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    29.01.2013

    "Lars von Trier - als er selbst": Reale Personen als fiktionale Figuren im narrativen Spiel, am Beispiel von Casper Christensens und Frank Hvams Comedyserie "Klovn" (DK 2005-09).

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    Zitat2Go

    • 00:00:00
      Filke, lahm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin hier. Und ich glaube,
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      keine Fans, die so gut wie neu,
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      weil sie nämlich zusammen ein Büro sich teilen.
    • 00:00:10
      Wir beide sind das Ivan im Büro,
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      der fakultiert für Reisteswissenschaften und sitzen in 12, 12,
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      also ein Stoffwecken bei uns.
    • 00:00:17
      Sind wir promoviert zu narrativer Unzuverlässigkeit und Rosa-Daten. Kannst du Erich Nostalk
    • 00:00:22
      ein Auto nehmen, vielleicht einen gewonnenen Kenn aus Hamburg?
    • 00:00:28
      Ja, in jedem. Und sammle ich Angst auf Meister,
    • 00:00:30
      ist sie eine Autorin des Standardwerks mittlerweile, Einführung in die Erzähltext-Analyse,
    • 00:00:35
      sodass wir aus der Erfahrung wissen können,
    • 00:00:37
      in der Lehre jetzt eigentlich flächendergut und halt eingesetzt wird
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      Und ein zweiter Aufladen ist gerade im Trupp. Eine Besonderheit dieses Werks ist,
    • 00:00:45
      dass da auch andere Beiträge drin sind und das alles wieder schnell
    • 00:00:48
      von euch dann zusammengetragen und zum Teil auch selbst verpasst wurde.
    • 00:00:51
      Also ein neues Konzept ist einfach einer Einführung der Fetex-Analyse,
    • 00:00:54
      die wir finden, sehr wegweisend ist.
    • 00:00:57
      Wenn Netzler erschienen wird, wir sind auch erschwinglich fürs Proviere dafür.
    • 00:01:03
      Lachen. Silbe ist doppelt kompliziert für den Vortrag, heute diesen schönen Abschlussvortrag.
    • 00:01:06
      Sie ist auf der einen Seite ausgewiesene Naratologin,
    • 00:01:09
      also Erzähltheoretikerin, und auf der anderen Seite dänische Muttersprachwirkung.
    • 00:01:14
      Und von daher freuen wir uns sehr auf einen verurtragten,
    • 00:01:16
      vor allem auch über ihr Statement,
    • 00:01:18
      das Fakten ohne Inhalts in ihr sind,
    • 00:01:20
      Fakten ohne Kontexte,
    • 00:01:21
      aber Kind
    • 00:01:22
      Das nehmen wir als Integration für den Vortrag, auf den
    • 00:01:25
      wir uns jetzt sehr freuen. Das sieht gut aus. Ja,
    • 00:01:46
      zunächst einmal vielen Dank für die äußerst freundliche Vorstellung und
    • 00:01:50
      vielen Dank auch an die beiden Organisatoren für die Möglichkeit.
    • 00:01:54
      In dieser äußerst spannenden Ringvorlesung mitwirken zu dürfen.
    • 00:01:58
      Ich habe nun heute den Vorteil,
    • 00:02:01
      Dass ich die letzte Vorträgerin bin und somit bereits
    • 00:02:04
      sehr viele Beiträge zum Thema Fiktionalität, Faktualität gehört habe.
    • 00:02:09
      Ich kann nur sagen,
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      dass ich von den Ausführungen meiner Vorredner sehr profitiert habe und
    • 00:02:14
      dass ich meine eigenen Überlegungen zu dem Thema sehr befruchtet haben.
    • 00:02:18
      Sie sehen hier also quasi eine Zwergen, die auf den Schultern von Riesen steht.
    • 00:02:23
      Mein expliziter Dankelt, also daher auch insbesondere mein Vorredmann.
    • 00:02:28
      Heute in der letzten Sitzung werde ich ein Phänomen genauer untersuchen,
    • 00:02:32
      das uns zwar seit Stan und Olli wohl vertraut ist,
    • 00:02:36
      das aber in den letzten zehn bis 20 Jahren
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      deutlich vermehrt in Film- und TV-Auftritt
    • 00:02:42
      Bekannte Persönlichkeiten, vornehmlich aus der Showbranche,
    • 00:02:46
      aber eigentlich auch aus allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens,
    • 00:02:49
      treten, als sie selbst auf. Welche Auswirkungen es hat,
    • 00:02:54
      wenn reale Personen als fiktionale Figuren im narrativen Spiel eingesetzt werden,
    • 00:03:00
      das werde ich Ihnen heute anhand der äußerst erfolgreichen dänischen Comedy-Serie Clown vorstellen,
    • 00:03:05
      für die Casper Christensen und Frank Wamm verantwortlich zeichnen.
    • 00:03:11
      Und diese beide haben, sehen Sie, auf diesem DVD-Cover,
    • 00:03:13
      das ist das DVD-Cover zu der ersten Staffel gewesen.
    • 00:03:17
      Oben drüber können Sie sehen, es ist ein Qualitätsprodukt,
    • 00:03:20
      weil oben drüber steht Gewinner,
    • 00:03:23
      von die beste Comedy des Jahres und unten drunter steht,
    • 00:03:27
      basierend auf wirklichen Vorfällen.
    • 00:03:32
      Kurz zu den Rahmendaten. Clown wurde ab Februar 2005
    • 00:03:38
      auf den Bezahlsender CW-Zoo-Sulu ausgestrahlt. Und bis April 2009
    • 00:03:44
      wurden insgesamt sechs Staffeln gesendet mit jeweils zehn Folgen.
    • 00:03:48
      Insgesamt liegen uns also 60 Folgen vor.
    • 00:03:51
      Jede Folge ist rund 25 Minuten lang. Das heißt,
    • 00:03:54
      wir haben es zumindest in zeitlicher Hinsicht mit dem klassischen Sitcom-Format
    • 00:03:58
      zu tun
    • 00:04:02
      Wie sie sich sicherlich erinnern werden, haben wir hier zum
    • 00:04:05
      Auftakt dieser Ringvorlesung den wunderbaren Abschlussfilm von Christian Hornung gesehen,
    • 00:04:10
      der sich anschließend den Fragen von Jan Christoph Meister gestellt hat.
    • 00:04:15
      Und in diesem Gespräch und in einer abschließenden Plenumsdiskussion wurde deutlich,
    • 00:04:18
      dass Glabs Film, der Untertitel, ich hoffe,
    • 00:04:21
      man kann das noch sehen auf dieser Abbildung.
    • 00:04:23
      Nein, kann man nicht, aber ich sage ihn jetzt
    • 00:04:25
      im Untertitel steht, dass es ein Dokumentarfilm ist.
    • 00:04:28
      Glabs Film erschien uns doch irgendwie als merkwürdiger Grenzgänger zwischen Fiktion
    • 00:04:33
      und Nicht-Fiktion, obwohl er explizit im Untertitel den Ausdruck
    • 00:04:36
      Dokumentarfilm führt
    • 00:04:38
      Auch Clown ist meiner Auffassung nach solch ein merkwürdiger Grenzgänger zwischen Realität und Fiktion.
    • 00:04:44
      Allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen und mit ganz anderen Konsequenzen.
    • 00:04:50
      Wie bereits gesagt ist, ein Stiehmittel der Serie des Your Celebrities,
    • 00:04:53
      als Sie selbst auftreten. Und ich möchte kurz zwei nennen,
    • 00:04:57
      um Ihnen die Bandbreite und auch die Qualität dieser Mitwirkenden zu illustrieren.
    • 00:05:05
      Wir erleben in Clown etwa den Bösewicht.
    • 00:05:07
      Ich sehe schon die ersten Damen fallen in Ohnmacht.
    • 00:05:13
      Das dänische Sexsymbol schlechthin. Die anderen Anwesenden kennen ihn vielleicht
    • 00:05:17
      als Bösewicht aus dem James Bond-Film Casino Royale von
    • 00:05:23
      Und wir sehen Mass Mikkelsen in Clown,
    • 00:05:26
      wie er ganz privat am Wochenende mit Freunden zu seinem eigenen
    • 00:05:30
      privaten Vergnügen auf dem Sportplatz um die Ecke kickt,
    • 00:05:33
      also einen größeren Gegensatz zu Les Cifrö und allen Fußballkickenden verschwitzten Mess Mikkelsen,
    • 00:05:39
      kann man sich kaum vorstellen.
    • 00:05:42
      Vor allen Dingen Semestern lief eine Ringvorlesung über James Bond,
    • 00:05:46
      also wer da gewesen ist,
    • 00:05:47
      ist also besteninstruiert über die James Bond-Serie.
    • 00:05:52
      Die wurde übrigens organisiert von den Fucking und ich glaube,
    • 00:05:55
      Christoph hat auch einen Vortrag gehalten.
    • 00:05:59
      Genau. Aber auch die Welt des Sports ist
    • 00:06:01
      in Clown vertreten
    • 00:06:04
      Und zwar sehen wir keinen geringeren, als Mikael Laudrup beim
    • 00:06:08
      privaten Kaffee mit Freunden in der privaten Küche.
    • 00:06:11
      Und jetzt für Frauen, die Frauen unter uns,
    • 00:06:14
      die nicht wissen, wer Mikael Laudrup ist.
    • 00:06:17
      Er ist ein mindestens Dänemark-berühmter, aber sicherlich auch ein europaberühmter Fußballer,
    • 00:06:24
      der diverse Meisterschaften in diversen europäischen Top-Clubs und so weiter eingefahren hat.
    • 00:06:30
      Aber vor allem wurde er 2006 zum besten dänischen Fußballer aller Zeiten gekürt.
    • 00:06:36
      Man könnte jetzt irgendwie sagen, die Ideen sagen,
    • 00:06:38
      ach, das war's jetzt mit unserer Karriere als Fußballnation.
    • 00:06:41
      Das haben wir hinter uns. Das ist der beste Fußballer
    • 00:06:43
      aller Zeiten, da kommt nichts mehr nach.
    • 00:06:46
      Aber das nur am Rande. Auf jeden Fall kurz gesagt,
    • 00:06:48
      in Dänemark ist Michael Laudrup die Fußballlegende schlechthin
    • 00:06:55
      Die Comedy-Serie mit dem Prinzip reale Personen einzubinden,
    • 00:07:00
      scheint mir ein ausgezeichnetes Beispiel zu sein, um zu zeigen,
    • 00:07:03
      wie sie ja in den letzten 10, 20 Jahren,
    • 00:07:06
      vor allem in den filmischen Unterhaltungsmedien,
    • 00:07:09
      aber auch im Feld der Literatur,
    • 00:07:11
      die Grenze zwischen fiktionalen und faktuellen Erzählungen mehr und mehr verschwimmt.
    • 00:07:17
      Damit sie wissen,
    • 00:07:18
      über welche Art von Erzählungen ich mit Clown überhaupt rede,
    • 00:07:22
      haben die Organisatorinnen und ich uns entschlossen,
    • 00:07:24
      die Klammer in der Ringvorlesung auch quasi performativ zu schließen,
    • 00:07:28
      zu Glabs filmen und ihnen zunächst zu zeigen,
    • 00:07:31
      worum es überhaupt geht
    • 00:07:36
      Bei der Folge von Clown, die wir gleich sehen werden,
    • 00:07:39
      handelt es sich um die Folge Congely Hoffner,
    • 00:07:42
      zu Deutsch der königliche Hofner, die am 10. Oktober 2005 ausgestrahlt wurde.
    • 00:07:48
      Als fünfte Folge in der zweiten Staffel. Hier sehen wir,
    • 00:07:52
      als ihn selbst, wie versprochen, Lars von Trier,
    • 00:07:55
      der den meisten von ihnen als Regisseur bekannt sein wird und
    • 00:07:59
      seinen Zentroperpartner Peter Ollbeck Jensen,
    • 00:08:03
      und zwar bei einem äußerst wichtigen Geschäftsessen,
    • 00:08:05
      bei dem es um den Verkauf eines großen Anteils der
    • 00:08:08
      größten Filmproduktionsfirma in Skandinavien gilt
    • 00:08:12
      Sintrope hat beispielsweise, das wissen vielleicht einige von Ihnen,
    • 00:08:16
      die meisten Dogma-Filme produziert, vor allem die ersten Filme.
    • 00:08:20
      Und bis vor kurzem eigentlich auch sämtliche Lars von Trier-Filme.
