt,
  • 00:46:27
    der auch in meinem Auto noch da ist oder nicht,
  • 00:46:29
    wie ich heiße.
  • 00:46:31
    Natürlich sind das Dinge, auf die wir uns verlassen wollen,
  • 00:46:34
    damit wir in unserer Welt funktionieren,
  • 00:46:38
    sobald wir es mit anderen Menschen
  • 00:46:40
    zu tun haben
  • 00:46:41
    Wenn ich das nur für mich alleine erlebe. Das ist
  • 00:46:44
    immer, was ich meine, mit der existenziellen Selbstverwissensvergewisserung,
  • 00:46:48
    die wir dann brauchen. Ich rede aber nicht darum,
  • 00:46:50
    dass du zum Fahrstuhl gehst, für ein Auto anschaltest,
  • 00:46:53
    sondern ich gehe darauf, ich rede davon,
  • 00:46:54
    dass du nach Hause gehst und deinen Fernseher anhast.
  • 00:46:57
    Und dann sind ja die Unterscheidungen 15 Jahre oder faktuell entscheidend.
  • 00:47:00
    Es ist eine Doku so, oder ist das alles so Chris Contactor Sitcom? Ich glaube aber,
  • 00:47:05
    da liegt das Problem mit den Doku Soaps, nämlich,
  • 00:47:08
    dass ich eine Serie wie die Osborns nicht sehen kann und diese Figuren als reale Personen erkennen kann,
  • 00:47:14
    denn Ozzy Osborn ist seit dem Moment,
  • 00:47:16
    wo er auf die Bühne tritt,
  • 00:47:17
    also schon wahrscheinlich irgendwo seit den 60er Jahren,
  • 00:47:19
    immer und überall eine geskriptete Figur
  • 00:47:22
    Und das, glaube ich, giltübertragend für ganz, ganz viele Personen im Locoshop-Bereich. Insbesondere,
  • 00:47:27
    wenn sich der Dokussee-Bereich um Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens dreht,
  • 00:47:34
    die nach außen hin als Person des öffentlichen Lebens immer schon eine fiktionale Figur sind.
  • 00:47:41
    Ich glaube, da ist so eine große,
  • 00:47:43
    grundlegendes Problem, was wir damit haben,
  • 00:47:45
    wenn wir Dokus, so was viele Osbones sehen,
  • 00:47:47
    was sie Ossie Osbones ist für uns keine reale Person,
  • 00:47:50
    weil wir nicht etwa Oswald, wie immer er heißt,
  • 00:47:53
    kennen, sondern wir kennen Ossie Osbourne.
  • 00:47:57
    Und da liegt, glaube ich, die Schwierigkeit irgendwie so,
  • 00:47:59
    ich kann Dieter Bohlen auch nicht als Ernst als reale Person nehmen,
  • 00:48:02
    weil er sich selber immer und überall inszeniert
  • 00:48:05
    Und diese Inszenierung wiederum ist eine fiktionale nach außen hin.
  • 00:48:09
    Und das wird er selbst im Supermarkt tun,
  • 00:48:11
    wenn er mit seinem Ferrari vorfährt in Vinzen an der Luhe.
  • 00:48:14
    Das ist trotzdem für ihn eine Inszenierung. Ich glaube nicht,
  • 00:48:17
    dass der privat zu Hause in seinem Kämmerlein vielleicht auch mal
  • 00:48:19
    einen Moment hat, wo er die was gefallen lässt,
  • 00:48:21
    aber nach außen ist er extrem gut darin, die aufrechtzuerhalten.
  • 00:48:25
    Das heißt, auch in dem Supermarkt ist Dieter Bohlen fiktiv.
  • 00:48:29
    Könnte ich mir gut vorstellen bei dem Wiederholen. Ja,
  • 00:48:33
    also ich glaube, die Figur Dieter Bohlen ist fiktiv. Insgesamt,
  • 00:48:37
    also er spielt sein ganzes Leben lang diese Rolle und da ist,
  • 00:48:40
    glaube ich, eine Schwierigkeit sozusagen, die ganz, ganz viele,
  • 00:48:42
    ich habe sehr viele Interviews mit Musikern geführt und die haben tatsächlich das Problem,
  • 00:48:47
    dass sie ihre Bühnenfigur irgendwann nicht mehr auch im realen Leben wegdenken können.
