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openHPI: Informatik-Online-Vorlesungen aus Potsdam

Wer kostenlose Online-Kurse zu Informatik sucht, wird bei openHPI fündig. Wir haben uns mit openHPI-Initiator Christoph Meinel über die Online-Bildungsplattform unterhalten.

openHPI: Informatik-Online-Vorlesungen aus Potsdam
Bild: openHPI

Bei MOOCs sind nach wie vor große Anbieter aus dem englischsprachigen Raum führend. Deutsche Hochschulen holen aber mittlerweile auf. 

Einer der größten Anbieter von technischen MOOCs in Deutschland ist openHPI, die Online-Bildungsplattform des Hasso-Plattner-Instituts (Uni Potsdam). Bereits über 208.000 Lernende belegten openHPI-Online-Vorlesungen.


Die Entstehungsgeschichte von openHPI

openHPI startete 2012 mit einem ersten MOOC vom SAP-Boss Hasso Plattner. Das HPI war das erste Universitätsinstitut in Europa, welches eine Online-Bildungsplattform startete. 

Bisher haben über 208.000 Nutzer an openHPI-Online-Vorlesungen teilgenommen. 


openHPI setzt ganz klar auf technische MOOCs

Bei openHPI-Kursen liegt der Schwerpunkt deutlich auf Informatik und Programmierung. Diese Themen werden weltweit von Online-Lernenden am meisten nachgefragt. Deutsche Nutzer sind hier keine Ausnahme. 

Online-Kurse, die Grundlagen in IT, Cybersecurity und Programmieren vermitteln, liegen hoch im Kurs. 

Aber wie funktionieren Online-Kurse von openHPI? 


Wie ein typischer openHPI-Kurs funktioniert

Die Lernvideos

Eine Informatik-Online-Vorlesung bei openHPI besteht aus Videosequenzen von meist 10-20 Minuten. Mehrere Videosequenzen sind über einige Wochen verteilt. Die Videos können heruntergeladen werden, so dass sie, sollte der Kurs einmal nicht mehr im Netz verfügbar sein, immer noch am eigenen Computer angesehen werden können. 

Begleitendes Material

Die Präsentationsfolien können als PDFs heruntergeladen werden. Zusätzlich werden die Vorträge als Audio-Dateien im MP3-Format zum Download angeboten. So kann man die openHPI Kurse auch unterwegs bequem auf dem Handy oder iPod hören

Prüfungen und Zeugnisse

Die Teilnehmer können Selbsttests in Forms von Quizzen durchführen und so ihren Lernfortschritt überprüfen. 

Zudem besteht bei vielen openHPI Informatik Online Vorlesungen die Möglichkeit, Teilnahmebescheinigungen und Zeugnisse zu erhalten. Wer auf mindestens 50% der Kursinhalte zugegriffen hat, kann eine Teilnahmebescheinigung erhalten. Wer eine freiwillige Abschlussprüfung ablegt und dabei mindestens 50% der Maximalpunktzahl erreicht, erhält ein Zeugnis, das als PDF heruntergeladen werden kann. 

Interaktion zwischen den Teilnehmern

Ergänzend dazu besteht die Möglichkeit, sich in Diskussionsforen mit anderen Teilnehmern über die MOOC-Inhalte auszutauschen, Fragen zu stellen oder auch die Fragen anderer Teilnehmer zu kommentieren. 

Der zusätzliche Lerneffekt aus solchen begleitenden Diskussion kann ganz erheblich sein!

openHPI: Informatik-Online-Vorlesungen aus Potsdam
Bild: HPI

Der Initiator des Projekts, Prof. Dr. Christoph Meinel, erkennt einen deutlichen Nutzen von openHPI-Online-Vorlesungen für die breite Öffentlichkeit: 

"Seit Beginn haben wir insgesamt schon rund 69.000 Leistungsnachweise ausstellen können. Diese Menge an Lernwilligen hätten wir in der herkömmlichen Lehre niemals zum Abschluss führen können."

Wir sprachen mit dem MOOC-Professor über seine Erfahrungen und die Zukunft des E-Learning in Deutschland.

Edukatico: Wie viele Teilnehmer hatte openHPI bisher?

Prof. Meinel: Unsere Lernplattform für IT- und Innovations-Themen ist im September 2012 gestartet. Mittlerweile haben wir schon mehr als 659.000 Kurseinschreibungen registrieren können. Sie stammen von mehr als 208.000 einzelnen Nutzern. Täglich kommen weitere hinzu. 