    • 00:08:23
      Also Zentroper ist wirklich die skandinavische Filmproduktionsfirma. Da die Serie nicht
    • 00:08:30
      im deutschen Fernsehen lief und es deshalb keine Synchronisation gibt,
    • 00:08:34
      bitte ich um ihr Verständnis, dass ich Ihnen die originale,
    • 00:08:37
      die dänische Originalfassung zeige,
    • 00:08:39
      allerdings mit englischen Untertiteln,
    • 00:08:40
      das macht dann auch gleich so ein bisschen Festivalcharakter hier,
    • 00:08:43
      weil ihre Festivals ist das ja auch immer
    • 00:08:45
      der Fall
    • 00:08:46
      Anschließend, bevor ich dann in meinem Vortrag fortfahren werde,
    • 00:08:51
      möchte ich Ihnen im Anschluss an die Folge die Gretchenfrage im Bereich Fiktionalität, Faktualität erörtern.
    • 00:08:58
      Und zwar eine Frage, die ich infolge des Vortrags von
    • 00:09:01
      Markus Queen etwas aktualisiert als die Lonely Girl 15-Frage nennen möchte.
    • 00:09:06
      Nämlich echt oder nicht echt. Echte dient mir hierbei
    • 00:09:10
      als Platzhalter für Begriffe wie Real oder faktual,
    • 00:09:15
      nicht echt als Platzhalter für fiktional, fiktiv, fingiert,
    • 00:09:18
      erfunden und alles, was Ihnen noch dazu einfällt.
    • 00:09:21
      An dieser Stelle möchte ich nur andeuten, dass wir in
    • 00:09:23
      diesem Feld auch ein eklatantes, terminologisches Problem haben.
    • 00:09:27
      Und vielleicht haben wir am Ende bei der abschließenden Diskussion
    • 00:09:30
      ja noch Zeit,
    • 00:09:31
      um darauf zurückzukommen
    • 00:09:33
      Ich werde sie im Anschluss an die Clown-Frage, also fragen,
    • 00:09:36
      wie sie den ontologischen Status von Clown einschätzen.
    • 00:09:41
      Ob es sich dabei also um eine eher fiktionale oder eher um
    • 00:09:44
      eine faktuale Erzählung handelt und welchem Genre sie entsprechend die Serie dann zurechnen würden.
    • 00:09:50
      Und ich würde sie bitten,
    • 00:09:51
      dass sie vielleicht beim Schauen schon darauf achten,
    • 00:09:55
      welche Signale ihnen auffallen und welche Signale sie nehmen für eine fiktionale oder eine faktuale Repräsentation.
    • 00:10:01
      Man kann sich auch so ein bisschen Notizen machen,
    • 00:10:02
      dann hat man das nachher bei der Diskussion eher zur Hand.
    • 00:10:06
      Ich frage an dieser Stelle mal kurz,
    • 00:10:08
      ich hoffe nicht, aber kennt jemand die Serie bereits
    • 00:10:12
      Niemand. Hat irgendjemand von der Serie schon mal gehört.
    • 00:10:15
      Das ist auch nicht der Fall. Sie sind also meine Idealtypische Zuschauergruppe.
    • 00:10:20
      Das freut mich sehr. Und dann würde ich das sagen,
    • 00:10:22
      Film abdrücken Sie die Daumen, dass es klappt. Ja,
    • 00:10:26
      bevor wir zurückkommen zu der Form des Vortrages und dich die verschiedenen Elemente,
    • 00:10:31
      die wir hier in der Serie finden, zwischen Fiktionalität und Faktualität.
    • 00:10:35
      Zunächst zur angekündigten Gretchenfrage beziehungsweise zur Lone, die Girl-15-Frage.
    • 00:10:40
      Was ist Ihr Eindruck? Handels sich bei Clown im Anefaktuale
    • 00:10:43
      oder um eine fiktionale Darstellung? Und Sie sind,
    • 00:10:46
      wie ich vorher sagte, so mein ideales Publikum,
    • 00:10:48
      weil Sie haben, Sie kennen die Menschen nicht,
    • 00:10:50
      Sie haben noch nie was von der Serie gehört.
    • 00:10:52
      Wir können also sozusagen total voraussetzungsfrei an die Serie gehen.
    • 00:10:57
      Und sowas wie einen in der Literaturwissenschaft nennt man das
    • 00:10:59
      ein Werk immanenten Zugriff auf die Repräsentation waren.
    • 00:11:02
      Das ist der Eindruck, fiktional oder faktuell? Das ist
    • 00:11:07
      ganz schlecht begründen, aber auch nicht wirkt es sehen gewollt,
    • 00:11:14
      nicht bestellt. Und deswegen nicht gestreben stellt. Unter anderem,
    • 00:11:18
      weil es ist super lustig, um die Situation zu verwenden.
    • 00:11:22
      Aber das ist keine Situationsgruppe sein in den meisten Momenten,
    • 00:11:26
      die ihr dann sehen habt.
    • 00:11:28
      Also man hat zwar einen Einblick in das Klomatium dieser Leute,
    • 00:11:32
      weil das so eine Wohnung von den Leuten,
    • 00:11:35
      sie am eigenen Arbeitsplatz und so weiter.
    • 00:11:38
      Und in diesem Verrat der Kamera, das hinterher,
    • 00:11:41
      die guckt auf, so ein Straßenmäßig irgendwie auch nicht,
    • 00:11:44
      so ganz extrem schnell. Vielleicht darf ich da nachfragen,
    • 00:11:48
      wirkt nicht diese Kamera aus sie total doku-mäßig?
    • 00:11:56
      Aber vielleicht auch mal wieder. Schon mit zugesprochen,
    • 00:12:00
      kannst du sagen, vielleicht tippen und sowas auch hier.
    • 00:12:09
      Okay. Ja, die Kamera ist eben auch gar nicht überzeugt,
    • 00:12:12
      weil er ist teilweise,
    • 00:12:13
      wenn ich rede mit dem Satz,
    • 00:12:14
      weg mit dem Perstinieren der Kamera
    • 00:12:17
      Und bisher hatten wir in Druck immer eine Kamera,
    • 00:12:20
      filmt das und dann wird das später geschnitten.
    • 00:12:22
      Okay, aber der Kameramann ist der eine Fanswechsel,
    • 00:12:24
      die überall seid. Plus, man hat das Gefühl,
    • 00:12:27
      woher die Kamera stand oder gestanden hätte,
    • 00:12:30
      ist dann eine Lehrstelle in der Buchplatz.
    • 00:12:34
      Kam manchmal so ein bisschen weg,
    • 00:12:35
      und bei uns kann natürlich auch ein Zoom arbeiten,
    • 00:12:36
      aber es wirkte ein bisschen ruhig und die waren auch immer noch direkt groß geläufig.
    • 00:12:42
      Also es war ein Kunde, was er schaffen würde.
    • 00:12:44
      Da hätte ich eventuell... Das ist eine andere Generation,
    • 00:12:54
      ich bin da, glaube ich.
    • 00:12:54
      Die wurde schon schlecht.
    • 00:12:56
      Ja,
    • 00:12:56
      ganz gut
    • 00:12:57
      Erstmal ein schöner Schild ist gut,
    • 00:12:59
      aber dass ihr das stimmt, das hört mich gar nicht.
    • 00:13:05
      Okay, die jüngere Generation versus die Eltern.
    • 00:13:09
      Ich bin auch eher auf der Seite von Frau Gunnier,
    • 00:13:11
      weil vielleicht ist Ihnen aufgefallen,
    • 00:13:13
      dass als Daniels Laus aus dem Hintergrund ins Bild kommt,
    • 00:13:15
      dass die Kamera ihn gar nicht richtig scharf bekommt.
    • 00:13:18
      Ich glaube, in einem richtigen,
    • 00:13:19
      ernsthaften Hollywood-Film hätte man das auf jeden Fall nachgedreht oder nachgemacht.
    • 00:13:24
      Und was mir auch aufgefallen ist, ist,
    • 00:13:26
      als die Szene in der Küche steht und Stany Sloss reinkommt,
    • 00:13:29
      man sieht ihn rein, komm, das ist Raumlicht.
    • 00:13:32
      Und dann wendet dieselbe Kamera, dieselbe Kamera wendet sich durch das Terrassenfenster.
    • 00:13:38
      Und da ist nun strahlender Sonnenschein. Und dann wird in
    • 00:13:41
      der Kamera versucht, nachzustellen, um doch das tatsächlich dann reinzubekommen.
    • 00:13:45
      Und das würde ich sagen, sind doch typische Mittel des Doku-Fernsehens.
    • 00:13:49
      Und ich würde sagen, RTL und ProSieben sind ja inzwischen so reich,
    • 00:13:52
      dass sie sich ja auch bei Dokus-Soaps durchaus zwei Kameras erlauben könnten und finanzieren könnten.
    • 00:13:58
      Aber sie haben natürlich eine richtige Beobachtung gemacht,
    • 00:14:01
      da wo die Kamera vorher hätte stehen müssen,
    • 00:14:03
      da ist beim Schnitt dann tatsächlich eine Lehrstelle, ja.
    • 00:14:07
      Ist ihnen sonst noch was aufgefallen? Können Sie was
    • 00:14:11
      zu denen, wie haben die Dialoge auf Sie gewirkt?
    • 00:14:13
      Und haben Sie, jetzt verstehen Sie das Bänische wahrscheinlich nicht,
    • 00:14:17
      aber können Sie was dazu sagen,
    • 00:14:18
      wie die auf Sie gewirkt haben
    • 00:14:24
      Also ich habe auch mal ein bisschen Schauspieler und mich hat es daran erinnert,
    • 00:14:28
      dass man gesagt hat, okay, wir machen die Grundwurst an dem,
    • 00:14:31
      was wir in das Ding erfüttern wollen,
    • 00:14:33
      dann haben wir wieder so ein bisschen Freiraum,
    • 00:14:36
      damit das nicht bestellt wird.
    • 00:14:39
      Das soll jetzt ungefähr aussehen, wäre ungefähr mit wem,
    • 00:14:41
      worum soll es gehen,
    • 00:14:43
      wenn man sowas dann ein bisschen offener ausspielen lässt, dann kommt sowas.
    • 00:14:47
      Und das war auch tatsächlich der Eindruck, dass genauso vorgegangen wurde.
    • 00:14:51
      Sehr gute Beobachtung, genau das ist der Fall.
    • 00:14:53
      Ich verrate schon mal was aus dem Hintergrund und aus der DVD-Box aus dem Extramaterial.
    • 00:14:57
      In In Interviews sagen die beiden Hauptdarsteller, dass es tatsächlich so ist,
    • 00:15:01
      dass das Skript die Handlung vorgibt, aber nicht die einzelnen Antworten.
    • 00:15:06
      Auf diese Art und Weise wirken die Antworten tatsächlich,
    • 00:15:08
      wie spontan in der Situation erfunden.
    • 00:15:10
      Es gibt auch Ös und Äs und Wiederholung,
    • 00:15:14
      die man in einem Film eventuell doch anders gestalten würde.
    • 00:15:18
      Ich merke schon, das ist sehr ambivalent mit meinem Eindruck,
    • 00:15:21
      dass es sich um eine faktuale Darstellung haben.
    • 00:15:24
      Haben Sie dann auch Signale gesehen, die eindeutig sind,
    • 00:15:26
      dass das sich hier um Fiktionen handelt?
    • 00:15:34
      Ich glaube, merkwürdigerweise genau das, was Sie gesagt haben.
    • 00:15:37
      Also auf der sprachlichen Ebene. Das passte alles
    • 00:15:41
      unwahrscheinlich gut
    • 00:15:42
      Und wenn es, also ich hätte drauf getippt,
    • 00:15:44
      dass es gescriptet war, aber wenn es nicht gescriptet war,
    • 00:15:48
      dann waren die Charaktere sehr genau definiert in der Art und Weise,
    • 00:15:53
      wie sie sich in diesen Dialogen inszenieren.
    • 00:15:56
      Also das war ja bei der einen Figur ganz klar,
    • 00:16:00
      dass dieser Typus, der immer peinliche Sachen sagt,
    • 00:16:03
      mit der Wahrheit zum falschen Zeitpunkt rauskommt und das ist so das Dialogschema,
    • 00:16:08
      dass der auch eisenhalb durchhält durch alle Sehnen hindurch,
    • 00:16:12
      also dass eine Figur realitär sich konstant so verhält,
    • 00:16:17
      du oder ich.
    • 00:16:18
      Ja, das möchte man immer gerne und dann natürlich
    • 00:16:22
      auch irgendwie ein bisschen respektierlicher, aber ich glaube,
    • 00:16:26
      das funktioniert nicht so und hier ist diese Über-Authentizität für mich gleich so ein Signal,
    • 00:16:34
      das du sagst, das kann man erhalten gehen.
    • 00:16:36
      Also das hält nicht mal durch. Niemand ist so bescheuert,
    • 00:16:39
      dass er hintereinander so oft ins Fettnäpfchen springt,
    • 00:16:43
      dass es nur so spritzt in alle Richtungen, also es ist oder tot.
    • 00:16:50
      Das wäre auf der sprachlichen Ebene so ein Signal,
    • 00:16:53
      um überhaupt analog zu diesen sprachlichen Anschlüssen sind es natürlich auch die Bilder am Schlüssel,
    • 00:16:58
      die einfach so komponiert werden, dass man sofort für sich denkt,
    • 00:17:04
      diesen Konstrukt.