  • 00:48:53
    Also die sind Teile dieser Figur, die nehmen diese Rolle so stark an,
  • 00:48:55
    dass sie halt nicht mehr aufhören können, diese Rolle zu sein.
  • 00:48:58
    Und das wird zu einer Schwierigkeit. Ich denke,
  • 00:49:01
    das werden Leute wie Backhams oder wie die Van der Vaarts,
  • 00:49:03
    die sich nicht mal trennen können, ohne dass das Ganze eine schauspielerte Arie wird.
  • 00:49:09
    Also da fehlt mir sozusagen der Realitätsfaktor in der Faktualität,
  • 00:49:14
    die wir hier meinen, abends wollen.
  • 00:49:17
    Vielleicht noch mal auf das zurückzukommen, was du hier angesprochen hattest. Du hast ja gesagt,
  • 00:49:21
    eigentlich die Personalserie kann es uns ja egal sein,
  • 00:49:24
    ob es jetzt du eindeutig zu laden ist,
  • 00:49:26
    dass was Ziel ist, dass du es gut erzielst und das,
  • 00:49:28
    was du gesagt hast, Christoph bezieht sich ja auch die Welt,
  • 00:49:30
    die sie erlebt, das ist ja nochmal was anderes.
  • 00:49:32
    Das ist natürlich wichtig, ob es den Fahrstudientum ist,
  • 00:49:34
    das fallen ganz leere, wenn es den nicht gibt sozusagen.
  • 00:49:37
    Aber das wäre vielleicht zu diskutieren, ob das auch bei
  • 00:49:38
    so einer Serie, ob das dann egal ist.
  • 00:49:41
    Also ob es jetzt, wir haben jetzt immer von Figuren
  • 00:49:42
    auch gesprochen. Ist denn wirklich gar nicht mehr wichtig,
  • 00:49:46
    mal so einfach mal an alle gefragt, dass wir wissen,
  • 00:49:49
    dass es die wirklich so gibt und dass es auch Leute sind,
  • 00:49:52
    die Dänemark bekannt sind?
  • 00:49:54
    Doch, natürlich ist das wichtig, würde ich sagen.
  • 00:49:56
    Das ist doch ein Spiel. Sonst funktioniert doch das Spiel
  • 00:50:00
    gar nicht. Die Frage ist nicht. Und auch die Autofiktion,
  • 00:50:02
    die muss doch ein Spiel sein. Da muss doch das
  • 00:50:04
    Spiel mit diesem Gelände Jetzt muss noch ein Mindestmaß an konventioneller Faktualität,
  • 00:50:11
    also konventionell bedingter Faktualität muss noch vorhanden sein,
  • 00:50:14
    sodass man das wenigstens noch als solches erkennt.
  • 00:50:18
    Vielleicht könnte das... Ich würde das mal nicht fragen.
  • 00:50:22
    Ich würde mir ja schon einige Wochen haben.
  • 00:50:27
    Ich habe eine andere Frage. Dann kommt der jetzt zwangsläufig
  • 00:50:30
    . Wenn mich heute Abend in der U-Bahn jemand anspricht,
  • 00:50:34
    dann ist die Person, die vor mir ist, ist das Fakt.
  • 00:50:37
    Stimmt. Geht dabei aus. Der Name wird auch schon leben.
  • 00:50:40
    Aber der ist, der muss sich doch davon ausgehen,
  • 00:50:42
    dass jedes Wort, was er mir sagt,
  • 00:50:44
    fiktiv sein oder Fakten, wie soll ich das hier aufeinanderhalten?
  • 00:50:49
    Das sind Wasser auf meine Mühlen. Solange sie keinen Kontext
  • 00:50:53
    wissen haben, werden sie das nicht entscheiden können.
  • 00:50:57
    Das ist das, was ich beschäftige, mich für lange.
  • 00:51:00
    Ich versuche das immer in die Praxis umzusetzen.
  • 00:51:03
    Eine Sache ist schön, gut, das ist ganz prima.
  • 00:51:05
    Aber was ist in der Praxis? Wie kann ich überhaupt,
  • 00:51:08
    wenn wir Besucher haben, wenn wir in der Gemeinschaft gehen,
  • 00:51:11
    wenn die Türen da ist, wenn wir diskutieren, das kann ich alles hinnehmen.
