Die meisten Kursanbieter müssen sich über Gebühren finanzieren. Trotzdem kannst Du mit vielen Online-Weiterbildungskursen tatsächlich kostenlos lernen.
Dabei gibt es 2 Möglichkeiten:
1.Moderne Selbstlern-Videokurse von deutschen und internationalen Plattformen (hier zur aktuellen Liste)
Wir zeigen Dir, wie Du mit den digitalen Kursen wirklich gratis lernen kannst.
1.) Selbstlern-Videokurse ohne feste Kursgebühren
Bei den Online-Videokursen gibt es oft eine kostenlose Lernmöglichkeit.
Grundsätzliche Idee:
Der Lerninhalt (Videolektionen und Unterlagen) ist kostenlos zugänglich.
Nur wenn Du ein optionales Zertifikat erhalten willst, wird eine Gebühr fällig.
Die Anbieter rechnen also mit einer Mischkalkulation: Wenn von 10.000 Kursteilnehmern auch nur 2% oder 200 Lerner die freiwillige bezahlte Zertifikatsoption wählen, wird damit der Kurs für alle Teilnehmer finanziert.
Diese Kurse werden manchmal MOOCs genannt (Massive Open Online Courses).
So lernst Du mit den Online-Kursen, ohne zu zahlen
Wie es genau geht, ist je nach Kursanbieter unterschiedlich. Prüfe die aktuellen Bedingungen, bevor Du einen Kurs buchst!
Im Allgemeinen funktioniert der Gratis-Zugang so:
(In unserem Kursverzeichnis kannst Du auch direkt nach kostenlosen Kursen aller Anbieter filtern.)
Coursera:
Bei den meisten Coursera-Kursen (größter Anbieter weltweit/USA) gibt es eine kostenlose Lernmöglichkeit.
Wenn Du auf den Button Anmelden klickst, kannst Du wählen, ob Du den Kurs kaufen oder ohne Zertifikat nur kostenlos lernen willst.
An einer Kursserie (Specialization) kannst Du nur gegen Bezahlung teilnehmen. Oft gibt es aber eine kostenlose 7-Tage-Testphase.
Englische Kurse haben oft deutsche Untertitel.
Leider etwas unübersichtlich: Die genauen Kosten werden Dir erst nach dem Klick auf Anmelden angezeigt.
OPEN vhb:
Die offen zugänglichen deutschen Online-Kurse bayerischer Hochschulen über OPEN vhb sind grundsätzlich kostenlos.
Für manche Kurse sind sogar Teilnahmebestätigungen gratis verfügbar.
Das Kursangebot ist noch im Aufbau.
openHPI:
Die Kurse des deutschen Anbieters openHPI sind in der Regel kostenlos, oft sogar inklusive Teilnahmebescheinigung (automatisiert vergeben, ohne Identitätsnachweis).
Ausnahme: Für ein qualifiziertes Zertifikat mit Foto und verifizierter Identität wird eine Gebühr fällig.
Die Themenauswahl ist hier deutlich geringer als bei den großen internationalen Anbietern.
edX:
Auch die meisten der edX-Kurse (zweitgrößter internationaler Anbieter) sind in der Variante ohne Zertifikat kostenlos.
Bei der Kursanmeldung hast Du 2 Möglichkeiten: Verified Certificate (Verifizierter Modus) oder Audit (Gasthörer).
Wähle die Audit-Option, dann kannst Du ohne Kosten auf die Lerninhalte zugreifen.
Bestimmte Kursserien sind nur gegen Bezahlung zugänglich. Das wird Dir aber deutlich angezeigt.
EdX will nach unseren Informationen weitere Bezahlschranken einführen – prüfe daher immer die aktuellen Details.
FutureLearn:
Die FutureLearn-Videokurse (UK-Anbieter) sind teilweise in der Basisversion kostenlos. Wähle dazu den Button Join course.
Wer optional das kostenpflichtige Upgrade auswählt, bekommt außer dem Zertifikat auch einen zeitlich unbegrenzten Zugang zu dem Online-Kurs.
oncampus:
Bei den deutschsprachigen oncampus-Kursen gibt es kostenlose MOOC-Kurse und kostenpflichtige Weiterbildungskurse.
Bei einzelnen MOOCs sind auch automatisierte Teilnahmebescheinigungen (Badges) ohne Aufpreis enthalten.
Auf der jeweiligen Kurswebsite sind etwaige Zahlungspflichten klar dargestellt.
Studyflix:
Die deutsche Studyflix-Plattform bietet Lernvideos für Studenten an. Anders als bei den umfangreicheren Online-Kursen anderer Anbieter sind dies allerdings nur kurze Erklärvideos von mehreren Minuten.
Die Videos sind kostenlos, es gibt aber kurze Werbeeinblendungen.
Udacity:
Beim Spezialanbieter Udacity (hat vorwiegend Kurse über Informatik) gibt es ebenfalls einige kostenlose Kurse.
Lediglich die längeren Kursserien über mehrere Monate (sogenannte Nanodegrees) sind kostenpflichtig.
In der Regel wird auch hier gratis eine automatisierte Teilnahmebestätigung ausgestellt (allerdings ohne Identitätsverifikation).