    • 00:17:06
      Also ich treffe das nicht. Wobei das ja etwas ist,
    • 00:17:09
      was erst im Schnitt entsteht. Und das könnte man ja
    • 00:17:13
      so einblenden. Das haben wir auch bei Lonely Girl 15 gesehen.
    • 00:17:16
      Das ist doch sehr aufwendige, filmische Sachen gehabt,
    • 00:17:18
      die man ja aber heutzutage eigentlich an jedem Laptop schon machen kann.
    • 00:17:21
      Interessante Beobachtung. Aber ich glaube,
    • 00:17:23
      dass bei vielen Elemente und sie haben sehr viele richtige Sachen gesagt,
    • 00:17:27
      dass es ganz schwer ist, die einzelnen Elemente tatsächlich der Fiktion,
    • 00:17:32
      also dem Spielfilm oder faktualen Repräsentationen, also eher den Doku-Charakter zuzuweisen.
    • 00:17:37
      Also wir haben zwar diese Signale und die muten uns irgendwie an,
    • 00:17:40
      aber wir sehen jüngere Leute, interpretieren diese Signale eventuell ganz anders,
    • 00:17:44
      als wir Älteren das machen würden, mit anderen Sehgewohnheiten.
    • 00:17:49
      Ich möchte Sie ganz kurz auf zwei,
    • 00:17:50
      drei Sachen hinweisen, die ich relativ eindeutig finde,
    • 00:17:53
      dass wir es hier eher mit einem Fiktionscharakter zusammen zu tun haben.
    • 00:17:57
      Und das ist das, was ich am Anfang des Vortrages
    • 00:17:59
      schon gesagt habe und was Sie hier auch gesehen haben,
    • 00:18:01
      im Vorspann ist zu sehen, basiert auf wahren Vorfällen.
    • 00:18:06
      Und wenn man sagt, basiert auf wahren Vorfällen,
    • 00:18:08
      dann kann man sich schon sagen,
    • 00:18:09
      dass irgendwie die Realität mit eingeflossen ist,
    • 00:18:12
      aber dass es sich wohl doch eher um geskriptete Fiktion handelt,
    • 00:18:16
      die wir hier vorfinden.
    • 00:18:19
      Ein weiterer Hinweis ist der Abspann. Ich hoffe,
    • 00:18:21
      Sie haben den noch gesehen. Hier werden die Figuren und
    • 00:18:24
      ihre Darsteller aufgelistet
    • 00:18:26
      Und ich habe etwas geschummelt mit den Titeln.
    • 00:18:28
      Da steht nicht Lars von Trier, er selbst.
    • 00:18:31
      Sondern da steht Lars von Trier. Oder es steht dort
    • 00:18:33
      Lars und dann Lars von Trier. Vielleicht ist ihm auch aufgefallen,
    • 00:18:36
      dass der Repräsentant der dänischen Königin Albert in der Serie genannt wird.
    • 00:18:40
      Und er heißt auch tatsächlich Albert. Dasselbe gilt für
    • 00:18:43
      das Golf-Rezeptionsmädchen, die auch tatsächlich in Wirklichkeit Trine heiß.
    • 00:18:48
      Und auch hier in der Folge als Trine bezeichnet wird.
    • 00:18:52
      Also das ist auch so ein ambivalentes Signal eigentlich,
    • 00:18:54
      womit wir das hier eigentlich gerade zu tun haben.
    • 00:18:58
      Was mir noch aufgefallen ist, ist, also wir haben
    • 00:19:01
      jetzt hier eine Kamera und ich gucke jetzt direkt rein.
    • 00:19:04
      Das heißt, wenn wir später auf Lecture to go diese Vorlesung sehen werden,
    • 00:19:09
      dann wird für den Betrachter des Videos vollkommen klar sein,
    • 00:19:12
      dass ich mir dieser Kamera bewusst bin.
    • 00:19:15
      Wenn es sich um eine Doku-Soap handelt,
    • 00:19:17
      dann ist das doch häufig so,
    • 00:19:19
      dass die Darsteller dort mal in die Kamera gucken oder das Gesicht verziehen der Kamera gegenüber,
    • 00:19:24
      spricht, dass sie irgendwie deutlich machen,
    • 00:19:26
      dass sie sich der Anwesenheit der Kamera bewusst sind.
    • 00:19:29
      Das ist hier alles nicht der Fall. Das ist,
    • 00:19:33
      würde ich sagen, auch ein weiterer Hinweis auf den Fiktionscharakter.
    • 00:19:37
      Ich möchte im Folgenden noch ein wenig genauer auf die verschiedenen Elemente eingehen,
    • 00:19:42
      die zwischen Fiktionalität und Faktualität sich bewegen,
    • 00:19:45
      wie wir sie hier in der Serie haben
    • 00:19:48
      Die Tatsache, dass von Trier und Allback in Clown,
    • 00:19:52
      als sie selbst erscheinen, ist eine Spezialität von Filmen und Fernsehen.
    • 00:19:57
      In einem literarischen Erzähltext kann der Autor einfach und ganz nach
    • 00:20:01
      belieben reale Personen erwähnen oder auch handeln lassen.
    • 00:20:05
      In der audiovisuellen Repräsentation hingegen muss die Person in ihrer Körperlichkeit vor die Kamera treten.
    • 00:20:12
      Voraussetzung hierfür ist in aller Regel, dass sie dem zugestimmt hat.
    • 00:20:16
      Diese sogenannte Self-Appearance ist also ein genuin filmisches Mittel und kann
    • 00:20:24
      dazu führen, dass der Zuschauer aufgrund der widersprüchlichen Signale,
    • 00:20:27
      wie wir gerade festgehalten haben, bestellt haben.
    • 00:20:30
      Unsicher ist, welcher Rezeptionspakt dort eigentlich mit ihm abgeschlossen werden soll.
    • 00:20:35
      Ein Fiktionspakt oder ein referenzieller Pakt. Und referenzieller Pakt,
    • 00:20:40
      das ist der Ausdruck, wie er in der Fachliteratur verwendet wird.
    • 00:20:45
      Ich habe davor, muss ich zugeben,
    • 00:20:46
      zuvor einfach ganz schlicht und naive Faktualitätspakt gesagt,
    • 00:20:50
      aber nein, es ist Fiktionspakt und referenzieller Pakt.
    • 00:20:55
      Der Zuschauer kann im Fall von Klauen sogar mutmaßen,
    • 00:20:58
      dass ein autobiografischer Pakt mit ihm abgeschlossen werden soll.
    • 00:21:01
      Denn wie sie inzwischen bemerkt haben,
    • 00:21:04
      habe ich in eine wesentliche Information
    • 00:21:06
      bislang vorenthalten
    • 00:21:08
      Denn nicht nur die Gaststars wie von Trier und Allback
    • 00:21:10
      erscheinen in der Serie unter ihrem richtigen Namen.
    • 00:21:13
      Und als sie selbst auch die beiden männlichen Hauptdarsteller Kasper Christensen und
    • 00:21:18
      Frank Wamm heißen in Wirklichkeit, so wie in dieser Serie.
    • 00:21:23
      Und damit nicht genug. Sie sind auch die Drehbuchautoren,
    • 00:21:26
      wie sich vielleicht im Abspann gelesen haben. Dieses Phänomen,
    • 00:21:31
      dass der reale Autor mit seiner fiktionalen Hauptfigur identisch ist oder
    • 00:21:36
      als identisch erscheint, nennt man in der Literaturwissenschaft Autofiktion.
    • 00:21:42
      Beispiele für Autofiktionen sind etwa Getrude Steins, die Autobiografie von LSB Toclas,
    • 00:21:48
      33, also schon ein relativ älteres Phänomen.
    • 00:21:50
      Es gibt Erscheinungsformen, die älter sind als der Begriff an sich,
    • 00:21:54
      der erst in den 70er Jahren beziehungsweise 1991 von Genett in die Naratologie überführt wurde,
    • 00:21:59
      aber das nur am Rande.
    • 00:22:02
      Oder vielleicht letztes Jahr war hier Felicitas Hobbit zu Gast,
    • 00:22:06
      Büchnerpreisträgerin, der jüngst erschienene Roman Hoppe von Felicitas Hoppe ist auch ein Beispiel für Autofiktionen.
    • 00:22:16
      In Analogie zu Hormodilgetisch, so nennt die Naratologie,
    • 00:22:20
      dass wenn innertextlich Figur und Erzähler dieselbe Figur sind,
    • 00:22:25
      könnte man statt von Autofiktion, der Begriff ist nämlich relativ umstritten
    • 00:22:30
      Nur anständige Definition liegt uns auch noch immer nicht vor.
    • 00:22:32
      Also statt Autofiktion würde ich jetzt hier mal so spontan vorschlagen,
    • 00:22:36
      dass wir stattdessen auch von Homo-Ontologie sprechen können.
    • 00:22:40
      Das heißt, Autor und Figur bewegen sich in derselben Welt.
    • 00:22:46
      Warm und Christensen bringen nicht nur ihren Namen ein in die Serie,
    • 00:22:49
      sondern auch diverse biografische Konstellationen.
    • 00:22:53
      So waren zum Beispiel Kaspar Christensen und zumindest die in Dänemark
    • 00:22:57
      weltberühmte Schauspielerinnen eben Jeile, damals auch in der Realität ein Paar.
    • 00:23:02
      Ein Faktum, das der Serie eine besonders authentische Note verleiht
    • 00:23:07
      Zudem besteht der Freundeskreis von Frank und Kasper in der Serie aus Menschen,
    • 00:23:11
      mit denen sie sich auch in der Realität,
    • 00:23:13
      in der sie auch in der Realität befreundet sind und auch zusammenarbeiten,
    • 00:23:16
      wie hier, Lars von Trier und Peter Allbeck Jensen.
    • 00:23:20
      Clown auf Sie leider nicht, auf mich damals schon,
    • 00:23:23
      als ich das das erste Mal gesehen habe.
    • 00:23:26
      Clown wirkt auf den ersten Blick wie eine dieser Reality-TV-Serien,
    • 00:23:30
      bei denen Stars und ihre Familien im Alltag begleitet werden.
    • 00:23:34
      Wie zum Beispiel, vielleicht erinnern Sie sich daran noch,
    • 00:23:36
      die sehr erfolgreiche Dokus-Soap, The Osborns,
    • 00:23:38
      die von 2002 bis 2005 auf MTV ausgestrahlt wurde.
    • 00:23:44
      Der dokuhafte Stil, in Clown, Also das ist auf jeden Fall
    • 00:23:47
      meine These, auch wenn sie die nicht alle teilen.
    • 00:23:49
      Weckt zunächst auch diesen Eindruck bei einem dänischen Zuschauer,
    • 00:23:53
      der die früheren Comedy-Sendungen von Christensen und Wamm kennt und über
    • 00:23:58
      einige Informationen über ihr Leben aus den bunten Blättern verfügt.
    • 00:24:02
      Aber diese Serie zum ersten Mal sieht. Von Trier und
    • 00:24:06
      Peter Olbeck Jensen gehört, wie wir gesehen haben, die Filmproduktionsfirma Zentrope.
    • 00:24:13
      Und vielleicht haben sie es im Vorspann der Folge gesehen.
    • 00:24:16
      Es ist die Zentroper, die die Serie klauen,
    • 00:24:19
      auch produziert hat.
    • 00:24:21
      Solche Selbstbezüge sind typisch für die Serie
    • 00:24:27
      In der siebten Folge etwa, überrascht der Regisseur Ole Bornedal,
    • 00:24:31
      Frank und Kasper in ihrem Büro mit richtig guten Neuigkeiten aus L.A..
    • 00:24:37
      Kurz zum Hintergrund, was Bornedal angeht. Vielleicht haben sie seinen Film,
    • 00:24:42
      der europaweit erfolgreich war, von 1994 gesehen Nachtwoche.
    • 00:24:47
      Und vielleicht wissen sie auch, dass Bornedal selbst in Hollywood
    • 00:24:50
      für den amerikanischen Markt das Remake 1997 auch selbst verfilmen durfte.
    • 00:24:55
      Und seitdem gilt er der dänischen Füllbranche, als unser Mann in Hollywood.
    • 00:25:00
      Das heißt, es ist eine sehr hochkarätige Person,
    • 00:25:03
      die also den beiden Film Fuzzies, Kasper und Frank sozusagen gegenüber sitzt.
    • 00:25:09
      Und Ole Ich versuche immer, die Vornamen zu verwenden,
    • 00:25:11
      wenn ich die fiktive Figur meine.
    • 00:25:14
      Und ich versuche, die Person war im Nachbarn zu nennen,
    • 00:25:16
      wenn ich die reale Figur meine. Ole berichtet also nun,
    • 00:25:20
      er hätte mit Harvey Weinstein Franks und Kaspers Idee zu dieser neuen Serie besprochen,
    • 00:25:26
      in der diese beiden Nerds dieses Filmbüro betreiben.