  • 00:51:15
    Das kann ich nach Hause daten. Aber das kann ich
  • 00:51:18
    wirklich damit anfangen. Ich weiß es doch gar nicht.
  • 00:51:22
    Aber im Alltag muss man sich nie gerecht einfach aufs Wort
  • 00:51:24
    mitnehmen verlassen
  • 00:51:27
    Das Gefühl. Ja, also im privaten Fernsehen.
  • 00:51:31
    Aber was zeigt einem das sonst anderes übrig?
  • 00:51:35
    Aber das meine ich doch eine Literatur in dem Sinne auch.
  • 00:51:37
    Ich fange mir an, Hypothesen zu bilden,
  • 00:51:38
    solange mir die Literatur das vorgibt und dann irgendwann kommt
  • 00:51:41
    ein Bruch mit dieser Hypothese und dann fange ich an,
  • 00:51:43
    eine neue zu bilden.
  • 00:51:44
    Ich meine, das nennt sich herrmoneutischer Zirkel irgendwie und das machen wir die ganze Zeit.
  • 00:51:47
    Und das machen wir aber in unserer Realität auch.
  • 00:51:50
    Wir fangen an, eine Hypothese zu bilden.
  • 00:51:51
    Sie treiben jemanden in der U-Bahn und gehen erstmal davon aus,
  • 00:51:53
    das ist eine Frau, so mit der sie sich da unterhalten.
  • 00:51:55
    Und dann merken sie einfach immer, dass so Lilvia Jones,
  • 00:52:01
    so dann, so. Also sie fangen ja an,
  • 00:52:01
    eine Hypothese zu bilden, dass sie sagen,
  • 00:52:03
    da vor mir sitzt jemand, der wird mir jetzt die Wahrheit erzählen.
  • 00:52:05
    Wenn sie dann aber merken, das stimmt alles nicht,
  • 00:52:07
    dann fangen sie an, darüber nachzudenken,
  • 00:52:09
    warum lügt der Mensch
  • 00:52:10
    Aber all das, was sie sich an Hypothesen bilden,
  • 00:52:12
    müssen ja nicht unbedingt reale Hypothesen sein.
  • 00:52:14
    Das muss ja nicht stimmen, was sie sich überlegen.
  • 00:52:16
    Und das Gleiche machen wir mit Literatur, mit niedlicher Form
  • 00:52:18
    von Fiktionalität oder Faktoralisierung. Wir fangen immer wieder an zu überlegen,
  • 00:52:21
    ob das richtig ist, was da passiert.
  • 00:52:23
    Also wahr ist mit dieser Kategorie. Eben, ja.
  • 00:52:26
    Das geht nicht mehr um Fiktionale, sondern wahr oder nicht wahr.
  • 00:52:30
    Genau. Und da können wir vielleicht nochmal aufgreifen,
  • 00:52:32
    was ich unterwegs angedeutet habe. Ich glaube,
  • 00:52:35
    dass wir auch eine Erklärungsnotstand haben,
  • 00:52:38
    was die terminologischen Begriffe angeht und was wir eventuell aus
  • 00:52:41
    diesem Hund verschiedene Phänomene eigentlich in einem Topf schmeißen,
  • 00:52:45
    die eigentlich unterschieden gehört.
  • 00:52:47
    Und ich glaube,
  • 00:52:47
    was sie viel mehr interessiert als
  • 00:52:50
    Fiktional oder faktoral, weil eigentlich sind das nicht die
  • 00:52:52
    richtig treffenden Begriffe, in denen zu sein.
  • 00:52:55
    Ist die Frage, ob das nur noch zuverlässig ist oder
  • 00:52:57
    ob das unzuverlässig ist, was derjenige in der Wade erzählt.
  • 00:52:59
    Das heißt, sie müssen es abgleichen, wenn nicht mit einer anderen Struktur.
  • 00:53:03
    Und das ist irgendwie, wenn wir nochmal eine Ringvorlesung machen,
  • 00:53:05
    will ich darüber sehr gerne einen Vortrag halten,
  • 00:53:07
    was die Unterscheidung zwischen Fiktion und Faktualität tatsächlich mit Zuverlässigkeit und Unzuverlässigkeit zu tun hat.