Edukatico: Mit wie vielen Partnerinstitutionen arbeitet openHPI zusammen?

Prof. Meinel: Kurz nach dem erfolgreichen Start von openHPI hat sich der Software-Weltkonzern SAP entschieden, unseren Plattform für sein eigenes Angebot an Massive Open Online Courses (MOOC) zu nutzen, genannt openSAP. Hier geht es um Themen rund um Unternehmens-Software. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich von der Leistungsfähigkeit unserer Technologie überzeugt. Sie nutzt unsere Plattform, die sei openWHO nennt, um bei ausbrechenden Epidemien ihre eigenen Mitarbeiter, die medizinischen Teams vor Ort sowie die betroffene Bevölkerung vor Ort zu informieren und zu schulen. Derzeit häufen sich solche externen Anfragen bei openHPI. Es gibt bereits einige ernsthafte Verhandlungen mit Partnern aus sehr verschiedenen Bereichen. 

Edukatico: Wie hoch ist die Abschlussrate bei den Kursen?

Prof. Meinel: In der Regel haben die Kurse bei openHPI eine sehr gute Abschlussrate. Der Wert liegt zwischen 15 und 30 Prozent. Für MOOCs sind das sehr gute Zahlen. Denn bei einem Kurs mit 10.000 Teilnehmern sind 15 Prozent erfolgreiche Absolventen immerhin schon 1.500 einzelne Personen, die ihre Leistung mit einem Zertifikat krönen. Seit Beginn haben wir insgesamt schon rund 69.000 Leistungsnachweise ausstellen können. Diese Menge an Lernwilligen hätten wir in der herkömmlichen Lehre niemals zum Abschluss führen können. Unter den Teilnehmern, die kostenpflichtige Zusatzleistungen gebucht haben, liegt die Abschlussrate übrigens zwischen 60 und 90 Prozent. 

Edukatico: Sind noch Leistungskontrollen möglich? 

Prof. Meinel: Praktisch jedes Mal, wenn unsere Teilnehmer ein Lehrvideo angeschaut haben, können sie in einem unbenoteten Selbsttest überprüfen, ob sie alles gut und richtig verstanden haben. Die korrekten Antworten werden ihnen sofort angezeigt. Bei bewerteten Prüfungen zeigt unsere Plattform openHPI die Ergebnisse zeitverzögert an - nach Ablauf des festgesetzten Veröffentlichungsdatums. Als openHPI-Teilnehmer habe ich übrigens die Möglichkeit, mich während einer bewerteten Prüfung über meine Webcam online beaufsichtigen zu lassen. Maschinelle Gesichtserkennung stellt dann fest, ob ich, der ich die Prüfung ablege, mit dem registrierten Teilnehmer übereinstimme. Dieses Verfahren ist kostenpflichtig. Neben den Tests und Prüfungen im Multiple Choice-Format können die Teilnehmer in vielen Kursen an praktischen Aufgaben tüfteln, die komplett automatisiert bewertet werden. Weiterhin besteht im Rahmen eines sogenannten Peer Assessments auch die Möglichkeit, beliebig komplexe Aufgaben zu bearbeiten. Die Teilnehmer bewerten dann gegenseitig ihre Lösungen. Das funktioniert nach dem Erbsenglas-Prinzip: Wenn die Zahl der Bewertungen eine gewisse Größe erreicht, nähert sich der Durchschnittswert der Einschätzungen immer stärker dem realen Wert an.

Edukatico: Wo sehen Sie momentan noch Verbesserungsbedarf bei openHPI?

Prof. Meinel: Eine Plattform wie openHPI zeichnet sich dadurch aus, dass sie ständig weiterentwickelt wird. Wir sehen uns dazu in jedem Kurs das Feedback der Teilnehmer genau an. Besonders häufig wird darum gebeten, die Kurse auch nach der Kurslaufzeit mit einem Zertifikat abschließen zu können. Eine der größeren Umstellungen, welche die Teilnehmer sehr bald wahrnehmen können, wird die Neugestaltung des Diskussionsforums sein.

Edukatico: Wie viele Online-Kurse bietet openHPI zur Zeit an?

Prof. Meinel: Wir arbeiten gerade am neuen Kursprogramm für das Jahr 2020. In der Vergangenheit waren es pro Jahr jeweils sechs bis zehn Onlinekurse, die wir auf openHPI angeboten haben. Frühere Kurse, inzwischen rund 70 Stück stehen im Archivmodus zum Selbststudium bereit. 