    • 00:25:30
      Das sei ja etwas ganz Neues und sowas.
    • 00:25:32
      Hätte man noch nicht gesehen. Harvey sei auch ganz begeistert
    • 00:25:36
      gewesen und er wolle diese Serie unbedingt machen.
    • 00:25:40
      Das scheint mir genau die Serie zu sein,
    • 00:25:42
      von der wir gerade eine Folge gesehen haben.
    • 00:25:44
      Das heißt, die Serie taucht in sich selbst
    • 00:25:47
      wieder auf
    • 00:25:48
      Die Neurothologie nennt diese eigentümliche Widerspiegelung. Zwischen dem Real existierenden
    • 00:25:56
      Werk und seinem fiktionalen Doppelgänger in demselben Werk miserner Bühne.
    • 00:26:01
      Mit diesen Strategien schafft die Serie ein komplexes System von Selbstbezüglichkeiten,
    • 00:26:06
      die zwischen Realität und Fiktion changieren.
    • 00:26:10
      Prinzipiell kann man trotz dieser Fiktionsanmutenden Elemente die Welt der Serie
    • 00:26:14
      immer noch identisch sein, mit der des Zuschauers.
    • 00:26:17
      Warum sollten Kasper und Frank nicht wirklich Zentropeanteile kaufen wollen oder
    • 00:26:21
      Harvey Weinstein das Konzept zu einer neuartigen Serie verkaufen
    • 00:26:26
      Kommt aber der Tod ins Spiel, hört da Spaß auf,
    • 00:26:29
      sollte man meinen. Wann und Christensen,
    • 00:26:31
      schrecken aber auch vor fiktionalem Mord an realen Personen nicht zurück.
    • 00:26:37
      In der vierten Staffel lassen sie den Regisseur und ihren engen Freund Jaal Fries Mikkelsen,
    • 00:26:44
      der zuvor schon mehrfach in der Serie aufgetreten war,
    • 00:26:47
      beim Bowling mit Kasper und Frank einen tödlichen Herzinfarkt erleiden.
    • 00:26:51
      In der nächsten Szene, hier rechts zu sehen,
    • 00:26:55
      sieht man Jaal, bei sich zu Hause aufgebahrt,
    • 00:26:59
      umgeben von einer Trauergesellschaft, am offenen Sarg,
    • 00:27:01
      wo sie sich versucht, Lieder zum Anlass anzustimmen.
    • 00:27:05
      Man sieht das bei Miya Lüne solch ein Text Heft in der Hand hat.
    • 00:27:08
      Also recht sieht man Frank, Mia Lühne, Kasper und Ethnieile.
    • 00:27:16
      Im Extramaterial zur DVD-Box berichtet nun ein Quietschvergnügter Ialfries Mikkelsen,
    • 00:27:22
      dass sein Tod ein ganz großer Spaß war und er auch
    • 00:27:25
      keinerlei Bedenken hatte für diese Szene seine eigene Wohnung zur Verfügung zu stellen.
    • 00:27:30
      Also sie sehen hier die Wohnung von Fries Mikkelsen.
    • 00:27:33
      Das Vergnügen am fiktionalen Tod des realen Freundes und Mentors schreit so groß gewesen zu sein,
    • 00:27:39
      dass man in der nächsten Staffel da noch was nachgeschoben hat.
    • 00:27:42
      Und zwar besuchen Frank und Kasper Ials Grab auf dem städtischen Friedhof.
    • 00:27:46
      Auf dem Stein ist dann für die Zuschauer deutlich zu lesen,
    • 00:27:51
      Ja, halt schläft. Ja, Simon Fries Mikkelsen,
    • 00:27:55
      1.12.1951 bis 21.07.2006. Wahrscheinlich ist es inzwischen überflüssig,
    • 00:28:03
      das nochmal herauszustellen,
    • 00:28:05
      aber wenn Sie so ein bisschen googeln und bei Wikipedia nachlesen,
    • 00:28:07
      dann findet man ganz schnell raus,
    • 00:28:09
      dass der reale Jaal Fries Mikkelsen in der Tat am 1. Dezember 1951 geboren worden ist.
    • 00:28:16
      Ich folge aus der bisherigen Betrachtung,
    • 00:28:18
      dass wir gut daran tun,
    • 00:28:20
      eine Repräsentation nicht insgesamt und prinzipiell als fiktional oder faktual
    • 00:28:25
      einzustufen,
    • 00:28:26
      sondern nur jeweils ihre Elemente
    • 00:28:29
      Wir haben gesehen, dass es nicht das Personal ist,
    • 00:28:31
      das uns für die Klärung dieser Frage als zuverlässiger Indikator dienen kann.
    • 00:28:35
      Auch das Setting, wie Raum und Zeit, hilft uns nicht weiter,
    • 00:28:40
      wie das Beispiel von Jalfries Mikkelsens reale Wohnung gezeigt hat.
    • 00:28:43
      Es scheint einzig, die Handlung zu sein,
    • 00:28:46
      die ausschlaggebend ist für eine Fick-Fuck-Klassifizierung, wie ich das verkürzt nennen möchte.
    • 00:28:54
      Aber wie können wir als Zuschauer ohne weiteres Kontextwissen entscheiden,
    • 00:28:58
      ob wir gerade einer mehr oder weniger authentischen Szene beiwohnen,
    • 00:29:02
      wie etwa bei der Doku Suke Yosborns,
    • 00:29:06
      oder ob diese Szene bis ins Einzelne ohne Referenzen auf die
    • 00:29:09
      reale Welt
    • 00:29:10
      geskriptet ist
    • 00:29:12
      Und an dieser Stelle möchte ich noch mal daran erinnern,
    • 00:29:14
      was im Vorspann zu sehen war.
    • 00:29:15
      Nämlich, dass die Serie auf wahren Begebenheiten beruht.
    • 00:29:19
      Vor diesem Hintergrund ist die Darstellung vom Tod Yals ein Glücksfall,
    • 00:29:23
      weil der lebt noch. Und zumindest hierfür können wir dann
    • 00:29:26
      zweifelsfrei feststellen, wofür wir allerdings ein gewisses Kontextwissen brauchen,
    • 00:29:31
      dass der Tod von Yal Fries Mikkelsen rein fiktional ist.
    • 00:29:35
      Man ist versucht zu fragen,
    • 00:29:36
      ob der Erfolg von Clown vielleicht gerade darin gründet,
    • 00:29:40
      dass die Serie sich auf der Scheiderinie zwischen Faktualität und Fiktionalität
    • 00:29:45
      nach Berlin hin und her schwenkt, hin und her hopst,
    • 00:29:48
      also auf dieser Scheiderinie mal zum Fiktionalen und eher mal zum faktoralen Teil.
    • 00:29:53
      Und auf diese Weise eine komplexe, hybride Form darstellt.
    • 00:29:59
      Und dies auf eine Art und Weise, die mich zweifeln lässt,
    • 00:30:03
      ob es überhaupt so etwas wie Reihenformen von Fiktionalen und faktualen Texten gibt.
    • 00:30:11
      Angesichts dieses Erklärungsunterschusses und einer fehlenden,
    • 00:30:16
      unpassenden oder nicht allgemeinen akzeptierten Terminologie hat die dänische Medienwissenschaftlerin Luise
    • 00:30:23
      Brexy Jakobsen von der Orgus-Universität vorgeschlagen
    • 00:30:32
      Diese Form eines merkwürdigen Grenzgängers zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion, Fictio,
    • 00:30:40
      Biografismus zu nennen. Sie schreibt, Fictio Biografismus ist eine
    • 00:30:48
      neue Methode des Erzählens. Der Begriff bezeichnet die Tatsache,
    • 00:30:52
      dass bekannte Menschen sich selbst spielen, ohne dass wir genau sagen können,
    • 00:30:56
      wie viel davon der wahren Person entspricht und wie viel davon erfunden ist.
    • 00:31:01
      Diese Erfahrung macht man, wenn man zum Beispiel Klauen sieht,
    • 00:31:04
      angenehm, dass sie über unsere Serie redet, nicht wahr?
    • 00:31:08
      Brixi Jakobsen will da mit dem Problem begegnen,
    • 00:31:10
      dass der Ausdruck Autofiktion der literarischen Erzähltexten geprägt worden ist.
    • 00:31:15
      Nicht reicht auf audiovisuelle Werke übertragen werden kann. In der Literatur und
    • 00:31:21
      ich benutze den Ausdruck hier sowohl für fiktionale als auch für faktuale Texte.
    • 00:31:27
      Kann der Auto zwar bekannte Personen als Figuren in der Handlung
    • 00:31:31
      auftreten lassen oder in Gesprächen anderer Figuren erwähnen,
    • 00:31:35
      aber es gibt keine Self-Appearance wie im Film,
    • 00:31:37
      da in der Literatur der Aspekt der Körperlichkeit fehlt.
    • 00:31:40
      Das habe ich oben bereits erwähnt. Das heißt,
    • 00:31:43
      unser Beispiel Clown kann man in Bezug auf warmen Christensen
    • 00:31:47
      durchaus als Auto
    • 00:31:48
      fiktional bezeichnen
    • 00:31:50
      Das gilt aber etwa nicht,
    • 00:31:51
      für die in Dänemark weltberühmte Ebeneile, die ebenfalls,
    • 00:31:55
      als sie selbst auftritt, mit allen Konsequenten ihrer persönlichen,
    • 00:31:59
      realen Biografie, die aber nicht am Drehbuch mitgearbeitet hat.
    • 00:32:03
      Das heißt, sie ist keine Autorin,
    • 00:32:05
      daher passt der Ausdruck autofiktional nicht so recht auf sie.
    • 00:32:09
      Der Begriff Fixiobiografismus von Bricks Jakobsen beschreibt also auf angenehme Weise
    • 00:32:14
      beide Erscheinungsfammen. Mir will der Ausdruck von Bricks Jakobson
    • 00:32:19
      allerdings aus zwei Gründen nicht so recht gefallen.
    • 00:32:23
      Erstens. Einmal trägt er den Ausdruck Biografismus in sich,
    • 00:32:27
      was in der Literaturwissenschaft ein äußerst negativ besetztes Verfahren bezeichnet
    • 00:32:32
      Um 1900 zum Beispiel war es weit verbreitet vom Werk,
    • 00:32:36
      hemmungslos auf das Leben des Autors zu schließen und damit
    • 00:32:39
      den onthologischen Status des Werks als Fiktion zu ignorieren.
    • 00:32:44
      Aus der Kritik an dieser Praxis folgte eine der größten Leistungen der Narratologie,
    • 00:32:50
      nämlich die prinzipielle Unterscheidung, werkintern, nein, nicht Werkathan,
    • 00:32:54
      die prinzipielle Unterscheidung von Autor und Erzähler und Erzähler und Figur.
    • 00:33:01
      Das heißt, vor diesem Hintergrund,
    • 00:33:02
      wie es eventuell passender statt Factiobiografismus,
    • 00:33:06
      den Ausdruck Fictiobiografie zu verwenden
    • 00:33:11
      Zweitens, allerdings, und damit komme ich zu meinem zweiten Monitor,
    • 00:33:14
      bleibt es dabei, dass das Wort,
    • 00:33:16
      das der Wortteil Biograf nahelegt,
    • 00:33:19
      dass ein Leben in seinen relevanten Dimensionen dargestellt wird.
    • 00:33:24
      Das ist aber in Clown nicht der Fall. Es sind
    • 00:33:26
      gerade Alltagsszenen und die Routinen aus dem Privatleben der Figuren,
    • 00:33:29
      die dargestellt wurden. Und das in beliebiger Reihenfolge,
    • 00:33:33
      ohne Kausalität, ohne Anspruch auf eine umfassende Darstellung eines Lebens.
    • 00:33:37
      Also das heißt, auch Biograf passt irgendwie nicht so richtig.
    • 00:33:42
      Auf jeden Fall aber sollten die Bemühungen um eine präzisere Terminusbildung
    • 00:33:46
      weitergehen und für diese Notwendigkeit ist der Vorschlag von Brix Jakobs
    • 00:33:51
      und meiner Überzeugung nach unbedingt zu begrüßen und auch weiter
    • 00:33:54
      zu diskutieren
    • 00:33:57
      Ich komme zum Schluss unserer Zusammenfassung. Spätestens seit den Nullerjahren
    • 00:34:02
      haben Autoren fiktionale Werke in signifikanter Weise aufgehört, peinlich,
    • 00:34:06
      genau die Grenze zwischen Werkinterner und realer Welt zu respektieren,
    • 00:34:10
      seien es nun Christensen und Warmen im filmischen Bereich oder im literarischen Bereich,
    • 00:34:15
      wie erwähnt Felicitas Hoppe.