  • 00:53:13
    Aber da muss ich dort Kriterien wissen.
  • 00:53:16
    Genau. Ich muss zur Kritik, wir sitzen drum,
  • 00:53:18
    Zuverlässung oder Unzuverlässig, zu erkennen.
  • 00:53:22
    Wir können sie nach wie von der Aufgabe nicht befreien,
  • 00:53:24
    dass sie das irgendwie nicht getan leben, selber machen lassen.
  • 00:53:28
    Aber ich glaube, was mich jetzt... Sondern wir können
  • 00:53:30
    nicht tun. Was wir hier versucht haben,
  • 00:53:31
    ist das zumindest für Erzählungen
  • 00:53:33
    zu machen
  • 00:53:34
    Und egal, jetzt alles fiktional oder in faktuelle Erzählungen sind
  • 00:53:37
    oder ob das Literarische oder audiovisuelle Erzählungen sind.
  • 00:53:40
    Also das ist das, was wir versucht haben,
  • 00:53:42
    tatsächlich Kriterien zu entwickeln und dort eine Entscheidungsmittel zu haben.
  • 00:53:46
    Ich muss auch sagen, angesichts vom Clown war ich
  • 00:53:49
    eigentlich verschüttet, wie viele Signale tatsächlich gesendet waren.
  • 00:53:53
    Und wenn ich mir jedes einzelne angeguckt habe,
  • 00:53:56
    dass das mir eigentlich nicht erlaubt,
  • 00:53:58
    wirklich auf dieser Grundlage zu unterscheiden, ob das fiktional oder faktuell ist.
  • 00:54:01
    Das heißt, keins dieser Signale,
  • 00:54:02
    auch die sehen unserer kleinen Diskussion vorhin genannt haben,
  • 00:54:06
    sind notwendig oder auch hinreichend,
  • 00:54:08
    um den Status zu bestimmen,
  • 00:54:10
    auf diese Repräsentation
  • 00:54:10
    jetzt fiktional oder faktisch
  • 00:54:12
    Nein, weil sie damit spielt. Genau. Weil sie
  • 00:54:14
    damit spielt. Aber entscheidend können wir als Zuschauer das letztendlich
  • 00:54:17
    eigentlich immer erst dann, wenn wir über Kontextwissen verfügen.
  • 00:54:21
    Sprich, ja. Ja, Fries, Wickelsen erfreut sich.
  • 00:54:23
    Bester Gesund. Das wissen Sie nur, weil ich Ihnen
  • 00:54:27
    das gesagt habe. Aber vielleicht bin ich auch unzuverlässig.
  • 00:54:30
    Hätte ich tatsächlich auf dem bestätigt. Nee, schon weg.
  • 00:54:33
    Kann sie an und gucken, dass sie sich da sagen.
  • 00:54:35
    Also ich würde vor dem Niedergegrund ihres Einwurfes der Sache vielleicht
  • 00:54:39
    noch mal versuchen, von der anderen Seite zu begegnen.
  • 00:54:41
    Man kann sich ja auch fragen, warum wollen wir eigentlich
  • 00:54:45
    überhaupt diese Unterscheidung treffen? Was motiviert uns eigentlich überhaupt,
  • 00:54:49
    diese Begriffe zu verwenden, uns mit dieser Frage auseinanderzusetzen.
  • 00:54:53
    Und warum gehen wir nicht durch die Welt und sagen,
  • 00:54:55
    Schmück haben Wolle, also kommen wir auch so zurecht,
  • 00:55:00
    ohne mir den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich denke,
  • 00:55:04
    in unseren pragmatischen Alltagszusammenhängen, in die wir eingebunden sind,
  • 00:55:11
    hat es was mit Zuverlässigkeit zu tun, aber wir brauchen keine harten Kriterien dafür,
  • 00:55:17
    sondern wir machen das nach so einem Erfahrungsmodell.
  • 00:55:20
    Also wir begegnen, sollten wir,
  • 00:55:23
    gehen erstmal mit der Grundeinstellung aus,
  • 00:55:24
    das wird schon stimmen, was die sagen,
  • 00:55:25
    die werden schon real sein und dann verhalten wir uns auf
  • 00:55:31
    dieser Grundlage,
  • 00:55:31
    solange es gut geht
  • 00:55:34
    Bis wir zu dem Punkt Combos schief geht,
  • 00:55:36
    wo man sich herausstellt, dass unsere Ausgangshypothese falsch war.