Prof. Dr. Christoph Meinel, Institutsdirektor und Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts, stellt openHPI vor.


Edukatico: Können Sie uns die fünf beliebtesten Kurse von openHPI nennen? 

Prof. Meinel: Die Frage nach den beliebtesten Kursen lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Wie misst man Beliebtheit? Macht man sie an den Teilnehmerzahlen fest, wären beispielsweise die Kurse von Prof. Hasso Plattner zum Thema "In-Memory Data Management", der Kurs "Business Process Modeling" von Prof. Mathias Weske oder meine Kurse zum "Internetworking" am beliebtesten. Da die Kurse nach der eigentlichen Laufzeit aber weiterhin belegt und im Selbststudium genutzt werden können, steigen die Teilnehmerzahlen somit im Laufe der Zeit immer weiter an. Dadurch haben die frühen Kurse oft die meisten Teilnehmer. Eine Beobachtung aus jüngster Zeit: Unsere Programmierkurse wie z.B. "Java für Einsteiger", unser Linux-Anfängerkurs "Linux für Alle" oder unsere Kurse zur Cybersicherheit - also etwa "Sicherheit im Internet", "Digitale Identitäten - wer bin ich im Netz?" oder "Blockchain - Hype oder Innovation?" erfreuen sich großer Beliebtheit. 

Edukatico: Aus welchen Ländern kommen derzeit die Nutzer? Will openHPI in Zukunft verstärkt ein internationales Publikum erreichen? Wie ist die Strategie von openHPI hierfür?

Prof. Meinel: Für die deutschsprachigen Kurse lässt sich das sehr leicht beantworten: Über 90 Prozent stammen aus Deutschland, ein paar aus der Schweiz und Österreich. Wir haben aber schon relativ früh angefangen, auch englischsprachige Kurse anzubieten. Diese haben ebenfalls sehr viele Teilnehmer aus dem deutschen Sprachraum, allerdings gibt es immer mehr internationale Teilnehmer. Insgesamt haben wir Teilnehmer aus über 180 Ländern. Größere Teilnehmergruppen gibt es vor allem in Indien und den USA. Unter anderem beteiligen wir uns immer wieder an größeren europäischen Forschungsprojekten. Über die beteiligten Partner aus den anderen Ländern erweitern wir ebenfalls unser Publikum. 

Edukatico: Bietet openHPI Schulungsangebote für Unternehmen an?

Prof. Meinel: Wir haben vor nicht allzu langer Zeit MOOC.house geschaffen. Das ist eine sogenannten White Label-Plattform. Hier können Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen dann gegen Kostenbeteiligung auf unsere bewährte Plattform und Infrastruktur zugreifen, um selbst eigene Kurse anzubieten. Derzeit machen zum Beispiel die Charité Berlin und die Nationale Akademie der Technikwissenschaften (acatech) davon Gebrauch. Selbstverständlich gibt es auch in den openHPI-Kursen auch immer wieder Teilnehmer, die aus Unternehmen stammen, genau genommen ist das sogar die Mehrzahl. Die meisten dieser Teilnehmer nutzen unsere Plattform aber als Privatperson. Einige Teilnehmer dürfen unsere Kurse sogar während ihrer Arbeitszeiten absolvieren - mit Einverständnis des Arbeitgebers. Wir erhalten immer wieder Anfragen großer Unternehmen, die gerne die openHPI-Kurse in ihren unternehmenseigenen Kurskatalog mit aufnehmen wollen - oft wird das tatsächlich dann auch realisiert. Darüber hinaus gibt es Unternehmen, die mit unserer Software auf ihrer Plattform eigene Kurse anbieten wollen. Oft sind diese nicht öffentlich, sondern nur für Mitarbeiter oder Partnerunternehmen gedacht.

Edukatico: Aus welchen verschiedenen Quellen wird openHPI finanziert?

Prof. Meinel: Grundsätzlich wird openHPI - wie das HPI selbst auch - von Stifter Prof. Hasso Plattner finanziert, einem der Gründer des Softwarekonzerns SAP. Unserem Mäzen liegt am Herzen, dass auch andere eine so gute Bildung geschenkt bekommen, wie er sie genoss. Inzwischen haben wir aber eine ganze Reihe von Forschungskooperationen oder Co-Innovations-Projekte, aus denen wir Drittmittel generieren. Auch unsere Projektpartner und Kunden auf MOOC.house tragen zur Finanzierung von openHPI mit bei. 

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