    • 00:34:18
      Vielleicht kann man sogar von einem Fall der euthologischen Mauer reden,
    • 00:34:22
      also von einem Abschied vom kategorischen Entweder-Oder und im Gegensatz ein paar Fiktionalität und Faktualität,
    • 00:34:29
      dass wenn sie mir diese persönliche Seite und Bemerkung erlauben,
    • 00:34:32
      mir vor allem eine Erfindung des Dichototomie,
    • 00:34:36
      verliebten französischen Strukturalismus
    • 00:34:38
      zu sein scheint
    • 00:34:39
      Ich stimme zu, dass wir eventuell noch für einzelne Elemente
    • 00:34:43
      sagen können, ob sie real sind.
    • 00:34:44
      Sprich, ob sie eine Referenz haben in unserer wahren Welt.
    • 00:34:48
      Für ein Erzählprodukt in seinem Ganzen aber scheint mir das weitgehend spekulativer Natur zu sein.
    • 00:34:54
      Vor diesem Hintergrund möchte ich drei Thesen formulieren. Erstens,
    • 00:34:59
      es gibt keine Reinform von faktualen und fiktionalen Erzählungen.
    • 00:35:05
      Alle Beispiele in dieser Ringverlesung scheinen mir wunderbar schillernde Hybridform zu sein,
    • 00:35:11
      die sich nicht zweifelsfrei einem fiktionalen oder einem faktuellen Genre zuordnen lassen.
    • 00:35:17
      Sie sind vielmehr anzusiedeln, auf einer weiten Skala zwischen diesen
    • 00:35:21
      beiden idealen Polen
    • 00:35:23
      Das ist das, was ich meine Skala-These nenne. Zweitens. Die Frage,
    • 00:35:28
      wo genau die einzelne Erzählung auf der Skala zwischen den beiden Polen Fiktionalität,
    • 00:35:32
      Faktualität zu verordnen ist, interessiert den Rezipienten,
    • 00:35:36
      meinem Eindruck nach weniger, solange das erzählte,
    • 00:35:39
      keine Folgen für sein eigenes realweltliches Dasein hat.
    • 00:35:43
      Von Relevanz ist für ihn vor allem der Unterhaltungswert,
    • 00:35:47
      beziehungsweise der ästhetische Genuss nach dem Motto, Hauptsache die Geschichte ist gut erzählt.
    • 00:35:53
      Das ist das, was ich meine Ästhetik-These nenne.
    • 00:35:56
      Drittens. Wichtiger als die Unterscheidung von Fiktional und Faktual scheint mir zu sein,
    • 00:36:01
      dass das Dargestellte in formaler Hinsicht komplex prohärent ist,
    • 00:36:07
      sowie in inhaltlicher Hinsicht von allgemein menschlichem Interesse.
    • 00:36:12
      Also wahr um einen dritten Ausdruck neben wirklich und fiktional einzubringen.
    • 00:36:20
      Und zwar war in deutlicher Absetzung von wirklich und in dem Sinne,
    • 00:36:23
      wie eurige Zeug es formuliert hat, war,
    • 00:36:26
      ist der Text durch die Darstellung einer bestimmten psychischen Realität.
    • 00:36:30
      Das ist das, was ich meine Wahrheit, These nenne.
    • 00:36:34
      Abschließend möchte ich noch eine Art ethische These und zwar konkret
    • 00:36:38
      auf Clown formulieren. Jean Bleicher hat in ihrem Vortrag ausgeführt,
    • 00:36:43
      dass im Realitätsfernsehen konsumbasierte und leistungsorientierte Lebensmodelle vermittelt und damit der Zuschauer,
    • 00:36:51
      die Zuschauer konditioniert werden, sich an die Anforderungen einer neoliberalen Gesellschaft anzupassen.
    • 00:36:57
      Klauen, adaptiert, wie wir gesehen haben, in formaler Hinsicht diverse Kennzeichen.
    • 00:37:03
      Das Realitätsfernsehens travestiert dieses jedoch. Wie Sie vielleicht wissen,
    • 00:37:09
      hatte Dänemark seit 1990er Jahren einen wirtschaftlichen Höhenflug erlebt,
    • 00:37:13
      der scheinbar keine Grenzenkante.
    • 00:37:16
      Das ging gut bis zur Finanzkrise 2009. Das ist nebenbei gesagt,
    • 00:37:21
      das Jahr, in dem die letzte Staffel
    • 00:37:22
      von Klauen ausgestrahlt wurde
    • 00:37:25
      Warm und Christensen stellen sich also nun von 2005 bis 2009
    • 00:37:29
      in der Serie ohne Rücksicht auf die eigene reale Person,
    • 00:37:32
      als erfolgreiche und vor allem wohlhabende Menschen dar.
    • 00:37:37
      Vielleicht ist ihnen aufgefallen, bei Frank und mir
    • 00:37:39
      in der Wohnung hängt an der Wang und Olafsen,
    • 00:37:42
      die Lampen sind PH-Lampen, die 50.000 Kronen kosten.
    • 00:37:48
      Frank, das sieht man in anderen Folgen, fährt natürlich Mercedes.
    • 00:37:51
      In Dänemark gibt es eine besondere Autosteuer. Mercedes ist in Dänemark
    • 00:37:55
      noch 20 Mal so teuer, wie er in Deutschland ist,
    • 00:37:58
      in Hamburg auch, aber auch in Dänemark in Deutschland.
    • 00:38:01
      Das heißt, wir haben unheimlich viele Attribute,
    • 00:38:03
      die darauf hinweisen, dass Frank und Kaspar extrem erfolgreich sind
    • 00:38:06
      mit ihren im Büro und über extrem viel Geld verfügen.
    • 00:38:11
      Und natürlich nur, ich habe jetzt hier so einen billigen Stift von der Uni,
    • 00:38:14
      aber natürlich wird da nur mit einem Monblance unterschrieben.
    • 00:38:18
      Das heißt, die ganze Serie ist ausgestattet,
    • 00:38:21
      dass unheimlich viel Geld und auch sehr viele Statussymbole da sind.
    • 00:38:25
      Aber gleichzeitig sind Frank und Kasper ja doch sehr selbstzentrierte und
    • 00:38:30
      daher eigentlich wenig sympathische Menschen in neoliberalen Zeiten.
    • 00:38:35
      Sie können damit also, abgesehen von ihren Tölbeleien,
    • 00:38:38
      eigentlich auch in moralischer Hinsicht,
    • 00:38:39
      kaum der Identifikation denen
    • 00:38:42
      Auf diese Weise, schreiben nach meinem Eindruck Christensen und wann
    • 00:38:46
      ihrer scheinbar so spaßorientierten Serie eine dezidiert ethische Position ein.
    • 00:38:53
      Und das ist so in Klammern meine vierte These, die ethische These.
    • 00:38:57
      Damit bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf die Diskussion.
    • 00:39:14
      Vielen Dank für Ihre Vortrag mit dem Vortrag. Ich weiß nicht,
    • 00:39:19
      vielleicht gibt es direkt Fabien. Jederseits vor allem sonst. Wie ordnest du vor diesem Hintergrund die Tatsache ein,
    • 00:39:37
      die uns jetzt sehr geläufig ist,
    • 00:39:38
      dass es schon unser E und Team herzlichen,
    • 00:39:42
      gerade die tragischen Repräsentationen, faktuelle Bestandteile gibt,
    • 00:39:47
      im Sinne von realen Personen, also Napoleon, Fotostors,
    • 00:39:53
      Typ und Frieden und so weiter und fahrt,
    • 00:39:56
      also reale historische Figuren, die gibt es mal in Kontext auftauchen.
    • 00:40:02
      Das wäre ja ein Indiz dafür,
    • 00:40:04
      dass diese eine Hybrid-These anstatt was ganz Neues beschreibt, sondern ein Phänomen,
    • 00:40:09
      dass wir seit langer Zeit kennen und vielleicht mit anderer Gesichtung.
    • 00:40:16
      Klar, mehr Realien in den fiktionalen Kontexten,
    • 00:40:20
      aber das Prinzip ist es, glaube ich. Ja,
    • 00:40:25
      wie ich gesagt habe, in der Literatur ist es ja sehr leicht,
    • 00:40:27
      dass man wen auch immer erwähnen kann, ganz einfach,
    • 00:40:30
      weil diese Person in ihrer Körperlichkeit nicht auftreten kann.
    • 00:40:33
      Und ich würde behaupten, dass man eine Person erwähnt,
    • 00:40:37
      die in der real existierenden Welt vorhanden ist,
    • 00:40:41
      dass man die auch in einem findet, dass es überhaupt kein,
    • 00:40:45
      also das ist ein Signal, das wir zwar irgendwie wahrnehmen,
    • 00:40:47
      aber wenn man sich das genauer anguckt, kann man das nicht,
    • 00:40:49
      wenn man diese Scheidelinie Fiktionalität, Faktualität nehmen, kommen wir das Töpfchen oder das Kröpfchen vor.
    • 00:40:58
      Uns wundert sich zum Beispiel darüber,
    • 00:41:03
      dass der Münsterraner Tatort auch tatsächlich in Münster gespielt und die Axel Krahl,
    • 00:41:07
      also durch die Münsterrader Innenstadt,
    • 00:41:09
      war er dann Seelen oder ein Mahnviertel ist also durch die Straße wieder gesperrt,
    • 00:41:13
      weil die Filmwagen wieder anrücken und eine neue Folge vom Brotstadt trainieren.
    • 00:41:17
      Dreher wollten, warum machen sie das?
    • 00:41:19
      Weil sie natürlich das authentische Flair von St. Pauli
    • 00:41:22
      haben wollen
    • 00:41:24
      Ertlichkeiten, das ist nicht total geläufig, dass das real in
    • 00:41:28
      der Fiktion ist. Und dann sage ich einfach, ja,
    • 00:41:31
      warum soll das nicht eigentlich auch die Figuren dann selber sein?
    • 00:41:35
      Und vielleicht nochmal, ich habe ja diese drei Elemente unterschieden,
    • 00:41:40
      Worte, Personen und Handlungen und habe versucht herauszustellen,
    • 00:41:45
      dass meine Überzeugung nach eigentlich nur die Handlung für tief sein muss.
    • 00:41:50
      Es ist eigentlich egal, ob die Orte und die Person,
    • 00:41:54
      fiktiv oder real sind, also als einziges Kriterium,
    • 00:41:58
      Publiktionalität ist das wirklich
    • 00:41:59
      die Hammelnummer
    • 00:42:03
      Heutzutage im heutigen Kontext, denn das ist ja auch wandelbar.
    • 00:42:06
      Das würde ich wieder sagen. Vermute ich mal. Das heißt,
    • 00:42:11
      das ist eigentlich nur eine Konvention, dass die Orte durchaus
    • 00:42:15
      real sein können, infektionale Darstellung, die Person aber nicht.
    • 00:42:18
      Ja, dann bin ich aber davon überzeugt,
    • 00:42:20
      dass die jüngere Generation das heutzutage schon total normal findet,
    • 00:42:24
      dass real gekannte Personen, als sie selbst auch tatsächlich nur jegliche Formen von audiovisuellen Repräsentation, Repräsentation durchs Bild stolpert.
    • 00:42:35
      Ja, Moment, das verstehe ich jetzt nicht ganz den Unterschied,
    • 00:42:39
      weil, also wenn es nur die Handlung ist,
    • 00:42:42
      also wenn wir diese Frage Sind die Figuren,
    • 00:42:45
      die da drin auftauchen, real oder nicht,
    • 00:42:48
      ist das Setting real und örtlichen Gebenheiten, was auch immer.
    • 00:42:52
      Wenn das alles keine Rolle spielt, weil diese Entscheidung,
    • 00:42:55
      sondern nur die Handlung, da muss man fragen, was ist Handlung?
    • 00:42:58
      Also was definiert eigentlich Handlung? Und mein Verständnis definiert,
    • 00:43:04
      ist Handlung eben, dass, man könnte sagen,
    • 00:43:06
      das Gerüst des Instrumentarium der Verknüpfung zwischen den Orten,
    • 00:43:12
      den Personen, den Gegenständen, all dem, was da auftaucht.
    • 00:43:15
      Die Handlung ist die Struktur, die dynamische Struktur, die
    • 00:43:18
      das Ganze zusammenhält. Und da gibt es offensichtlich für uns
    • 00:43:23
      Unterschiede zwischen der Verknüpftheit von Realien in unserer realen Welterfahrung und
    • 00:43:30
      der Verknüpftheit von Realien in einem fiktionalen Kontext.
    • 00:43:36
      Und das bringt mich wieder zurück zu meiner Beobachtung von vorhin.
    • 00:43:39
      Das stört mich überhaupt nicht, dass da reale Personen auftauchen
    • 00:43:43
      oder die könnten auch in meiner Wohnung gefilmt werden, wäre mir auch egal.