  • 00:55:41
    Da müssen wir sie korrigieren. Das machen wir oft genug im Leben.
  • 00:55:44
    So generieren wir Erfahrungswissen. Dann fangen wir an, irgendwie
  • 00:55:48
    Signale zu erfassen. Und das macht jeder von uns und jede von uns,
  • 00:55:54
    ohne dass es dafür eine ausgefuchste Technologie haben,
  • 00:55:58
    dass wir dafür eine ausgefuchste Terminologie haben müssen.
  • 00:56:01
    Also wir sind in unserer Alltagserfahrung der Welt durchaus fähig,
  • 00:56:06
    das zu lernen,
  • 00:56:08
    ohne dass wir eine Theorie dazu haben und ohne das für
  • 00:56:10
    eine Terminologie
  • 00:56:12
    dazu haben
  • 00:56:14
    Interessant wird es jetzt aber,
  • 00:56:15
    wenn wir die Sache umdrehen und unser Interesse eben nicht mehr das Alltagspragmatische ist,
  • 00:56:20
    wo wir sagen, aus diesen Gründen müssen wir das unterscheiden,
  • 00:56:24
    sondern unser Interesse sich auf das Funktionieren von Darstellungen,
  • 00:56:29
    von Repräsentationen richtet, wo wir also ein analytisches Interesse plötzlich entwickeln.
  • 00:56:35
    Das haben wir hier jetzt, wenn wir zum Beispiel Filme anschauen oder Erzählungen,
  • 00:56:39
    also das ist ja nicht die Wirklichkeit,
  • 00:56:41
    das wissen wir, es wird uns auch nichts passieren,
  • 00:56:43
    wenn wir das falsch interpretieren, tut nicht weh,
  • 00:56:49
    aber Wir haben hier ein kognitives Problem, kein pragmatisches Problem.
  • 00:56:54
    Wir wollen wissen, wie wir das mental unterscheiden können.
  • 00:56:58
    Und da ist diese Unterscheidung wichtig,
  • 00:57:00
    da sind auch die Begriffe wichtig, die feinen Abstufungen,
  • 00:57:03
    dann brauchen wir da, um zu erkennen, wie das funktioniert.
  • 00:57:07
    Ich glaube, man muss sich immer klarmachen,
  • 00:57:08
    von welcher Fragehaltung aus man da rangeht.
  • 00:57:11
    Wir haben das gestern gesehen bei dem Vortrag von Entschuldigung Markwort
  • 00:57:13
    , da geht es um die politische Interventionen.
  • 00:57:18
    Das ist ein sehr dramatischer, existenzieller Kontext,
  • 00:57:21
    der da herrscht. Da ist es sehr wohlentscheidend,
  • 00:57:25
    ob das einzelne davon betroffenes Objekt eine Warenvorstellung für wahrnimmt oder
  • 00:57:30
    ob es viel mehr therapeutischer Hilfe in die Lage versetzt wird,
  • 00:57:34
    diese Warnvorstellung, als einen Vorschluss zu erkennen.
  • 00:57:39
    Denn davon hängt Gesundheit und Wohlbefinden ab.
  • 00:57:43
    Und ich werde den Teufel tun und jemandem sagen,
  • 00:57:45
    spielt doch keine Rolle, sei doch froh mit deiner Psychose.
  • 00:57:48
    Ich höre es nicht so an. Ist doch schön,
  • 00:57:49
    eine Psychose zu haben. Das wird niemand von uns machen,
  • 00:57:53
    weil es da ein anderes Erkenntnisinteresse ist, ein therapeutisches,
  • 00:57:58
    könnte man jetzt meinetwegen nennen.
  • 00:58:00
    Ich glaube, um nochmal auf deine Thesen zurückzukommen,
  • 00:58:03
    ich würde die unterschreiben. Also diese Unterscheidung ist,
  • 00:58:07
    wenn man sie jetzt auf der Präsentation anwendet,
  • 00:58:09
    Skala.
  • 00:58:09
    Es gibt keine eindeutige
  • 00:58:12
    Unterscheidung. Ich glaube,
  • 00:58:14
    dass der Hinweis auf diese ästhetische Dimension sehr wichtig ist.