Durchsuche die kostenlosen Kurse aller Anbieter direkt über die Filtersuche im Edukatico-Verzeichnis:
Screenshot: Edukatico
2.) Online-Vorlesungen von Unis: immer gratis!
Neben den Selbstlern-Videokursen aus der Liste oben gibt es frei zugängliche Online-Vorlesungen von Hochschulen.
Der Unterschied: Diese sind anders als die Online-Kurse ohne Prüfungen, ohne Diskussionsforen und ohne Zertifikate. Außerdem ist die Videoqualität aufgrund der Live-Aufzeichnung nicht immer optimal.
Alle Online-Vorlesungen findest Du hier. Dort kannst Du auch nach Fachgebiet filtern.
Und natürlich kannst Du auch ein komplettes Online-Studium mit akademischem Abschluss absolvieren (allerdings nur gegen Gebühren). Siehe dazu unsere Übersicht: Die Top-Anbieter für ein Online-Studium.
Neben den kostenlosen Möglichkeiten (Videokurse und Online-Vorlesungen) gibt es natürlich auch viele Online-Kurse, die nur gegen Teilnahmegebühr zugänglich sind. Zumindest die Zertifikatsvariante der Videokurse kostet auch etwas. Und große Anbieter wie Lecturio, Udemy und LinkedIn Learning bieten sogar fast nur Bezahlkurse an.
Warum entscheiden sich trotz der kostenlosen Möglichkeiten viele Teilnehmer dafür?
Diese 5 wichtigen Gründe werden oft genannt:
Zertifikate: Viele Online-Lerner wollen ein Teilnahmezertifikat für Ihre Lernerfolge – entweder für sich selbst oder für Bewerbungen (Überblick zu Online-Zertifikatskursen).
Qualität der Inhalte: Die speziell fürs Online-Lernen erstellten kostenpflichtigen Videokurse sind qualitativ oft besser. Digitale Bildung ist hier multimedial optimiert und die Inhalte sind von angesehenen Universitäten und Dozenten konzipiert.
Volles Kurserlebnis: Im Unterschied zum einfachen Ansehen von Videos wird mit kompletten Online-Kursen ähnlich gut Wissen vermittelt wie mit Präsenzkursen. Dazu tragen auch Online-Prüfungen und Interaktionsmöglichkeiten bei.
Motivation: Wer gegen Bezahlung auf ein Zertifikat hinarbeitet, bleibt erfahrungsgemäß auch länger dabei. Die Chancen auf einen erfolgreichen Kursabschluss steigen.
Moderate Preise: Einen mehrwöchigen Videokurs einer internationalen Spitzenuniversität samt Online-Tests und abschließendem Kurszertifikat gibt es oft bereits für unter 50 EUR. Das ist im Vergleich zu Präsenzkursen deutlich günstiger.
Und was kosten die Zertifikate und Bezahlkurse?
Je nach Anbieter, Kursinhalt und -dauer unterscheiden sich die Preise für bezahlte Online-Kurse und für die zusätzlichen Zertifikate der Gratiskurse.
Als ungefähren Richtwert kann man von knapp 50 EUR für einen Kurs ausgehen.
Einige ausgewählte Beispiele (bitte immer die aktuellen Kursbedingungen prüfen!):
Bei Coursera kosten die freiwillig zusätzlich buchbaren Zertifikate etwa 40-60 EUR. Die längeren Kursserien (Specializations) sind oft für rund 40 EUR/Monat zugänglich. Der unlimitierte Zugang Coursera Plus zu allen Kursen kostet rund 60 EUR/Monat.
Die optionalen edX-Zertifikate gibt es oft für ungefähr 40-100 EUR. Längere Kursserien können einige Hundert Euro kosten.
Ein qualifiziertes Zertifikat bei openHPI kostet 60 EUR Gebühr.
FutureLearn verlangt oft etwa 50 EUR für ein Upgrade mit Zertifikat. Der Zugang zu allen Kursen kostet knapp 200 EUR/Jahr, ist aber nur als Abonnement verfügbar.
Bei iversity gibt es auf Wunsch Teilnahmebescheinigungen ab ca. 30 EUR.
Wer einen bezahlten Online-Kurs bei Udemy belegt, muss dafür zwischen 10 EUR und knapp 100 EUR zahlen. Die Kurse unterscheiden sich stark in Umfang und Qualität.
Udacity verlangt einige Hundert EUR für seine Nanodegrees (vollwertige Ausbildungsgänge zu einem Thema).
Bei Lecturio ist die Preisspanne wiederum recht groß: Zwischen etwa 10 und 50 EUR/Monat werden für die meisten Bezahlkurse fällig.
Besonders beliebte Online-Kurse
Eine Auswahl von beliebten kostenlosen Online-Kursen (ausführliche Liste der besten Online-Kurse hier):
In unserem Kursverzeichnis findest Du tausende Online-Kurse, MOOCs und Online-Vorlesungen aus 22 Fachgebieten. Anhand der Filter kannst Du einfach nach kostenlosen oder kostenpflichtigen Kursen suchen.
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