    • 00:43:48
      Was mir sauer aufstößt oder sauer ist, was mir als markant aufstößt,
    • 00:43:52
      ist die Tatsache, dass die Form der Verknüpfung überdeterminiert ist.
    • 00:43:58
      Das heißt, die ist behorcht bestimmten Gesetzmäßigkeiten,
    • 00:44:01
      bestimmten Regularitäten von denen ich ziemlich überzeugt bin,
    • 00:44:04
      dass ich in meiner realen Welterfahrung nicht herrsche.
    • 00:44:08
      Die meiner realen Welt erfahren wir viel lustiger, wenn die
    • 00:44:10
      so organisiert wäre, wie die Daten. Also Gott,
    • 00:44:15
      man sagt, man sagt einmal was Doofes und dann traut
    • 00:44:17
      man sich das noch gleich dran, wenn der jetzt,
    • 00:44:19
      sagen wir nicht alle unheimlich viel zu lachen.
    • 00:44:22
      Aber so funktioniert es halt nicht. Also ich finde das klug ist nur auf die Handlung,
    • 00:44:28
      als auf die Handlung zu reduzieren,
    • 00:44:30
      aber da müssen wir auch wirklich die Rede über diese Frage,
    • 00:44:34
      ist das real, ist das nicht real in Hinblick auf Gegenstände,
    • 00:44:36
      auf Personen,
    • 00:44:38
      auf Setting damit aufhören.
    • 00:44:40
      Das ist dann
    • 00:44:40
      kein Thema mehr
    • 00:44:43
      Dann geht es nur noch um die Verknüpfung,
    • 00:44:47
      anhand derer man mit dieser Unterscheidung feststellen könnte.
    • 00:44:52
      Glaubst du nicht? Nein, glaube ich nicht.
    • 00:44:54
      Ich glaube, da ist noch etwas mehr am Werken,
    • 00:44:58
      und zwar natürlich auch die Auswahl der Türen.
    • 00:45:01
      Also das ist doch auch alles ganz bewusst ausgewählt,
    • 00:45:07
      dass da jetzt nur diese zwei Frauen auftauchen als Sekretärin,
    • 00:45:10
      nicht noch irgendjemand anders, nicht die Mutter vom Markt,
    • 00:45:13
      wie heißen die?
    • 00:45:15
      Chris Kasper und Frank. Es ist ja
    • 00:45:18
      nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem Leben von denen,
    • 00:45:21
      und da läuft auch nichts zu
    • 00:45:22
      Fällig. Scheig war vorbei an Figuren. Das heißt also auch,
    • 00:45:25
      ich würde sagen, auch die Auswahl der Figuren ist,
    • 00:45:29
      nach diesen Verknüpfungen zu mittrichern sollen, wie es geht.
    • 00:45:32
      Achso, was würdest du noch erzählen? Ja, ja,
    • 00:45:34
      klar. Also alles kompositorische. Im Prinzip war eigentlich,
    • 00:45:37
      du hast natürlich vielleicht vielleicht auch die Auswahl gehört dazu, ganz gewiss.
    • 00:45:43
      Also ich habe jetzt gerade so automatisch dieses Schema von Wolfstütt
    • 00:45:48
      vor Augen, die verschiedenen Kompositionsebenen durch, dekliniert.
    • 00:45:52
      Genau. Und das sind all die Faktoren,
    • 00:45:54
      die darüber entscheiden, ob das stärker in Richtung einer fiktionalen
    • 00:45:58
      Darstellung tendiert
    • 00:46:01
      Diese Signale sämtlich oder stärker in Richtung Annefaktur. Und ich finde auch,
    • 00:46:04
      dass dieses Skalare-Modell ist völlig überzeugend nach allem, was wir gehört haben,
    • 00:46:08
      ist es nicht für uns heute nicht mehr möglich,
    • 00:46:11
      besser als ein schwarzer Eis Distinktion zu denken.
    • 00:46:15
      Gleichwohl sind wir natürlich nach wie vor darauf angewiesen, diese Unterscheidung zu treffen.
    • 00:46:21
      Denn wir werden nicht hier aus dem Raum gehen und sagen,
    • 00:46:24
      Anything Goals ist mir doch egal,
    • 00:46:25
      ob der Fahrstuhl nach unten oder nach oben fährt,
    • 00:46:27
      der auch in meinem Auto noch da ist oder nicht,
    • 00:46:29
      wie ich heiße.
    • 00:46:31
      Natürlich sind das Dinge, auf die wir uns verlassen wollen,
    • 00:46:34
      damit wir in unserer Welt funktionieren,
    • 00:46:38
      sobald wir es mit anderen Menschen
    • 00:46:40
      zu tun haben
    • 00:46:41
      Wenn ich das nur für mich alleine erlebe. Das ist
    • 00:46:44
      immer, was ich meine, mit der existenziellen Selbstverwissensvergewisserung,
    • 00:46:48
      die wir dann brauchen. Ich rede aber nicht darum,
    • 00:46:50
      dass du zum Fahrstuhl gehst, für ein Auto anschaltest,
    • 00:46:53
      sondern ich gehe darauf, ich rede davon,
    • 00:46:54
      dass du nach Hause gehst und deinen Fernseher anhast.
    • 00:46:57
      Und dann sind ja die Unterscheidungen 15 Jahre oder faktuell entscheidend.
    • 00:47:00
      Es ist eine Doku so, oder ist das alles so Chris Contactor Sitcom? Ich glaube aber,
    • 00:47:05
      da liegt das Problem mit den Doku Soaps, nämlich,
    • 00:47:08
      dass ich eine Serie wie die Osborns nicht sehen kann und diese Figuren als reale Personen erkennen kann,
    • 00:47:14
      denn Ozzy Osborn ist seit dem Moment,
    • 00:47:16
      wo er auf die Bühne tritt,
    • 00:47:17
      also schon wahrscheinlich irgendwo seit den 60er Jahren,
    • 00:47:19
      immer und überall eine geskriptete Figur
    • 00:47:22
      Und das, glaube ich, giltübertragend für ganz, ganz viele Personen im Locoshop-Bereich. Insbesondere,
    • 00:47:27
      wenn sich der Dokussee-Bereich um Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens dreht,
    • 00:47:34
      die nach außen hin als Person des öffentlichen Lebens immer schon eine fiktionale Figur sind.
    • 00:47:41
      Ich glaube, da ist so eine große,
    • 00:47:43
      grundlegendes Problem, was wir damit haben,
    • 00:47:45
      wenn wir Dokus, so was viele Osbones sehen,
    • 00:47:47
      was sie Ossie Osbones ist für uns keine reale Person,
    • 00:47:50
      weil wir nicht etwa Oswald, wie immer er heißt,
    • 00:47:53
      kennen, sondern wir kennen Ossie Osbourne.
    • 00:47:57
      Und da liegt, glaube ich, die Schwierigkeit irgendwie so,
    • 00:47:59
      ich kann Dieter Bohlen auch nicht als Ernst als reale Person nehmen,
    • 00:48:02
      weil er sich selber immer und überall inszeniert
    • 00:48:05
      Und diese Inszenierung wiederum ist eine fiktionale nach außen hin.
    • 00:48:09
      Und das wird er selbst im Supermarkt tun,
    • 00:48:11
      wenn er mit seinem Ferrari vorfährt in Vinzen an der Luhe.
    • 00:48:14
      Das ist trotzdem für ihn eine Inszenierung. Ich glaube nicht,
    • 00:48:17
      dass der privat zu Hause in seinem Kämmerlein vielleicht auch mal
    • 00:48:19
      einen Moment hat, wo er die was gefallen lässt,
    • 00:48:21
      aber nach außen ist er extrem gut darin, die aufrechtzuerhalten.
    • 00:48:25
      Das heißt, auch in dem Supermarkt ist Dieter Bohlen fiktiv.
    • 00:48:29
      Könnte ich mir gut vorstellen bei dem Wiederholen. Ja,
    • 00:48:33
      also ich glaube, die Figur Dieter Bohlen ist fiktiv. Insgesamt,
    • 00:48:37
      also er spielt sein ganzes Leben lang diese Rolle und da ist,
    • 00:48:40
      glaube ich, eine Schwierigkeit sozusagen, die ganz, ganz viele,
    • 00:48:42
      ich habe sehr viele Interviews mit Musikern geführt und die haben tatsächlich das Problem,
    • 00:48:47
      dass sie ihre Bühnenfigur irgendwann nicht mehr auch im realen Leben wegdenken können.
    • 00:48:53
      Also die sind Teile dieser Figur, die nehmen diese Rolle so stark an,
    • 00:48:55
      dass sie halt nicht mehr aufhören können, diese Rolle zu sein.
    • 00:48:58
      Und das wird zu einer Schwierigkeit. Ich denke,
    • 00:49:01
      das werden Leute wie Backhams oder wie die Van der Vaarts,
    • 00:49:03
      die sich nicht mal trennen können, ohne dass das Ganze eine schauspielerte Arie wird.
    • 00:49:09
      Also da fehlt mir sozusagen der Realitätsfaktor in der Faktualität,
    • 00:49:14
      die wir hier meinen, abends wollen.
    • 00:49:17
      Vielleicht noch mal auf das zurückzukommen, was du hier angesprochen hattest. Du hast ja gesagt,
    • 00:49:21
      eigentlich die Personalserie kann es uns ja egal sein,
    • 00:49:24
      ob es jetzt du eindeutig zu laden ist,
    • 00:49:26
      dass was Ziel ist, dass du es gut erzielst und das,
    • 00:49:28
      was du gesagt hast, Christoph bezieht sich ja auch die Welt,
    • 00:49:30
      die sie erlebt, das ist ja nochmal was anderes.
    • 00:49:32
      Das ist natürlich wichtig, ob es den Fahrstudientum ist,
    • 00:49:34
      das fallen ganz leere, wenn es den nicht gibt sozusagen.
    • 00:49:37
      Aber das wäre vielleicht zu diskutieren, ob das auch bei
    • 00:49:38
      so einer Serie, ob das dann egal ist.
    • 00:49:41
      Also ob es jetzt, wir haben jetzt immer von Figuren
    • 00:49:42
      auch gesprochen. Ist denn wirklich gar nicht mehr wichtig,
    • 00:49:46
      mal so einfach mal an alle gefragt, dass wir wissen,
    • 00:49:49
      dass es die wirklich so gibt und dass es auch Leute sind,
    • 00:49:52
      die Dänemark bekannt sind?
    • 00:49:54
      Doch, natürlich ist das wichtig, würde ich sagen.
    • 00:49:56
      Das ist doch ein Spiel. Sonst funktioniert doch das Spiel
    • 00:50:00
      gar nicht. Die Frage ist nicht. Und auch die Autofiktion,
    • 00:50:02
      die muss doch ein Spiel sein. Da muss doch das
    • 00:50:04
      Spiel mit diesem Gelände Jetzt muss noch ein Mindestmaß an konventioneller Faktualität,
    • 00:50:11
      also konventionell bedingter Faktualität muss noch vorhanden sein,
    • 00:50:14
      sodass man das wenigstens noch als solches erkennt.
    • 00:50:18
      Vielleicht könnte das... Ich würde das mal nicht fragen.
    • 00:50:22
      Ich würde mir ja schon einige Wochen haben.
    • 00:50:27
      Ich habe eine andere Frage. Dann kommt der jetzt zwangsläufig
    • 00:50:30
      . Wenn mich heute Abend in der U-Bahn jemand anspricht,
    • 00:50:34
      dann ist die Person, die vor mir ist, ist das Fakt.
    • 00:50:37
      Stimmt. Geht dabei aus. Der Name wird auch schon leben.
    • 00:50:40
      Aber der ist, der muss sich doch davon ausgehen,
    • 00:50:42
      dass jedes Wort, was er mir sagt,
    • 00:50:44
      fiktiv sein oder Fakten, wie soll ich das hier aufeinanderhalten?
    • 00:50:49
      Das sind Wasser auf meine Mühlen. Solange sie keinen Kontext
    • 00:50:53
      wissen haben, werden sie das nicht entscheiden können.
    • 00:50:57
      Das ist das, was ich beschäftige, mich für lange.
    • 00:51:00
      Ich versuche das immer in die Praxis umzusetzen.
    • 00:51:03
      Eine Sache ist schön, gut, das ist ganz prima.
    • 00:51:05
      Aber was ist in der Praxis? Wie kann ich überhaupt,
    • 00:51:08
      wenn wir Besucher haben, wenn wir in der Gemeinschaft gehen,
    • 00:51:11
      wenn die Türen da ist, wenn wir diskutieren, das kann ich alles hinnehmen.
    • 00:51:15
      Das kann ich nach Hause daten. Aber das kann ich
    • 00:51:18
      wirklich damit anfangen. Ich weiß es doch gar nicht.
    • 00:51:22
      Aber im Alltag muss man sich nie gerecht einfach aufs Wort
    • 00:51:24
      mitnehmen verlassen
    • 00:51:27
      Das Gefühl. Ja, also im privaten Fernsehen.