  • 00:58:19
    Wir setzen uns mit der ganzen Sache überhaupt nur auseinander,
  • 00:58:21
    weil es eben nicht im Alltagspragmatische Informationen geht,
  • 00:58:27
    sondern weil es, weil wir ein etwas anderes daran erfahren wollen.
  • 00:58:30
    Die Ethik, der Hinweis auf die ethische Dimension ist wichtig.
  • 00:58:34
    Und ich finde das sehr überzeugend zu sagen,
  • 00:58:36
    es hängt letztendlich hauptsächlich von der Verknüpfung der ganzen Geschichte ab und nicht davon,
  • 00:58:42
    ob ich die einzelnen Elemente nun mehrheitlich in das Töpfchen Real
  • 00:58:47
    fallen lassen kann oder in das Töpfchen fiktional
  • 00:58:52
    Die Gemengelage ändert sich, die ist von den Genres abhängig,
  • 00:58:55
    die ist von den historischen Gewohnheiten abhängig von den Sehgewohnheiten und so weiter.
  • 00:59:02
    Aber das Verknüpfen ist ganz wichtig, weil diese Beobachtung vorhin,
  • 00:59:06
    das zum Schluss zu sagen, sehr schön.
  • 00:59:08
    Sie sind konditioniert worden mit anderen, Sie haben andere Sehgewohnheiten ausgebildet,
  • 00:59:13
    Sie tolerieren zum Beispiel eine andere Schnittfrequenz und so.
  • 00:59:16
    Dafür gibt es ja auch empirische Untersuchungen, was Leute immer verarbeiten können und verarbeiten wollen.
  • 00:59:22
    Als wir das zum Beispiel sind, ich erinnere mich vorgestern,
  • 00:59:26
    habe ich was vorgestern, ja, gab es Steve McQueen Bullet im Fernsehen.
  • 00:59:30
    Ich habe gedacht, das ist ja ein superstarker Film.
  • 00:59:33
    Es war also überhaupt nicht so ein Bewusstsein, wie,
  • 00:59:35
    da gibt es nur Originalton drin, es ist keine Musik drin in dem Film.
  • 00:59:39
    Wo findet man heutzutage noch einen Film ohne Musik? Ja,
  • 00:59:43
    und das in so einem Action-Knüller und dann kommt danach eine Doku über Steve McQueen,
  • 00:59:49
    den Schauspieler, die Hauptfigur von Bullet,
  • 00:59:53
    und die ist sowas von zusammengeschnitten mit Schuss, Gegenschuss,
  • 00:59:56
    Schuss, Gegenschuss, plötzlich nach fünf Minuten ausgestellt,
  • 00:59:58
    weil sie nicht mehr ausgehalten habe.
  • 01:00:01
    Und sie hätten wahrscheinlich gesagt, oh toll, so muss das sein.
  • 01:00:05
    Ja, gespannt am Fernsehen. Ich hätte noch mal eine Frage zu
  • 01:00:12
    deiner ästhetischen These. Und das knüpft da vielleicht an. Die einzige,
  • 01:00:18
    die Frage, die sich mir sozusagen stellt, ist,
  • 01:00:21
    wenn ich das Ganze auf der einen Seite als fix oder als faktoral interpretieren kann,
  • 01:00:26
    dann habe ich im Prinzip ja bei so einer Serie immer den Moment,
  • 01:00:30
    dass das eigentliche, was diese Serie will, ist eine bestimmte Bedeutung zu transportieren.
  • 01:00:34
    Und in der Rezeptionsästhetik ist es dann so,
  • 01:00:36
    dass ich versuche herauszufinden, was ist diese Bedeutung für mich.
  • 01:00:39
    So interpretiere ich jetzt, je nachdem,
  • 01:00:42
    welches Genre fiktional oder faktoral ich halt dieser Serie überstülpe,
  • 01:00:46
    je nachdem, welche Lesart ich anwende, interpretiere ich an.
  • 01:00:49
    Das finde ich also eine andere Form von Bedeutung in der Serie
  • 01:00:54
    Dann wiederum, finde ich, ist die Entscheidung,
  • 01:00:56
    ob das fiktioneller Faktor alles schon relevant,
  • 01:00:58
    weil sich sozusagen der Bedeutungskern, also in der Rezeptionsästhekie wiederum verändert.