    • 00:51:31
      Aber was zeigt einem das sonst anderes übrig?
    • 00:51:35
      Aber das meine ich doch eine Literatur in dem Sinne auch.
    • 00:51:37
      Ich fange mir an, Hypothesen zu bilden,
    • 00:51:38
      solange mir die Literatur das vorgibt und dann irgendwann kommt
    • 00:51:41
      ein Bruch mit dieser Hypothese und dann fange ich an,
    • 00:51:43
      eine neue zu bilden.
    • 00:51:44
      Ich meine, das nennt sich herrmoneutischer Zirkel irgendwie und das machen wir die ganze Zeit.
    • 00:51:47
      Und das machen wir aber in unserer Realität auch.
    • 00:51:50
      Wir fangen an, eine Hypothese zu bilden.
    • 00:51:51
      Sie treiben jemanden in der U-Bahn und gehen erstmal davon aus,
    • 00:51:53
      das ist eine Frau, so mit der sie sich da unterhalten.
    • 00:51:55
      Und dann merken sie einfach immer, dass so Lilvia Jones,
    • 00:52:01
      so dann, so. Also sie fangen ja an,
    • 00:52:01
      eine Hypothese zu bilden, dass sie sagen,
    • 00:52:03
      da vor mir sitzt jemand, der wird mir jetzt die Wahrheit erzählen.
    • 00:52:05
      Wenn sie dann aber merken, das stimmt alles nicht,
    • 00:52:07
      dann fangen sie an, darüber nachzudenken,
    • 00:52:09
      warum lügt der Mensch
    • 00:52:10
      Aber all das, was sie sich an Hypothesen bilden,
    • 00:52:12
      müssen ja nicht unbedingt reale Hypothesen sein.
    • 00:52:14
      Das muss ja nicht stimmen, was sie sich überlegen.
    • 00:52:16
      Und das Gleiche machen wir mit Literatur, mit niedlicher Form
    • 00:52:18
      von Fiktionalität oder Faktoralisierung. Wir fangen immer wieder an zu überlegen,
    • 00:52:21
      ob das richtig ist, was da passiert.
    • 00:52:23
      Also wahr ist mit dieser Kategorie. Eben, ja.
    • 00:52:26
      Das geht nicht mehr um Fiktionale, sondern wahr oder nicht wahr.
    • 00:52:30
      Genau. Und da können wir vielleicht nochmal aufgreifen,
    • 00:52:32
      was ich unterwegs angedeutet habe. Ich glaube,
    • 00:52:35
      dass wir auch eine Erklärungsnotstand haben,
    • 00:52:38
      was die terminologischen Begriffe angeht und was wir eventuell aus
    • 00:52:41
      diesem Hund verschiedene Phänomene eigentlich in einem Topf schmeißen,
    • 00:52:45
      die eigentlich unterschieden gehört.
    • 00:52:47
      Und ich glaube,
    • 00:52:47
      was sie viel mehr interessiert als
    • 00:52:50
      Fiktional oder faktoral, weil eigentlich sind das nicht die
    • 00:52:52
      richtig treffenden Begriffe, in denen zu sein.
    • 00:52:55
      Ist die Frage, ob das nur noch zuverlässig ist oder
    • 00:52:57
      ob das unzuverlässig ist, was derjenige in der Wade erzählt.
    • 00:52:59
      Das heißt, sie müssen es abgleichen, wenn nicht mit einer anderen Struktur.
    • 00:53:03
      Und das ist irgendwie, wenn wir nochmal eine Ringvorlesung machen,
    • 00:53:05
      will ich darüber sehr gerne einen Vortrag halten,
    • 00:53:07
      was die Unterscheidung zwischen Fiktion und Faktualität tatsächlich mit Zuverlässigkeit und Unzuverlässigkeit zu tun hat.
    • 00:53:13
      Aber da muss ich dort Kriterien wissen.
    • 00:53:16
      Genau. Ich muss zur Kritik, wir sitzen drum,
    • 00:53:18
      Zuverlässung oder Unzuverlässig, zu erkennen.
    • 00:53:22
      Wir können sie nach wie von der Aufgabe nicht befreien,
    • 00:53:24
      dass sie das irgendwie nicht getan leben, selber machen lassen.
    • 00:53:28
      Aber ich glaube, was mich jetzt... Sondern wir können
    • 00:53:30
      nicht tun. Was wir hier versucht haben,
    • 00:53:31
      ist das zumindest für Erzählungen
    • 00:53:33
      zu machen
    • 00:53:34
      Und egal, jetzt alles fiktional oder in faktuelle Erzählungen sind
    • 00:53:37
      oder ob das Literarische oder audiovisuelle Erzählungen sind.
    • 00:53:40
      Also das ist das, was wir versucht haben,
    • 00:53:42
      tatsächlich Kriterien zu entwickeln und dort eine Entscheidungsmittel zu haben.
    • 00:53:46
      Ich muss auch sagen, angesichts vom Clown war ich
    • 00:53:49
      eigentlich verschüttet, wie viele Signale tatsächlich gesendet waren.
    • 00:53:53
      Und wenn ich mir jedes einzelne angeguckt habe,
    • 00:53:56
      dass das mir eigentlich nicht erlaubt,
    • 00:53:58
      wirklich auf dieser Grundlage zu unterscheiden, ob das fiktional oder faktuell ist.
    • 00:54:01
      Das heißt, keins dieser Signale,
    • 00:54:02
      auch die sehen unserer kleinen Diskussion vorhin genannt haben,
    • 00:54:06
      sind notwendig oder auch hinreichend,
    • 00:54:08
      um den Status zu bestimmen,
    • 00:54:10
      auf diese Repräsentation
    • 00:54:10
      jetzt fiktional oder faktisch
    • 00:54:12
      Nein, weil sie damit spielt. Genau. Weil sie
    • 00:54:14
      damit spielt. Aber entscheidend können wir als Zuschauer das letztendlich
    • 00:54:17
      eigentlich immer erst dann, wenn wir über Kontextwissen verfügen.
    • 00:54:21
      Sprich, ja. Ja, Fries, Wickelsen erfreut sich.
    • 00:54:23
      Bester Gesund. Das wissen Sie nur, weil ich Ihnen
    • 00:54:27
      das gesagt habe. Aber vielleicht bin ich auch unzuverlässig.
    • 00:54:30
      Hätte ich tatsächlich auf dem bestätigt. Nee, schon weg.
    • 00:54:33
      Kann sie an und gucken, dass sie sich da sagen.
    • 00:54:35
      Also ich würde vor dem Niedergegrund ihres Einwurfes der Sache vielleicht
    • 00:54:39
      noch mal versuchen, von der anderen Seite zu begegnen.
    • 00:54:41
      Man kann sich ja auch fragen, warum wollen wir eigentlich
    • 00:54:45
      überhaupt diese Unterscheidung treffen? Was motiviert uns eigentlich überhaupt,
    • 00:54:49
      diese Begriffe zu verwenden, uns mit dieser Frage auseinanderzusetzen.
    • 00:54:53
      Und warum gehen wir nicht durch die Welt und sagen,
    • 00:54:55
      Schmück haben Wolle, also kommen wir auch so zurecht,
    • 00:55:00
      ohne mir den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich denke,
    • 00:55:04
      in unseren pragmatischen Alltagszusammenhängen, in die wir eingebunden sind,
    • 00:55:11
      hat es was mit Zuverlässigkeit zu tun, aber wir brauchen keine harten Kriterien dafür,
    • 00:55:17
      sondern wir machen das nach so einem Erfahrungsmodell.
    • 00:55:20
      Also wir begegnen, sollten wir,
    • 00:55:23
      gehen erstmal mit der Grundeinstellung aus,
    • 00:55:24
      das wird schon stimmen, was die sagen,
    • 00:55:25
      die werden schon real sein und dann verhalten wir uns auf
    • 00:55:31
      dieser Grundlage,
    • 00:55:31
      solange es gut geht
    • 00:55:34
      Bis wir zu dem Punkt Combos schief geht,
    • 00:55:36
      wo man sich herausstellt, dass unsere Ausgangshypothese falsch war.
    • 00:55:41
      Da müssen wir sie korrigieren. Das machen wir oft genug im Leben.
    • 00:55:44
      So generieren wir Erfahrungswissen. Dann fangen wir an, irgendwie
    • 00:55:48
      Signale zu erfassen. Und das macht jeder von uns und jede von uns,
    • 00:55:54
      ohne dass es dafür eine ausgefuchste Technologie haben,
    • 00:55:58
      dass wir dafür eine ausgefuchste Terminologie haben müssen.
    • 00:56:01
      Also wir sind in unserer Alltagserfahrung der Welt durchaus fähig,
    • 00:56:06
      das zu lernen,
    • 00:56:08
      ohne dass wir eine Theorie dazu haben und ohne das für
    • 00:56:10
      eine Terminologie
    • 00:56:12
      dazu haben
    • 00:56:14
      Interessant wird es jetzt aber,
    • 00:56:15
      wenn wir die Sache umdrehen und unser Interesse eben nicht mehr das Alltagspragmatische ist,
    • 00:56:20
      wo wir sagen, aus diesen Gründen müssen wir das unterscheiden,
    • 00:56:24
      sondern unser Interesse sich auf das Funktionieren von Darstellungen,
    • 00:56:29
      von Repräsentationen richtet, wo wir also ein analytisches Interesse plötzlich entwickeln.
    • 00:56:35
      Das haben wir hier jetzt, wenn wir zum Beispiel Filme anschauen oder Erzählungen,
    • 00:56:39
      also das ist ja nicht die Wirklichkeit,
    • 00:56:41
      das wissen wir, es wird uns auch nichts passieren,
    • 00:56:43
      wenn wir das falsch interpretieren, tut nicht weh,
    • 00:56:49
      aber Wir haben hier ein kognitives Problem, kein pragmatisches Problem.
    • 00:56:54
      Wir wollen wissen, wie wir das mental unterscheiden können.
    • 00:56:58
      Und da ist diese Unterscheidung wichtig,
    • 00:57:00
      da sind auch die Begriffe wichtig, die feinen Abstufungen,
    • 00:57:03
      dann brauchen wir da, um zu erkennen, wie das funktioniert.
    • 00:57:07
      Ich glaube, man muss sich immer klarmachen,
    • 00:57:08
      von welcher Fragehaltung aus man da rangeht.
    • 00:57:11
      Wir haben das gestern gesehen bei dem Vortrag von Entschuldigung Markwort
    • 00:57:13
      , da geht es um die politische Interventionen.
    • 00:57:18
      Das ist ein sehr dramatischer, existenzieller Kontext,
    • 00:57:21
      der da herrscht. Da ist es sehr wohlentscheidend,
    • 00:57:25
      ob das einzelne davon betroffenes Objekt eine Warenvorstellung für wahrnimmt oder
    • 00:57:30
      ob es viel mehr therapeutischer Hilfe in die Lage versetzt wird,
    • 00:57:34
      diese Warnvorstellung, als einen Vorschluss zu erkennen.
    • 00:57:39
      Denn davon hängt Gesundheit und Wohlbefinden ab.
    • 00:57:43
      Und ich werde den Teufel tun und jemandem sagen,
    • 00:57:45
      spielt doch keine Rolle, sei doch froh mit deiner Psychose.
    • 00:57:48
      Ich höre es nicht so an. Ist doch schön,
    • 00:57:49
      eine Psychose zu haben. Das wird niemand von uns machen,
    • 00:57:53
      weil es da ein anderes Erkenntnisinteresse ist, ein therapeutisches,
    • 00:57:58
      könnte man jetzt meinetwegen nennen.
    • 00:58:00
      Ich glaube, um nochmal auf deine Thesen zurückzukommen,
    • 00:58:03
      ich würde die unterschreiben. Also diese Unterscheidung ist,
    • 00:58:07
      wenn man sie jetzt auf der Präsentation anwendet,
    • 00:58:09
      Skala.
    • 00:58:09
      Es gibt keine eindeutige
    • 00:58:12
      Unterscheidung. Ich glaube,
    • 00:58:14
      dass der Hinweis auf diese ästhetische Dimension sehr wichtig ist.
    • 00:58:19
      Wir setzen uns mit der ganzen Sache überhaupt nur auseinander,
    • 00:58:21
      weil es eben nicht im Alltagspragmatische Informationen geht,
    • 00:58:27
      sondern weil es, weil wir ein etwas anderes daran erfahren wollen.
    • 00:58:30
      Die Ethik, der Hinweis auf die ethische Dimension ist wichtig.
    • 00:58:34
      Und ich finde das sehr überzeugend zu sagen,
    • 00:58:36
      es hängt letztendlich hauptsächlich von der Verknüpfung der ganzen Geschichte ab und nicht davon,
    • 00:58:42
      ob ich die einzelnen Elemente nun mehrheitlich in das Töpfchen Real
    • 00:58:47
      fallen lassen kann oder in das Töpfchen fiktional
    • 00:58:52
      Die Gemengelage ändert sich, die ist von den Genres abhängig,
    • 00:58:55
      die ist von den historischen Gewohnheiten abhängig von den Sehgewohnheiten und so weiter.
    • 00:59:02
      Aber das Verknüpfen ist ganz wichtig, weil diese Beobachtung vorhin,
    • 00:59:06
      das zum Schluss zu sagen, sehr schön.
    • 00:59:08
      Sie sind konditioniert worden mit anderen, Sie haben andere Sehgewohnheiten ausgebildet,
    • 00:59:13
      Sie tolerieren zum Beispiel eine andere Schnittfrequenz und so.
    • 00:59:16
      Dafür gibt es ja auch empirische Untersuchungen, was Leute immer verarbeiten können und verarbeiten wollen.
    • 00:59:22
      Als wir das zum Beispiel sind, ich erinnere mich vorgestern,
    • 00:59:26
      habe ich was vorgestern, ja, gab es Steve McQueen Bullet im Fernsehen.
    • 00:59:30
      Ich habe gedacht, das ist ja ein superstarker Film.
    • 00:59:33
      Es war also überhaupt nicht so ein Bewusstsein, wie,
    • 00:59:35
      da gibt es nur Originalton drin, es ist keine Musik drin in dem Film.
    • 00:59:39
      Wo findet man heutzutage noch einen Film ohne Musik? Ja,
    • 00:59:43
      und das in so einem Action-Knüller und dann kommt danach eine Doku über Steve McQueen,
    • 00:59:49
      den Schauspieler, die Hauptfigur von Bullet,
    • 00:59:53
      und die ist sowas von zusammengeschnitten mit Schuss, Gegenschuss,
    • 00:59:56
      Schuss, Gegenschuss, plötzlich nach fünf Minuten ausgestellt,
    • 00:59:58
      weil sie nicht mehr ausgehalten habe.
    • 01:00:01
      Und sie hätten wahrscheinlich gesagt, oh toll, so muss das sein.
    • 01:00:05
      Ja, gespannt am Fernsehen. Ich hätte noch mal eine Frage zu
    • 01:00:12
      deiner ästhetischen These. Und das knüpft da vielleicht an. Die einzige,
    • 01:00:18
      die Frage, die sich mir sozusagen stellt, ist,
    • 01:00:21
      wenn ich das Ganze auf der einen Seite als fix oder als faktoral interpretieren kann,
    • 01:00:26
      dann habe ich im Prinzip ja bei so einer Serie immer den Moment,
    • 01:00:30
      dass das eigentliche, was diese Serie will, ist eine bestimmte Bedeutung zu transportieren.
    • 01:00:34
      Und in der Rezeptionsästhetik ist es dann so,
    • 01:00:36
      dass ich versuche herauszufinden, was ist diese Bedeutung für mich.
    • 01:00:39
      So interpretiere ich jetzt, je nachdem,
    • 01:00:42
      welches Genre fiktional oder faktoral ich halt dieser Serie überstülpe,
    • 01:00:46
      je nachdem, welche Lesart ich anwende, interpretiere ich an.
    • 01:00:49
      Das finde ich also eine andere Form von Bedeutung in der Serie
    • 01:00:54
      Dann wiederum, finde ich, ist die Entscheidung,
    • 01:00:56
      ob das fiktioneller Faktor alles schon relevant,
    • 01:00:58
      weil sich sozusagen der Bedeutungskern, also in der Rezeptionsästhekie wiederum verändert.
    • 01:01:02
      Und dann würde ich mit der ästhetischen These von hier nicht
    • 01:01:04
      so hundertprozentig übereinstimmen, weil dann ist das schon ein relevanter Faktor.
    • 01:01:08
      Also dann ist es nicht mehr egal, Hauptsache es ist eine schöne Geschichte,
    • 01:01:11
      weil die Geschichte mir auf der einen Seite was anderes vermittelt,
    • 01:01:13
      als auf der anderen.
    • 01:01:15
      Weißt du, was ich meine? Ich musste nämlich tatsächlich bei der Diskussion vorhin feststellen,
    • 01:01:19
      dass ich die Serie die ganze Zeit als fiktional gesehen habe und zwar ganz stark als metafiktional.
    • 01:01:25
      Für mich ist diese Serie,
    • 01:01:26
      das geht denen nicht darum zu zeigen, wie Frank und Carsten,
    • 01:01:31
      denke ich, oder Kasper was miteinander machen,
    • 01:01:32
      dem geht es darum aufzuzeigen, wie dokumentiert und muss funktionieren.
    • 01:01:35
      Und wie Medien funktionieren, wie Medialität funktioniert. Und wenn ich anfange,
    • 01:01:39
      das metafiktional zu lesen, dann kann ich das nicht mehr Faktor lesen.
    • 01:01:43
      Und dann ist für mich der, also faktoal wäre da für mich,
    • 01:01:47
      genau wie bei den meisten Dokus-Hubs, der Moment,
    • 01:01:48
      wo ich sage, was soll ich auf den Scheiß?
    • 01:01:51
      Was interessiert mich denn, was die beiden Idioten da machen?
    • 01:01:53
      Bei Faktoral ist das für mich völlig uninteressant,
    • 01:01:55
      ob die beiden jetzt den Deal kriegen oder nicht.
    • 01:01:57
      Oder ob er sich ins Fettläppchen setzt.
    • 01:01:59
      Fiktional gesehen hat die Serie für mich einen unheimlich großen Wert,
    • 01:02:03
      weil ich darin einen Kommentar auf die Art und Weise,
    • 01:02:06
      wie viel Medialität wahrnehme, sehe.
    • 01:02:09
      Also finde ich schon eine relevante Frage
    • 01:02:12
      Das ist gerade für ein Land eine Dänemark,
    • 01:02:15
      was gerade mal 5 Millionen Einwohner hat, also extrem relevant,
    • 01:02:20
      weil einfach viel weniger produziert wird und man einfach viel enger ist.
    • 01:02:22
      Also in Dänemark sagt schon immer, man ist mit jedem
    • 01:02:24
      über höchstens zwei Ecken verwandt. Dadurch ist es also eine
    • 01:02:28
      sehr kleine Gemeinschaft. Und ich kann ihn garantieren,
    • 01:02:32
      jeder kennt Frank dran und Caspar Christensen. Das gilt soweit,
    • 01:02:38
      das habe ich jetzt für den Vortrag nicht mehr weiter ausgeführt,
    • 01:02:40
      aber Luise Briggs, Jakobsen, die eine blitzgescheite,
    • 01:02:43
      junge Dame ist mit ihrer PHD-Arbeit, die sie da abgeliefert hat.
    • 01:02:48
      Hat eine These ja eigentlich ganz gut zu dem Pass,
    • 01:02:50
      was du
    • 01:02:51
      gerade gesagt hast
    • 01:02:52
      Da sagt sie, dass diese Serie bedient sich ungemein aus
    • 01:02:57
      der Realität und der normale dänische Zuschauer kommt mit diesem Wissen
    • 01:03:01
      und sieht sich diese Serie an und überträgt aber witzigerweise auch
    • 01:03:05
      sein Wissen aus der Serie wieder in die Realität.
    • 01:03:09
      Also mal ein Beispiel zu nennen. Jalfries Mikkelsen stand immer in dem Gerücht
    • 01:03:15
      und bringt Japan und spricht tatsächlich auch von dem Gerüchtcharakter in der Serie.
    • 01:03:20
      Jalfries Mikkelsen stand also in dem Verdacht, homosexuell zu sein,
    • 01:03:25
      obwohl er hat gerade mit einer 30-Jährigen Frau noch ein Kind bekommen und so, egal.
    • 01:03:29
      Das Gerücht gab es auf jeden Fall und das war jetzt in dieser Folge,
    • 01:03:33
      die ich angesprochen habe, nicht der Fall.
    • 01:03:34
      Aber das ist sowas wie ein Running Gag,
    • 01:03:37
      das sozusagen immer in der Serie wieder damit gespielt wird,
    • 01:03:39
      dass Fries Nickelsen doch eigentlich homosexuell ist.
    • 01:03:44
      Und das wird aber auch wieder von allen beteiligt.
    • 01:03:46
      Das ist das Ganze typisch für alle Leute, die in der Serie auftreten.
    • 01:03:50
      Die Attribute, die ihn in der Serie zugeschrieben werden, verwenden sie dann in Interviews auch wieder, um genau damit zu spielen. Wenn du das Argument von Brexi Jakobson ist eigentlich,
    • 01:04:00
      dass wir eigentlich auch gar keine Mediengrenzen mehr haben, sondern dass wir,
    • 01:04:04
      und das funktioniert halt in so einer kleinen Gesellschaft mit Dänemark sehr,
    • 01:04:06
      sehr gut, dass wir sowas im Allgemeinumfassendes haben,
    • 01:04:10
      wo es eigentlich egal ist, ob ich jetzt auf dem fiktionalen Comedy-Kanal bediene,
    • 01:04:13
      werde oder ob ich ein YouTube-Video lese oder ob ich ein Interview ein Extra-Blade lese,
    • 01:04:20
      weil alles sozusagen in der Rezeption sich zu allem vermischt und vielleicht um eine kleine Anekdote zu erzählen,
    • 01:04:26
      zu meinem sehr großen Bedauern,
    • 01:04:28
      sind Kaspar Christensen und eben Jeile in der Realität nicht mehr ein Paar,
    • 01:04:32
      die haben sich getrennt und sie können sich vorstellen,
    • 01:04:34
      was passiert ist, das haben wir in dieser Folge auch nicht gesehen,
    • 01:04:37
      aber Carsmer Christensen doch,
    • 01:04:38
      wir haben das ein bisschen gesehen mit den jungen Mädchen,
    • 01:04:40
      ist also in der Serie agenturischer Schürzenjäger,
    • 01:04:43
      er rennt jedem Rock hinterher und ich kann Ihnen sagen,
    • 01:04:46
      wir haben jetzt aus der zweiten Staffel,
    • 01:04:47
      hast du den in jeder Staffel, man denkt,
    • 01:04:49
      es geht nicht weiter,
    • 01:04:50
      wird die Schraube,
    • 01:04:50
      kommen wir
    • 01:04:50
      noch weiter angezogen
    • 01:04:52
      Das ist halt dieser Faktor für einen Fremdschämen,
    • 01:04:53
      der steigert sich von Staffeln zu Staffel.
    • 01:04:57
      Das ist ganz unglaublich. Das heißt,
    • 01:04:59
      wir sehen später Katha Christen so den späteren Feuer,
    • 01:05:01
      auch wir epen Clown eben, also betrügt ohne Ende.
    • 01:05:06
      Und als die beiden sich in der Realität getrennt haben,
    • 01:05:09
      ja, was konnte man mit den gelben Blättern lesen?
    • 01:05:11
      Naja, epen hatte bestimmt die Nase voll davon,
    • 01:05:13
      das kann schon die schnellen Bilch betrogen haben.
    • 01:05:16
      Die Betreuung von den beiden, ja, dass Kindern wohl doch zu weit,
    • 01:05:19
      also soweit wollten sie es dann doch nicht in der Realität haben.
    • 01:05:21
      Die beiden haben unabhängig voneinander immer wieder in der gelben Presse gesagt,
    • 01:05:25
      na na, das ist auch, na na,
    • 01:05:26
      also wir haben einfach total verschiedene Lebensvorstellungen.
    • 01:05:29
      Mein Kasper Christensen möchte wirklich nach
    • 01:05:31
      L.A. zu Harvey Weinstein und endlich dort ein Filmbüro haben und
    • 01:05:35
      der größte Comedian dann der Vereinigten Staaten werden,
    • 01:05:38
      während lieben Jahre das total gemütlich findet im kleinen Dänemark und am liebsten
    • 01:05:43
      so raus aufs Land ziehen möchte und Freunde und Familie.
    • 01:05:45
      Und das ist Realarbeitergrund gewesen, warum die beiden sich getrennt haben,
    • 01:05:51
      aber man hat nach wie vor das gehört.
    • 01:05:55
      Danke, danke. Was ist Real, das Gerücht?
    • 01:06:07
      Ja, oder nicht. Also ich glaube,
    • 01:06:07
      wir können uns mal fortsetzen. Ich erinnere mich,
    • 01:06:10
      wir werden das auch sitzen, das ist ja jetzt,
    • 01:06:13
      wie gesagt, noch mal ein Hund der Abschluss gewesen.
    • 01:06:15
      Vielen Dank dafür, dass du noch so viel Green zusammengezogen hast,
    • 01:06:18
      noch mal die Diskussion auf den Punkt gebracht hast.
    • 01:06:20
      Also vorlesungsreich, das darf ich leider zu Ende,
    • 01:06:22
      aber wir sehen uns