  • 01:01:02
    Und dann würde ich mit der ästhetischen These von hier nicht
  • 01:01:04
    so hundertprozentig übereinstimmen, weil dann ist das schon ein relevanter Faktor.
  • 01:01:08
    Also dann ist es nicht mehr egal, Hauptsache es ist eine schöne Geschichte,
  • 01:01:11
    weil die Geschichte mir auf der einen Seite was anderes vermittelt,
  • 01:01:13
    als auf der anderen.
  • 01:01:15
    Weißt du, was ich meine? Ich musste nämlich tatsächlich bei der Diskussion vorhin feststellen,
  • 01:01:19
    dass ich die Serie die ganze Zeit als fiktional gesehen habe und zwar ganz stark als metafiktional.
  • 01:01:25
    Für mich ist diese Serie,
  • 01:01:26
    das geht denen nicht darum zu zeigen, wie Frank und Carsten,
  • 01:01:31
    denke ich, oder Kasper was miteinander machen,
  • 01:01:32
    dem geht es darum aufzuzeigen, wie dokumentiert und muss funktionieren.
  • 01:01:35
    Und wie Medien funktionieren, wie Medialität funktioniert. Und wenn ich anfange,
  • 01:01:39
    das metafiktional zu lesen, dann kann ich das nicht mehr Faktor lesen.
  • 01:01:43
    Und dann ist für mich der, also faktoal wäre da für mich,
  • 01:01:47
    genau wie bei den meisten Dokus-Hubs, der Moment,
  • 01:01:48
    wo ich sage, was soll ich auf den Scheiß?
  • 01:01:51
    Was interessiert mich denn, was die beiden Idioten da machen?
  • 01:01:53
    Bei Faktoral ist das für mich völlig uninteressant,
  • 01:01:55
    ob die beiden jetzt den Deal kriegen oder nicht.
  • 01:01:57
    Oder ob er sich ins Fettläppchen setzt.
  • 01:01:59
    Fiktional gesehen hat die Serie für mich einen unheimlich großen Wert,
  • 01:02:03
    weil ich darin einen Kommentar auf die Art und Weise,
  • 01:02:06
    wie viel Medialität wahrnehme, sehe.
  • 01:02:09
    Also finde ich schon eine relevante Frage
  • 01:02:12
    Das ist gerade für ein Land eine Dänemark,
  • 01:02:15
    was gerade mal 5 Millionen Einwohner hat, also extrem relevant,
  • 01:02:20
    weil einfach viel weniger produziert wird und man einfach viel enger ist.
  • 01:02:22
    Also in Dänemark sagt schon immer, man ist mit jedem
  • 01:02:24
    über höchstens zwei Ecken verwandt. Dadurch ist es also eine
  • 01:02:28
    sehr kleine Gemeinschaft. Und ich kann ihn garantieren,
  • 01:02:32
    jeder kennt Frank dran und Caspar Christensen. Das gilt soweit,
  • 01:02:38
    das habe ich jetzt für den Vortrag nicht mehr weiter ausgeführt,
  • 01:02:40
    aber Luise Briggs, Jakobsen, die eine blitzgescheite,
  • 01:02:43
    junge Dame ist mit ihrer PHD-Arbeit, die sie da abgeliefert hat.
  • 01:02:48
    Hat eine These ja eigentlich ganz gut zu dem Pass,
  • 01:02:50
    was du
  • 01:02:51
    gerade gesagt hast
  • 01:02:52
    Da sagt sie, dass diese Serie bedient sich ungemein aus
  • 01:02:57
    der Realität und der normale dänische Zuschauer kommt mit diesem Wissen
  • 01:03:01
    und sieht sich diese Serie an und überträgt aber witzigerweise auch
  • 01:03:05
    sein Wissen aus der Serie wieder in die Realität.
  • 01:03:09
    Also mal ein Beispiel zu nennen. Jalfries Mikkelsen stand immer in dem Gerücht
  • 01:03:15
    und bringt Japan und spricht tatsächlich auch von dem Gerüchtcharakter in der Serie.
  • 01:03:20
    Jalfries Mikkelsen stand also in dem Verdacht, homosexuell zu sein,
  • 01:03:25
    obwohl er hat gerade mit einer 30-Jährigen Frau noch ein Kind bekommen und so, egal.
  • 01:03:29
    Das Gerücht gab es auf jeden Fall und das war jetzt in dieser Folge,
  • 01:03:33
    die ich angesprochen habe, nicht der Fall.
  • 01:03:34
    Aber das ist sowas wie ein Running Gag,
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    das sozusagen immer in der Serie wieder damit gespielt wird,
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    dass Fries Nickelsen doch eigentlich homosexuell ist.
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    Und das wird aber auch wieder von allen beteiligt.
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    Das ist das Ganze typisch für alle Leute, die in der Serie auftreten.
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    Die Attribute, die ihn in der Serie zugeschrieben werden, verwenden sie dann in Interviews auch wieder, um genau damit zu spielen. Wenn du das Argument von Brexi Jakobson ist eigentlich,
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    dass wir eigentlich auch gar keine Mediengrenzen mehr haben, sondern dass wir,
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    und das funktioniert halt in so einer kleinen Gesellschaft mit Dänemark sehr,
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    sehr gut, dass wir sowas im Allgemeinumfassendes haben,
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    wo es eigentlich egal ist, ob ich jetzt auf dem fiktionalen Comedy-Kanal bediene,
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    werde oder ob ich ein YouTube-Video lese oder ob ich ein Interview ein Extra-Blade lese,
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    weil alles sozusagen in der Rezeption sich zu allem vermischt und vielleicht um eine kleine Anekdote zu erzählen,
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    zu meinem sehr großen Bedauern,
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    sind Kaspar Christensen und eben Jeile in der Realität nicht mehr ein Paar,
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    die haben sich getrennt und sie können sich vorstellen,
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    was passiert ist, das haben wir in dieser Folge auch nicht gesehen,
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    aber Carsmer Christensen doch,
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    wir haben das ein bisschen gesehen mit den jungen Mädchen,
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    ist also in der Serie agenturischer Schürzenjäger,
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    er rennt jedem Rock hinterher und ich kann Ihnen sagen,
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    wir haben jetzt aus der zweiten Staffel,
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    hast du den in jeder Staffel, man denkt,
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    es geht nicht weiter,
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    wird die Schraube,
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    kommen wir
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    noch weiter angezogen
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    Das ist halt dieser Faktor für einen Fremdschämen,
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    der steigert sich von Staffeln zu Staffel.
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    Das ist ganz unglaublich. Das heißt,
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    wir sehen später Katha Christen so den späteren Feuer,
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    auch wir epen Clown eben, also betrügt ohne Ende.
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    Und als die beiden sich in der Realität getrennt haben,
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    ja, was konnte man mit den gelben Blättern lesen?
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    Naja, epen hatte bestimmt die Nase voll davon,
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    das kann schon die schnellen Bilch betrogen haben.
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    Die Betreuung von den beiden, ja, dass Kindern wohl doch zu weit,
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    also soweit wollten sie es dann doch nicht in der Realität haben.
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    Die beiden haben unabhängig voneinander immer wieder in der gelben Presse gesagt,
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    na na, das ist auch, na na,
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    also wir haben einfach total verschiedene Lebensvorstellungen.
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    Mein Kasper Christensen möchte wirklich nach
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    L.A. zu Harvey Weinstein und endlich dort ein Filmbüro haben und
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    der größte Comedian dann der Vereinigten Staaten werden,
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    während lieben Jahre das total gemütlich findet im kleinen Dänemark und am liebsten
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    so raus aufs Land ziehen möchte und Freunde und Familie.
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    Und das ist Realarbeitergrund gewesen, warum die beiden sich getrennt haben,
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    aber man hat nach wie vor das gehört.
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    Danke, danke. Was ist Real, das Gerücht?
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    Ja, oder nicht. Also ich glaube,
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    wir können uns mal fortsetzen. Ich erinnere mich,
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    wir werden das auch sitzen, das ist ja jetzt,
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    wie gesagt, noch mal ein Hund der Abschluss gewesen.
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    Vielen Dank dafür, dass du noch so viel Green zusammengezogen hast,
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    noch mal die Diskussion auf den Punkt gebracht hast.
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    Also vorlesungsreich, das darf ich leider zu Ende,
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    aber wir sehen uns